27.05.2012

Rezension: Vampir mit Vergangenheit





Titel: Vampir mit Vergangenheit
Autor: Charlaine Harris
Verlag: dtv
Preis: 8,95€
Reihe: Ja, dies ist der 11. Teil der Sookie Stackhouse Reihe.

Cover:
Taschenbuch, aufgedruckt sind die Lippen einer Frau und ein Lippenstift, Blut tropft aus dem Mundwinkel der Frau.
Ein für die Sookie Stackhouse Reihe übliches Cover. Alle sind so ähnlich aufgebaut, immer mit der Anspielung auf die Vampire. Ich finde das Cover an sich ganz schön, es ist schlicht gehalten und passt zu der Reihe, außerdem gleichen sich die Cover alle und deshalb hätte man hier etwas anderes ja auch nicht benutzen können.

Klappentext:
Es ist Frühling in Bon Temps, und er bringt für Sookie Stackhouse, die gedankenlesende Kellnerin, einige Enthüllungen, die ihr Leben ziemlich auf den Kopf stellen werden. Denn die Vampire Eric und Pam schmieden gefährliche Pläne...

Handlung:
Es ist Frühling in Bon Temps, Louisiana, und wieder einmal scheint Sookie die Probleme magisch anzuziehen. Zunächst erlebt sie live mit, wie eine Brandbombe auf das Merlottes geworfen wird, das schon so praktisch vor dem finanziellen Ruin steht. Zunächst scheint es, dass ein Radikaler der etwas gegen die Gestaltwandler hat, die Bombe geworfen hat, doch Sookie will nicht so recht daran glauben. Und sie soll recht behalten, denn kurz darauf erfährt sie, dass Sandra Pelt aus dem Gefängnis heraus ist und nun weiter an ihrem Rachefeldzug gegen Sookie arbeitet.
Zudem scheint auch Sookies Liebster, der Wikinger - Vampir Eric, Geheimnisse vor ihr zu haben, denn kurz nach dem Anschlag auf die Bar, prügeln sich Eric und sein Geschöpf Pam in Sookies Küche, ohne ersichtlichen Grund. Doch das, was Sookie dann herausfindet, nachdem Pam viele Andeutungen macht, ist fast noch erschreckender als alles was Sookie sich vorgestellt hatte und es stellt Sookies und Erics Beziehung auf eine harte Probe.
Und dann ist da auch noch der nicht allzu liebenswürdige Victor, der nun Regent von Louisiana ist, sehr viel lieber aber König wäre und seine Untertanen, allen voran Eric, mit strenger Hand unterdrückt, damit niemand es auch nur wagt ihn stürzen zu wollen.
Probleme über Probleme, die es zu lösen gilt.
Dazu kommt auch noch, dass sich anscheinend alle in Sookies Liebesleben einmischen wollen, so kommt es sogar dazu, dass Sookie die Blutsbande mit Eric löst.
Es wohnen auch Sookies Großonkel Dermot und ihr Cousin Claude noch immer bei ihr im Haus und auch sie scheinen immer mehr Geheimnisse zu haben, die Sookie aus ihnen heraus kitzeln muss.
Alles in Allem ein sehr anstrengender Frühling...

