Titel: Once a Witch
Original: --------
Autor: Carolyn MacCullough
Verlag: Clarion Books
Preis: 12,00€
Reihe: Ja, ein zweiter Teil mit dem
Titel „Always a Witch“ ist bereits erschienen.
Als ich das Buch ertauscht habe, hatte
ich ja eigentlich die Taschenbuchausgabe erwartet, denn schon das
Cover finde ich grandios. Und dann kam die Hardcoverausgabe mit einem
noch viel schönerem Cover. Ich muss sagen, dass mir das Cover
wirklich gut gefällt, obwohl es eigentlich nicht so viel zu sehen
gibt. Ein Teil eines Mädchengesichtes, und ein Buch. Doch die
Schrift und die Farben sind einfach so schön gewählt, dass das
Cover trotzdem interessant und vor allem originell aussieht. Ein
„Like“ allein für das Cover!
Tamsin
was proclaimed to be the most powerful witch in her family at her
birth, but by her eighth birthday no gifts had appeared and the
family believed she was without any powers. When Tamsin is 17 she is
working at her family’s magic shop when a bumbling English
professor comes in to ask for her help in finding a lost item. He
mistakenly believes she is her talented older sister and she lets him
because she wants to prove she is useful to the family. She finds his
object, but learns he did not tell her the truth about his intentions
and she may have unwittingly put her entire family in danger. Can she
find a way to save her family? Can she find the power within herself
that she was predicted to have?
Tamsin
ist an Samhain geboren. Und ihre Großmutter prophezeite, dass sie
einmal größe Kräfte haben würde, die Stärkste sein, die die
Familie seit sehr langer Zeit gesehen hat, wenn nicht sogar die
Stärkste, die es in der Familie jemals gab. Doch dann kommt alles
ganz anders, denn als Tamsin an ihrem achten Geburtstag eigentlich
ihre Gabe zeigen sollte, passiert gar nichts. Tamsin ist nicht
„beschenkt“ und besitzt kein Talent. Ganz im Gegensatz zu ihrer
Schwester Rawona, die Menschen mit ihren Worten beeinflussen kann.
Deshalb hat sich Tamsin auch abgesetzt, geht auf ein Internat, weit
weg von ihrer Heimatstadt, und kehrt nur dahin zurück, wenn es
dringend nötig ist. So zum Beispiel im Sommer, an dem regnerischen
Abend, an dem sie in dem Bücherhandel ihrer Großmutter ausgeholfen
hat. An diesem Abend kam ein Mann. Und er fragte nach einer
verlorenen Sache, die gefunden werden musste. Und weil Tamsin ihrer
Familie endlich zeigen wollte, dass sie Dinge auch ohne ein Talent
finden kann, gibt sie sich kurzerhand als ihre Schwester aus. Sie
kommt den Auftrag, und mit Hilfe ihres Freundes aus Kindertagen, den
sie schon Jahre nicht mehr gesehen hat, beschafft Tamsin das
Gesuchte. Doch was hat es tatsächlich mit dem mysteriösen Mann auf
sich, und was hat Tamsin da beschafft?
Endlich
mal ein Buch, das das Thema Hexen anders auslegt. Hier sind Hexen
keine Frauen mit Kräften, mit denen sie alles Mögliche anstellen
können, sondern jeder hat ein (oder mehrere) Talente, die er
einsetzten kann. Die „Talentierten“, wie sich selber nennen,
leben in großen Familien zusammen, kümmern sich um einander. Doch
Tamsin fühlt sich ausgeschlossen, schon allein deshalb, weil sie
nicht talentiert ist, keine Gabe besitzt, und deswegen hinter ihrem
Rücken getuschelt wird. Einer der vielen Gründe, warum sie auch
gegangen ist. Warum sie ein Internat besucht, und nur wenn es
wirklich nötig ist wieder nach Hause kommt. Doch als dieser Mann
ausgerechnet sie um Hilfe bittet, kann Tamsin nicht anders, als es
ihrer Familie zu beweisen. Sie will auch jemand sein, nicht nur die
Tochter der bedauernswerten Frau, deren Kind etwas großes voraus
gesagt wurde, dass dann nicht gehalten wurde.
Mir
hat Tamsin als Figur sehr gut gefallen. Sie ist stark, unabhängig
und würde doch alles für ihre Familie und Freunde tun. Auch wenn
sie sich schlecht fühlt, weil sie kein Talent hat, und deswegen
sogar den Kontakt zu einem Freund aus Kindertagen abgebrochen hat,
würde sie für ihre Familie direkt durch das Fegefeuer gehen. Einzig
und allein ihre Schwester kann sie wirklich nicht richtig leiden. Die
schöne, und perfekte Rowena. Ich fand Tamsin wirklich sehr
sympathisch, denn sie ist eine zerrissene Person, was sie auch so
glaubwürdig macht. Einerseits will sie nichts mit ihrer Familie zu
tun haben, weil sie denkt, dass sie das sowieso nicht rein gehört,
und andererseits will sie schon dazu gehören. Dazu kommt noch ihr
Sarkasmus, und ihr Witz, der sie für mich gleich noch sympathischer
machte. Für mich war Tamsin eine sehr lebensnahe Person, mit der ich
mich gut identifizieren konnte.
