10.11.2012

Rezension: Verräter der Magie

 

Ich danke Rebecca Wild, dem Ravensburger Verlag und LovelyBooks für die Bereitstellung dieses Leseexemplars!!!
Titel: Verräter der Magie
Original: --------
Autor: Rebecca Wild
Verlag: Ravensburger
Preis: 9,99€
Reihe: Ja, der zweite Teil erscheint im März 2013 und heißt „Gefangene der Magie“

Was soll man zu dem Cover schon groß sagen? Einfach nur genial gewählt, das Gold harmoniert sehr schön mit dem schwarz, und die beiden Gesichter, die man oben erkennt passen gut zu Kira und Cian, auch wenn ich die saphirblauen Augen vermisse. Ein wirklich hübsches Cover und noch dazu auch mal etwas anders, und nicht nur das typische Mädchengesicht! Außerdem muss ich in diesem Zusammenhang die Autorin loben, die die Wahl zwischen diesem Cover und einem Rot-Rosanem hatte. Du hast die bessere Wahl getroffen! Rot-Rosa hätte überhaupt nicht zu Kira gepasst.

 
Sie sind eine schrille WG: Wassernymphe Elly, Vampir Nick und Kira, das Feenwesen, die mit der hilfsbereiten Sorte Fee aus den Märchen so gar nichts gemein hat. Und obwohl sie - die Paranormalen - keinem Menschen je etwas zuleide taten, werden sie von der Regierung in Reservaten gefangen gehalten, denn die Menschen haben Angst vor ihren ungewöhnlichen Mitbürgern. Drahtzieher der Panikmache sind machthungrige Magiere, und in den schlimmsten von ihnen verliebt sich Kira. 
Cian Kingsley ist ein hochangesehener Meistermagier, und vertritt die strenge Politik alle Sidhe und andere übernatürliche Wesen in Reservate zu sperren. Doch eines Nachts wird er von einem Unbekannten ermordet, und ihm gelingt nur in der allerletzten Sekunde die Flucht aus seinem Körper. Nun braucht er jedoch einen neuen Körper. Während er durch die Gegend streift, doch keinen passenden Körper findet, guckt Kira sich auf der heimischen Couch ein Interview mit ihm an. Kira ist eine Sidhe, die aber das eine oder andere Geheimnis in sich trägt. Plötzlich verfolgt sie etwas unsichtbares, bringt sie zu Fall, und Schmerzen explodieren in ihrem Kopf. Sie wird ohnmächtig. Als sie wieder erwacht, brummt ihr der Schädel, ihre Augen sind auf einmal blau und nicht mehr braun, und in ihrem Kopf hört sie die Stimme eines Mannes. Ein Dämon? Nein! Der untote Cian Kingsley hat sich in ihrem Kopf eingenistet! Kira ist wildentschlossen ihn wieder loszuwerden, während Cian sich in den Kopf gesetzt hat, seinen Mörder zu finden. Da Kira ihn nicht los wird, fügt sie sich wiederstrebend seinem Plan, der vorsieht aus dem Reservat zu entkommen. Tatsächlich schaffen die beiden es, mit List und Gewalt zu entkommen, doch danach startet erst das richtige Abenteuer. Inklusive Autos, Verfolgungsjagden, verrückten Sidhe, Geheimnissen, Intrigen, Verrücktheiten und einem ziemlich heißen Werwolf...

 
Kira ist meine perfekte Hauptperson, und ich liebe Rebecca Wild dafür, dass sie Kira geschaffen hat. Ich mag Kiras Witz und ihre zynische Art, vor allem gefällt mir aber, dass sie auch nachdenkt bevor sie handelt, und niemanden über sich entscheiden lässt, es sei denn, Cian bekommt gerade mal die Macht über ihren Körper, aber selbst dann wehrt sie sich mit Händen und Füßen gegen ihn. Kira ist keine impulsive Person, aber ihre Pläne sind auch nicht bis ins letzte Detail durchdacht, so dass sie eine ziemlich gute Mischung abgibt. Mit Cian hat sie öfter mal tolle Wortgefechte, und man merkt ganz genau, wie sich ihre Meinung ihm gegenüber verändert. Am Anfang will sie ihn noch ganz dringend loswerden, während sie am Ende schon vorsichtiger ist, und ihn auch nicht nur loswerden will, sondern möchte, dass er danach weiter existiert. Gerade diese Einsicht, die Kira zeigt, hat mir auch sehr gut gefallen. Sie ist stark, freundlich, offen, nett, fröhlich, überlegt aber nicht übervorsichtig und zynisch. Genau so sollte eine gute Hauptperson meiner Meinung aussehen. Sie hat jedoch auch Geheimnisse und kann ziemlich listig sein, wenn sie denn will. Außerdem kämpft sie zu Weilen unfair, wobei ich sagen muss, dass das nicht unbedingt schlecht ist, sondern eher authentisch für Sidhe.
Mir war Kira super sympathisch und ich konnte sehr gut mit ihr fühlen. Sie ist authentisch und verändert sich im Laufe des Buches genau so weit, wie sie es tun sollte.

