12.10.2012

Rezension: Heiße Beute


Titel: Heiße Beute
Original: Hard Eight
Autor: Janet Evanovich
Verlag: Goldmann
Preis: 8,95€
Reihe: Ja, dies ist der 8. Teil der Stephanie Plum Reihe

Vorsicht: Diese Rezension enthält Spoiler, da es sich um den 8. teil dieser Reihe handelt.
Weiterlesen also auf eigene Gefahr!!!

Die Cover sind nicht wunderschön, aber auch nicht hässlich. Sie passen auf jeden Fall fast immer zum Inhalt und springen einem durch die bunten Farben förmlich ins Auge. Bei diesem Cover passen auch die Farbkombinationen gut zusammen, sodass man sich das Cover gerne anschaut. Ich finde die Cover gut und wenigstens mal originell, aber diese Bücher sind definitiv kein Cover-Kauf.

Stephanie Plum kann sich zwischen den zwei Männern in ihrem Leben nicht entscheiden, hat eine verrückte Großmutter, einen Hamster, der in einer Suppendose wohnt, und sie verdient ihren Lebensunterhalt als Kopfgeldjägerin. Doch statt Jagd auf flüchtige Übeltäter zu machen, sucht sie diesmal nach Evelyn Soder und deren Tochter Annie, die wie vom Erboden verschluckt sind. Allerdings ist auch der Gangster Eddie Abruzzi hinter den beiden her und tut alles, um Stephanies Recherchen zu behindern. Der Killer im Häschenkostüm beweist, wie ernst es ihm damit ist... 

Stephanie hat mal wieder Pech, Pech und nochmal Pech. Eigentlich wollte sie ja nur einen ihr bekannten Kautionsflüchtling festnehmen, da trickst er sie aus. Dann bittet die Nachbarin ihrer Eltern sie auch noch um Hilfe, um ihre Tochter und ihre Enkelin zu finden. Das kann ja gar nicht gut enden. Zudem kommt, dass der Mann von Evelyn in dubiose Geschäfte verwickelt ist, und Eddie Abbruzi auch noch ein wenig mitmischt, indem er Stephanie Spinnen ins Auto packt, Schlagen an ihre Tür hängt und sie von einem Killer im Hasenkostüm verfolgen lässt. Alles in allem nicht sehr spaßig, da Stephanie noch dazu mit dem Kautionsflüchtling nicht klar kommt, und schließlich um Rangers Hilfe bitten muss, dem sie aber noch eine gemeinsame Nacht schuldet. Und Rangers Hilfe ist nicht billig, auch wenn Stephanie eigentlich mit dem Preis leben könnte, wäre Ranger nicht so angst einflößend und gäbe es da nicht Morelli, der noch immer in Stephanies Herz herum spuckt...

Steph ist eben Steph. Immer etwas verpeilt, mit sehr unkonventionellen Ermittlungsmethoden und interessanten... Vorstellungen. Ihr Herz ist zwischen Morelli und Ranger gefangen, auch wenn sie weiß, dass es mit Ranger nie funktionieren würde, steigt sie schließlich doch mit ihm ins Bett. Nebenbei hat Stephanie natürlich auch noch andere Probleme. Wie die Suche nach einer verschwundenen Frau ihrer Tochter, dann wäre da auch noch die Liste ihrer Feinde, die immer länger und länger wird. Und die Mordversuche durch den maskierten Mörder sollte man auch nicht außer Acht lassen. Trotzdem bleibt Stephanie stark, genauso wie wir es von ihr gewohnt sind. Sie schämt sich manchmal so viel Hilfe zu benötigen, hat Angst, ist aber auch lustig und vor allem sarkastisch. Auch wenn sie sich nicht gegen Morellis Anziehungskraft wehren kann, versucht sie es doch ab und zu mal wieder, um frustriert aufzugeben. Ich mag Steph immer noch genau so wie im ersten Teil, auch wenn sie sich weiter entwickelt hat. Sie macht immer noch viele Fehler, doch so langsam bessert sie sich auf jeden Fall, schlittert dafür aber auch in immer größere Probleme.

Morelli... ist ein Polizist, ein guter Ermittler und in die verrückte Stephanie verliebt. Er kann nicht wirklich von ihr lassen, auch wenn er sich Sorgen um ihr Wohlergehen macht, während sie die Verbrecher jagt. Trotzdem lässt er ihr relativ freie Hand, will deswegen aber nicht mit ihr zusammen sein. Er ist mutig, ruhig, überlegt und auch ziemlich ansehnlich. Aber auch im 8. Teil versteht man nicht immer, was seine Beweggründe sind, weswegen er manchmal noch immer undurchsichtig ist. Ich finde Morelli eigentlich ziemlich cool, doch manchmal geht er mir damit auf die nerven, dass er sich so motorische Sorgen um Stephanie macht.

Ranger ist der völlig undurchsichtige Kopfgeldjäger, der sich nebenbei in anderen Jobs verdingt, eine etwas andere Moralvorstellung hat, und immer neue schwarze Autos besitzt. Da stört es nicht einmal wenn Stephanie es verliert. Ranger ist undurchsichtig und geheimnisvoll, aber er mag Stephanie auf jeden Fall, auch wenn er weiß, dass es mit ihr nicht funktionieren wird, da sie andere Vorstellung von einer Beziehung hat. Ranger ist und bleibt ein sehr interessanter Charakter, dessen Hintergründe sich wohl erst nach und nach aufklären werden. Ich liebe Ranger. Er ist einfach nur cool, und er lässt Steph mehr freie Hand, vertraut ihr und will sie nicht andauernd beschützen.

Lula ist Stephs beste Freundin, Bürohilfe bei Vinnie und Steph mehr oder weniger kompetente Unterstützung. Lula war früher eine Nutte, hat aber den Beruf gewechselt und hilft jetzt Steph ab und zu. Sie trägt immer viel zu enge und viel zu bunte Klamotten, hat eine große Klappe und ncihts dahinter. Manchmal ist sogar noch durchgeknallter und unorganisierter als Stephanie. Und das will etwas heißen. Aber Lula ist auch sehr lustig. Ich finde Lula toll. Sie lockert alles noch ein bisschen auf, und ihre Sprüche sind manchmal einfach zu toll.

Die Handlung ist immer nach dem selben Prinzip aufgebaut, weswegen sie eine sichere Grundlage bietet, die dennoch immer mal wieder überraschen kann, ohne so einen: Das-kann-doch-jetzt-nicht-passiert-sein-Effekt hervor zu rufen. Es wird nie wirklich unlogisch und am Ende auch immer spannend.

Der Schreibstil bleibt immer gleich: locker, lustig und sarkastisch. Manchmal etwas träumerisch und immer angenehm zu lesen. Ehrlich gesagt hilft der Schreibstil von Janet Evanovich oft über mangelnden Inhalt hinweg. Geschrieben wird auch Stephanies Sicht in der Ich-Erzählung.

Eine lockere Lektüre für zwischendurch, die mir immer über meine Leseunlust hinweg hilft. Ich urteile mit einem soliden: GUT



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen