01.12.2012

Rezension: Once a Witch



Titel: Once a Witch
Original: --------
Autor: Carolyn MacCullough
Verlag: Clarion Books
Preis: 12,00€
Reihe: Ja, ein zweiter Teil mit dem Titel „Always a Witch“ ist bereits erschienen.


Als ich das Buch ertauscht habe, hatte ich ja eigentlich die Taschenbuchausgabe erwartet, denn schon das Cover finde ich grandios. Und dann kam die Hardcoverausgabe mit einem noch viel schönerem Cover. Ich muss sagen, dass mir das Cover wirklich gut gefällt, obwohl es eigentlich nicht so viel zu sehen gibt. Ein Teil eines Mädchengesichtes, und ein Buch. Doch die Schrift und die Farben sind einfach so schön gewählt, dass das Cover trotzdem interessant und vor allem originell aussieht. Ein „Like“ allein für das Cover!


Tamsin was proclaimed to be the most powerful witch in her family at her birth, but by her eighth birthday no gifts had appeared and the family believed she was without any powers. When Tamsin is 17 she is working at her family’s magic shop when a bumbling English professor comes in to ask for her help in finding a lost item. He mistakenly believes she is her talented older sister and she lets him because she wants to prove she is useful to the family. She finds his object, but learns he did not tell her the truth about his intentions and she may have unwittingly put her entire family in danger. Can she find a way to save her family? Can she find the power within herself that she was predicted to have?


Tamsin ist an Samhain geboren. Und ihre Großmutter prophezeite, dass sie einmal größe Kräfte haben würde, die Stärkste sein, die die Familie seit sehr langer Zeit gesehen hat, wenn nicht sogar die Stärkste, die es in der Familie jemals gab. Doch dann kommt alles ganz anders, denn als Tamsin an ihrem achten Geburtstag eigentlich ihre Gabe zeigen sollte, passiert gar nichts. Tamsin ist nicht „beschenkt“ und besitzt kein Talent. Ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Rawona, die Menschen mit ihren Worten beeinflussen kann. Deshalb hat sich Tamsin auch abgesetzt, geht auf ein Internat, weit weg von ihrer Heimatstadt, und kehrt nur dahin zurück, wenn es dringend nötig ist. So zum Beispiel im Sommer, an dem regnerischen Abend, an dem sie in dem Bücherhandel ihrer Großmutter ausgeholfen hat. An diesem Abend kam ein Mann. Und er fragte nach einer verlorenen Sache, die gefunden werden musste. Und weil Tamsin ihrer Familie endlich zeigen wollte, dass sie Dinge auch ohne ein Talent finden kann, gibt sie sich kurzerhand als ihre Schwester aus. Sie kommt den Auftrag, und mit Hilfe ihres Freundes aus Kindertagen, den sie schon Jahre nicht mehr gesehen hat, beschafft Tamsin das Gesuchte. Doch was hat es tatsächlich mit dem mysteriösen Mann auf sich, und was hat Tamsin da beschafft?


Endlich mal ein Buch, das das Thema Hexen anders auslegt. Hier sind Hexen keine Frauen mit Kräften, mit denen sie alles Mögliche anstellen können, sondern jeder hat ein (oder mehrere) Talente, die er einsetzten kann. Die „Talentierten“, wie sich selber nennen, leben in großen Familien zusammen, kümmern sich um einander. Doch Tamsin fühlt sich ausgeschlossen, schon allein deshalb, weil sie nicht talentiert ist, keine Gabe besitzt, und deswegen hinter ihrem Rücken getuschelt wird. Einer der vielen Gründe, warum sie auch gegangen ist. Warum sie ein Internat besucht, und nur wenn es wirklich nötig ist wieder nach Hause kommt. Doch als dieser Mann ausgerechnet sie um Hilfe bittet, kann Tamsin nicht anders, als es ihrer Familie zu beweisen. Sie will auch jemand sein, nicht nur die Tochter der bedauernswerten Frau, deren Kind etwas großes voraus gesagt wurde, dass dann nicht gehalten wurde.
Mir hat Tamsin als Figur sehr gut gefallen. Sie ist stark, unabhängig und würde doch alles für ihre Familie und Freunde tun. Auch wenn sie sich schlecht fühlt, weil sie kein Talent hat, und deswegen sogar den Kontakt zu einem Freund aus Kindertagen abgebrochen hat, würde sie für ihre Familie direkt durch das Fegefeuer gehen. Einzig und allein ihre Schwester kann sie wirklich nicht richtig leiden. Die schöne, und perfekte Rowena. Ich fand Tamsin wirklich sehr sympathisch, denn sie ist eine zerrissene Person, was sie auch so glaubwürdig macht. Einerseits will sie nichts mit ihrer Familie zu tun haben, weil sie denkt, dass sie das sowieso nicht rein gehört, und andererseits will sie schon dazu gehören. Dazu kommt noch ihr Sarkasmus, und ihr Witz, der sie für mich gleich noch sympathischer machte. Für mich war Tamsin eine sehr lebensnahe Person, mit der ich mich gut identifizieren konnte.