Rowena
ist wirklich... Naja, nicht unbedingt unfreundlich, aber sie macht
Tamsin das Leben auch nicht gerade leichter, vor allem, da ihr so
viele Talente und so starke Talente zugefallen sind, während Tamsin
gar keins hat. Rowena scheint eigensüchtig zu sein, ist hochnäsig
und gemein, auch wenn sie ihrer Schwester nichts wirklich gemeines
antut, konnte ich sie einfach nicht leiden. Schon alleine ihre
Beschreibung brachte in mir alles zum erschauern, weil es wirklich
die typische Beschreibung für die süßen kleinen Mädchen ist, die
dann doch nicht so süß und unschuldig sind.
Ich
bin mit Rowena nicht wirklich warm geworden, erst ganz am Ende, als
ihr etwas schreckliches geschieht, konnte ich mich dazu durchringen
Mitleid mit ihr zu haben. Und auch dann war es nur ein ganz klein
wenig Mitleid.
Tamsins
Freund aus Kindertagen, auch Gabriel genannt, ist die perfekte
Mischung aus Good Boy und Bad Boy. Einerseits ist er freundlich,
nicht abweisend und steht eindeutig auf Tamsin, andererseits zieht er
sie auch auf, und macht scherzhafte Bemerkungen. Er hat das Aussehen
eines Musiker, inklusive halblanger Haare und einem Tattoo, aber ich
mochte ihn wirklich gerne. Er passt zu Tamsin, wie die Faust auf ein
Auge. Die beiden ergeben irgendwie das perfekte Paar, zumal er sich
bereitwillig mit ihr in das Abenteuer stürzt, was ihm hoch
anzurechnen ist. Auch hat er keinen völlig überzogenen
Beschützerinstinkt, wie so viele Jungen in Büchern es inzwischen
haben.
Mir
war Gabriel sehr sympathisch,und ich mochte ihm vom ersten Moment
an... Und das, obwohl Tamsin mit dem Fahrrad in ihn hinein fährt,
und er ziemlich unwirsch reagiert.
Wie
oben schon gesagt, setzt dieses Buch anders an, als andere
Hexenbücher. Jede Hexe und jeder Hexer hat ein oder mehrere Talente,
die er einsetzten kann. So kann Gabriel zum Beispiel Dinge aufspüren,
Rowena verzaubert Menschen mit ihrer Stimme, ihr Verlobter James
speichert Wörter wie ein Memorystick und Tamsins Mutter ist super
schnell, so wie ihre Tante Leute zu Eis erstarren kann, und ihre
Großmutter Gedanken lesen kann. Schon alleine diese Idee finde ich
super, weil es die Hexen anders darstellt. Außerdem finde ich es
angenehm, dass es um ein Mädchen geht, dass kein Talent hat, und
beweisen will, dass es trotzdem etwas wert ist. Schon alleine das
finde ich klasse. Am Ende nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf,
während der Anfang ziemlich lang ist, was mich hier aber überhaupt
nicht gestört hat, weil Tamsin mir so sympathisch war. Außerdem war
alles wirklich gut durchdacht, auch wenn man ab der Hälfte des
Buches wusste, wer der Böse sein könnte, wusste man doch nicht,
worum es nun genau geht.
Das
ist ja mal ein Buch, bei dem ich nicht die Übersetzung bewerte,
sondern den tatsächlichen Schreibstil der Autorin. Und ich muss
sagen, der ist ziemlich gut. Man muss ein wenig Englisch können, um
alles zu verstehen, und gerade gegen Ende hin hat man nicht mehr
alles verstanden, weil viele mir unbekannte Vokabeln dabei waren.
Aber wenn man das englische Grundvokabular und ein paar mehr Wörter
kennt, kommt man durch das Buch, auch wenn man ab und zu mal etwas
nachschlagen muss. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, witzig,
rasant und er passt zu Tamsin. Carolyn MacCullough findet schöne
Worte um Umgebungen zu beschreiben, ohne zu ausschweifend zu werden.
Der Schreibstil war meiner Meinung nach wirklich gut.
Ein
Buch, das mal anders an die Hexen heran geht, dessen Protagonistin
unglaublich lebensnah ist, und dessen Handlung sehr gut konzipiert
ist. Von mir gibt es ein „Sehr Gut“, und ich freue mich schon auf
die Fortsetzung.
Gibt es das Buch schon in Deutsch :)? Hört sich nämlich echt interessant an ...
AntwortenLöschenNein, leider gibt es das noch nciht in deutsch... Es ist von 2009, deshalb kann es also auch sein, dass es gar nicht übersetzt wird. Aber wer weiß^^
LöschenLG
Hannah