Cian ist auch ein ziemlich interessanter Charakter. In diesem Teil spielt er natürlich mit eine Hauptrolle, wobei ich sagen muss, das das teilweise gar nicht so raus kommt, weil man nur selten etwas aus seiner Sicht erfährt, da Kira die Kontrolle über ihren Körper meistens behält. Man erfährt von Cian also nur Gedanken und Gefühle, jedoch ist er sehr viel gewalttätiger als Kira und auch weniger gefühlvoll. Noch dazu ist er ziemlich arrogant, ein verdammtes Arschloch und genau richtig. Auch er arrangiert sich mit Kira, so gut es eben geht. Er ist ein sehr starker Magier und auch ziemlich klug, was mir wiederum auch sehr gut gefallen hat. Im Laufe des Buches ändert er zwar nicht seine Meinung über Übernatürliche (Man ist der stur!), aber er akzeptiert Kira, und fängt wohl auch an sie zu lieben. Vielleicht ändert sich ja seine Meinung in den nächsten Teilen.
Jedoch ist Cian auch ziemlich schlau, charmant und smart, weswegen er ja überhaupt erst Senator und Meistermagier geworden ist, lässt sich aber gleichzeitig schnell beeinflussen und vertraut Magiern im Allgemeinen zu schnell, während er Übernatürlichen zu leicht misstraut. Für ihn sind sie alle gemeingefährliche Monster, was er Kira auch immer mal wieder unüberlegt klar macht. Natürlich verletzt er sie dadurch ziemlich. Aber er und Kira feinden sich ziemlich gerne an, und streiten sich noch lieber.
Insgesamt hat auch Cian mir sehr gut gefallen. Von der Persönlichkeit her war er nicht so gut wie Kira, aber mir haben die Teile, in denen ihm der Körper gehört hat, besser gefallen. Auch er ist authentisch und toll, aber nicht ganz so cool wie Kira.

Zu erwähnen wäre jetzt noch Ares, ein Werwolf, der zur Hälfte Werwolf ist... Was er zur anderen Hälfte ist, werde ich nicht sagen. Er ist eigensinnig und stur, noch dazu entschlossen die Magier zu stürzen. Und dazu braucht er Kira.
Man weiß nicht so ganz genau, an was man bei ihm so ist, aber vielleicht erfahren wir ja bald mehr über ihn.

Und dann wäre da noch Evan. Evan ist ein Freund von Cian, und nicht der Intelligenteste, aber an sich zu Cian ziemlich freundlich. Zu Kira ist er dagegen ziemlich ablehnend, was mich an ihm auch ein wenig gestört hat, weil ich Kira so in mein Herz geschlossen habe. Gegen Ende des Buches macht er eine unvermutete 1440° Drehung, die ich nicht vermutet habe.
Von Rebecca Wild weiß ich, dass er auch im nächsten Teil wieder eine Rolle spielen wird, und ich bin schon gespannt, um wie viel Grad er sich diesmal drehen wird. Oder ob er vielleicht so bleibt.

Die WG, die im Klappentext erwähnt wird, spielt keine große Rolle, die beiden kommen nur mal ganz kurz vor, am Anfang eben. Aber vielleicht spielen sie ja in den folgenden Bänden noch eine Rolle.

Die Handlung im Buch hat mir sehr gut gefallen. Da es überwiegend auf nordische Mythologie aufgebaut ist, bringt es endlich mal etwas neuen Wind in die Fantasy... Obwohl, das sage ich inzwischen öfter. Trotzdem, es ist ein frischer Wind, der da durch die Segel bläst. Und auch der Aufbau der Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es geht Schlag auf Schlag, so dass man nicht ewig darauf warten muss, dass etwas passiert. Dann gibt es noch ziemlich viele Wendungen, die das Ganze in ein besonderes Lesevergnügen verwandeln, weil sie zumindest für mich überraschend kamen. Auch das Ende war für mich sehr überraschend. Also ein Teil des Endes zumindest. Der andere Teil war völlig klar und vorhersehbar, was das Buch aber irgendwie zu einer gelungenen Mischung macht. Ich hatte weder das Bedürfnis die letzten Seiten zu lesen, um zu wissen, wie es ausgeht, noch war es langweilig.
Alles ist logisch aufgebaut, gut durchdacht und teilweise schwer durchschaubar. Eben perfekt für mich.

Der Schreibstil von Rebecca Wild ist einfach unglaublich und verdammt gut. Mir hat er sehr gut gefallen, da sie wirklich eine der wenigen Autoren ist, die aus der Er/Sie-Sicht einem die Figur sehr nah bringen können. Sie findet die perfekten Sätze und Wörter, versprüht Witz und Charme in ihren Dialogen und alles passt zusammen. Für mich war der Schreibstil so gut, dass die Seiten einfach nur so dahin geflogen sind. Kiras und auch Cians Gefühle werden schön herüber transportiert und alles lässt sich flüssig und angenehm lesen. Super.

Ein wirklich gelungenes Debüt und ich freue mich schon auf die nächsten Teile, bzw. auf ein weiteres Buch der Autorin! Ich werde auf jeden Fall jedes Buch von ihr lesen. Von mir gibt es deswegen ein „Teuflisch gut“, da einfach der Inhalt, die Figuren und der Schreibstil gestimmt haben.

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diese Rezension :)
    Ich war mit ein bisschen unsicher, ob das Buch etwas für mich wäre, aber jetzt hast du mich überzeugt!

    Liebe Grüße

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    1. Schön, dass dir meine Rzi so gefallen hat^^
      Du solltest das Buch wirklich lesen, es ist sehr gut :)

      LG
      Hannah

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