Rowena ist wirklich... Naja, nicht unbedingt unfreundlich, aber sie macht Tamsin das Leben auch nicht gerade leichter, vor allem, da ihr so viele Talente und so starke Talente zugefallen sind, während Tamsin gar keins hat. Rowena scheint eigensüchtig zu sein, ist hochnäsig und gemein, auch wenn sie ihrer Schwester nichts wirklich gemeines antut, konnte ich sie einfach nicht leiden. Schon alleine ihre Beschreibung brachte in mir alles zum erschauern, weil es wirklich die typische Beschreibung für die süßen kleinen Mädchen ist, die dann doch nicht so süß und unschuldig sind.
Ich bin mit Rowena nicht wirklich warm geworden, erst ganz am Ende, als ihr etwas schreckliches geschieht, konnte ich mich dazu durchringen Mitleid mit ihr zu haben. Und auch dann war es nur ein ganz klein wenig Mitleid.

Tamsins Freund aus Kindertagen, auch Gabriel genannt, ist die perfekte Mischung aus Good Boy und Bad Boy. Einerseits ist er freundlich, nicht abweisend und steht eindeutig auf Tamsin, andererseits zieht er sie auch auf, und macht scherzhafte Bemerkungen. Er hat das Aussehen eines Musiker, inklusive halblanger Haare und einem Tattoo, aber ich mochte ihn wirklich gerne. Er passt zu Tamsin, wie die Faust auf ein Auge. Die beiden ergeben irgendwie das perfekte Paar, zumal er sich bereitwillig mit ihr in das Abenteuer stürzt, was ihm hoch anzurechnen ist. Auch hat er keinen völlig überzogenen Beschützerinstinkt, wie so viele Jungen in Büchern es inzwischen haben.
Mir war Gabriel sehr sympathisch,und ich mochte ihm vom ersten Moment an... Und das, obwohl Tamsin mit dem Fahrrad in ihn hinein fährt, und er ziemlich unwirsch reagiert.

Wie oben schon gesagt, setzt dieses Buch anders an, als andere Hexenbücher. Jede Hexe und jeder Hexer hat ein oder mehrere Talente, die er einsetzten kann. So kann Gabriel zum Beispiel Dinge aufspüren, Rowena verzaubert Menschen mit ihrer Stimme, ihr Verlobter James speichert Wörter wie ein Memorystick und Tamsins Mutter ist super schnell, so wie ihre Tante Leute zu Eis erstarren kann, und ihre Großmutter Gedanken lesen kann. Schon alleine diese Idee finde ich super, weil es die Hexen anders darstellt. Außerdem finde ich es angenehm, dass es um ein Mädchen geht, dass kein Talent hat, und beweisen will, dass es trotzdem etwas wert ist. Schon alleine das finde ich klasse. Am Ende nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf, während der Anfang ziemlich lang ist, was mich hier aber überhaupt nicht gestört hat, weil Tamsin mir so sympathisch war. Außerdem war alles wirklich gut durchdacht, auch wenn man ab der Hälfte des Buches wusste, wer der Böse sein könnte, wusste man doch nicht, worum es nun genau geht.

Das ist ja mal ein Buch, bei dem ich nicht die Übersetzung bewerte, sondern den tatsächlichen Schreibstil der Autorin. Und ich muss sagen, der ist ziemlich gut. Man muss ein wenig Englisch können, um alles zu verstehen, und gerade gegen Ende hin hat man nicht mehr alles verstanden, weil viele mir unbekannte Vokabeln dabei waren. Aber wenn man das englische Grundvokabular und ein paar mehr Wörter kennt, kommt man durch das Buch, auch wenn man ab und zu mal etwas nachschlagen muss. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, witzig, rasant und er passt zu Tamsin. Carolyn MacCullough findet schöne Worte um Umgebungen zu beschreiben, ohne zu ausschweifend zu werden. Der Schreibstil war meiner Meinung nach wirklich gut.


Ein Buch, das mal anders an die Hexen heran geht, dessen Protagonistin unglaublich lebensnah ist, und dessen Handlung sehr gut konzipiert ist. Von mir gibt es ein „Sehr Gut“, und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.


2 Kommentare:

  1. Gibt es das Buch schon in Deutsch :)? Hört sich nämlich echt interessant an ...

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    1. Nein, leider gibt es das noch nciht in deutsch... Es ist von 2009, deshalb kann es also auch sein, dass es gar nicht übersetzt wird. Aber wer weiß^^

      LG
      Hannah

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