Meine Meinung:
Hier möchte ich jetzt mal wieder mit der Handlung beginnen, den die ist ungewohnt kompliziert. So hat Charlaine Harris diesmal mehr Bausteine in der hand, baut Beziehung schwieriger auf und gestaltet eine kompliziertere Handlung als in den Romanen vorher. So setzt sie kryptische Andeutungen ein, zum Teil auch welche aus den letzten Romanen und neue, die das ganze nicht einfacher gestalten. Auch Erics Geheimnis konnte ich partout nicht erraten, was mich dazu gebracht hat weiter zu lesen. Ich finde die Handlung in diesen Roman sehr viel besser als in den vorherigen. Sie ist mehr nach meinem Geschmack, wie schon gesagt eben nicht mehr so einfach, sonder ausführlicher und schwieriger, sie verknüpft mehr Handlungsstränge und konzentriert sich ich nur auf ein Thema, sonder löst viele der früheren Probleme. Auf welche Art war jedoch schon von Anfang an ziemlich klar.
Sookie ist eine wirklich liebenswerte Person. Sie hat ein ordentlichen Moral Kodex, den sie zwar zu überschreiten bereit ist, ihn aber nie überstrapaziert. Außerdem ist sie sehr realistisch gebaut, denn sie findet es schlimm, was mit ihr passiert ist, wie sie sich unter Vampireinfluss verändert hat, aber sie sieht auch noch immer, dass das was die Vampire machen teilweise sehr falsch ist. Und trotzdem ist sie nicht naiv, auch wenn es manchmal so herüber kommen mag: eigentlich ist sie sehr stark und emanzipiert, doch sie setzt eben nicht gerne ihr Leben aufs Spiel, wobei ich sie da durch aus verstehen kann. Ich finde, dass Sookie einen wunderbaren Charakter hat, die perfekte Mischung aus Moral, Scham, Verantwortungsbewusstsein, Stärke, Leidenschaft, Angst, Liebe und Hass. Sie hält immer die Waage und wirkt nie überstrapaziert.
Eric ist in diesem Roman leider nicht mehr so toll wie vorher, was aber auch daran liegt, dass er jetzt mit Sookie verheiratet ist und er sie liebt, anscheinend wirklich liebt. Er will sie beschützen und kümmert sich um sie, aber ihm gefällt es auch nicht, dass Sookie sich freiwillig in gefährliche Situationen begibt. Doch Eric ist mir zu weich geworden: Der frühere Eric hätte Sookie voller Inbrunst zugestimmt, wenn sie einen Plan ausgeheckt hätte, in dem sie der Köder ist. Der neue Eric entspricht eher dem Eric aus Band 4, als er mit einem Fluch belegt war. Er ist menschlicher, wenn auch nicht ganz menschlich. Das muss ja nicht schlecht sein aber etwas mehr Biss hätte ich mir von Eric schon gewünscht.
Pam ist noch immer genau so blutrünstig stark und selbstbewusst wie vorher, doch auch sie hat jetzt eine Schwäche, nämlich ihre Geliebte. Miriam ist sehr krank und Pam will sie eigentlich herüber holen, darf es aber nicht. Deshalb wirkt Pam den ganzen Roman über zerrissen. Einerseits will sie Miriam beistehen und ihr helfen, andererseits will sie Victor vernichten. Doch sie ist auch die ganze Zeit Sookie eine gute Freundin, was mich sehr gefreut hat, denn Pam ist cool. Ich mag Pam total, weil sie selbstbewusst und irgendwie auch rücksichtslos ist. Sie kann sich durchsetzten.
Bill wird hier nicht oft erwähnt. Man erkennt, dass er noch immer der selbe ist, er liebt Sookie, tritt sie aber an Eric ab. Doch erkennt man auch, dass wieder die ersten zarten Bande zwischen den beiden geknüpft werden, sodass eventuell eine Revival der beiden, also Sookie und Bill, in Frage kommen könnte, gerade, da es in Erics und Sookies Beziehung krieselt. Ich mag Bill eigentlich ganz gerne, aber mir ist er zu weich, zu nett, zu freundlich.
Alcide wurde in diesem Buch nur ein einziges Mal erwähnt und auch da wirkte es eher gezwungen. Er taucht auf, dann kann man ungefähr sieben Seiten lang etwas über ihn lesen und dann ist er auch schon wieder verschwunden, was jedoch verständlich ist, denn Sookie mag ihn ja nicht mehr wirklich.
Der Schreibstil bleibt haargenau der gleiche: leicht naiv, aber auch selbstbewusst, nicht sehr Beschreibungsfreundlich, dafür auch mal witzig und mit unwichtigen Mitteilungen versehen, was ihn irgendwie von der Masse abhebt, Ich mag den Schreibstil, da er Sookies Gefühle sehr gut herüber bringen kann, ohne dabei bemüht zu wirken. Aber am besten ist der allerletzte Satz in dem Buch. Sookie sieht sich gerade Jeopardy an und dann kommt die geile Frage:
“Gefährliche Geschöpfe für zweihundert, irgendwer?”
Sookies hätte gewonnen.

Fazit:
Ein weiterer toller Teil dieser Reihe, doch für 5 Bisse reicht es nicht. Dafür sind mir manche Personen zu lasch, wie Eric. Aber die Handlung hat eindeutig zugelegt und wenn Harris das nächste Mal wieder so eine tolle Handlung liefert und dann auch Eric wieder seinen Biss gibt, könne wir über 5 Bisse reden.
Ich vergebe 4 von 5 Bissen.
P.S.: Lustigerweise sind meine Bewertungsbisse genau der Mund, der für die Werbung von der Serie True Blood benutzt wird, die ja auf den Büchern basiert.


2 Kommentare:

  1. Huhu!
    Du hast einen tollen Blog. Bin gleich mal Leser geworden :)
    Lg Jan

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  2. Es freut mich, dass mein Blog dir gefällt ;)

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