Titel: Love Trip – Bitte nicht den
Fahrer küssen
Original: Two Way Street
Autor: Lauren Barnholdt
Verlag: Arena
Preis: 9,95€
Reihe: Keine Reihe, auch wenn das Ende
ein ganz kleines bisschen offen ist.
Cover:
Also das Cover ist nun nicht direkt ein
Augenschmaus, aber es passt zum Inhalt des Buches und sieht eben aus,
wie die meisten Cover dieses Genres. Die pinken Socken passen gut zu
Courtney, denn sie liebt pink. Das Autofenster passt natürlich auch
sehr gut, weil es ja ein Road Trip ist. Aber insgesamt finde ich das
Cover nicht umwerfend. Ich würde sagen es ist ok.
Klappentext:
Courtney kann es nicht fassen: Ihre
Eltern bestehen tatsächlich darauf, dass sie wie geplant mit ihrem
Ex-Freund Jordan die dreitägige Autofahrt zum College unternimmt,
obwohl er vor Kurzem mit ihr Schluss gemacht hat! Wie soll sie diesen
Horrortrip nur überstehen-auf kleinsten Raum mit diesem Ekelpaket,
diesem herzlosen Idioten, diesem... diesem immer noch verdammt süßen
Traumboy?
Inhalt:
Courtney ist regelrecht entsetzt! Da
zwingen ihre Eltern sie doch tatsächlich zu dem Road Trip mit ihrem
Ex-Freund wegen dem sie ihnen früher so in den Ohren gelegen hat.
Also das ist doch total unverantwortlich! Ihre Eltern sollten ihr
doch helfen bei dieser Sache, und nicht ihre Schmerzen noch schlimmer
machen, und ihr dann sagen, dass sie sich lächerlich benimmt!
Aber jetzt kann sie es sowieso nicht
mehr ändern... obwohl... vielleicht hatte Jordan ja einen
schrecklichen Unfall. Aber leider nein: Er verspätet sich nur mal
wieder und bringt damit Courtneys gesamten Zeitplan schrecklich
durcheinander. Typisch. Als sie dann endlich los können, will er
auch noch halt machen – aber so läuft das hier nicht! Courtney ist
sauer auf ihn. Auch wenn sie eigentlich noch immer will. Aber egal:
So geht es nicht!
Doch dann hat auch sie Hunger und sie
machen an eine Raststätte halt. Courtney holt sich etwas zu essen.
Und schon hat sie eine Lebensmittelvergiftung! So eine schöne
Scheiße.
Schon wieder müssen sie vom Zeitplan
abweichen, und halten an einem Motel. Aufeinmal kümmert sich Jordan
ganz besorgt um Courtney. Was ist hier bloß los?
Und was hat Courtneys Vater damit zu
tun?
Und Jordans Mutter?
Wer ist die geheimnisvolle neue
Freundin von Jordan?
Was läuft zwischen Courtneys bestem
Freund Lloyd und ihr?
Alles Fragen, die geklärt werden
müssen. Und es bleibt so verdammt wenig Zeit dafür...
Zum Glück gibt es beste Freundinnen,
die einen brandheiß mit den neusten News versorgen.
Meine Meinung:
Courtney ist ein sehr... interessanter
Charakter. Ich muss sagen, dass sie wirklich gestört ist und ich am
Anfang nicht so richtig warm mit ihr geworden bin, was aber an ihrem
Planungs- und Ordnungsfimmel lag. Solche Menschen kann ich einfach
nicht leiden. Außerdem mag Courtney Pink sehr gerne, was sie für
mich nicht zur besten Protagonistin in einem Buch macht, aber egal.
Nach einer Weile schließt man Courtney mit allen ihren Problemen,
Fragen und Ängsten ins Herz. Eigentlich ist sie nämlich keine pinke
Prinzessin, sondern eine relativ toughe junge Frau, die eigentlich
weiß was sie will. Auch wenn sie es nicht immer haben kann. Wie
Jorden zum Beispiel. Aber eigentlich ist sie über den auch hinweg.
Also eigentlich eben. Am Ende mochte ich Courtney wirklich gerne,
denn sie ist stark, und ihre Ängste und Probleme wirken realistisch.
Wenn sie aus ihrer Sicht erzählt, wirkt sie immer sehr unsicher,
aber wenn man das ganze dann aus Jordans Sicht erlebt, wirkt sie
plötzlich selbstbewusst. Das ergibt eine interessante Blickweise auf
ihre Person.
Jordan ist eigentlich gar kein so
großes Arschloch. Er hat einen Grund, warum er sich von Courtney
getrennt hat, und das ist auch ein ziemlich guter Grund. Am Anfang
war mir auch Jordan nicht sehr sympathisch, gerade in den Rückblenden
wirkt er eher wie ein Player. Aber dann entwickelt er sich
tatsächlich zu einem guten Freund, und seine Teile mochte ich sogar
lieber als Courtneys, weil sie meistens besser geschrieben waren.
Jordan hat familiäre Probleme, und dann verzehrt auch er sich noch
immer nach Courtney, aber das darf sie ja nicht wissen. Niemand außer
seinem Kumpel weiß es überhaupt. Jordan ist ein selbstsicherer
Charakter, der nur in der Beziehung zu Courtney unsicher wird, was
aber an bestimmten Geheimnissen liegt. Ich mochte Jordan am Ende sehr
gerne, und auch ich als Mädchen, konnte mich ganz gut in ihn hinein
versetzten.
In diesem Buch gibt es noch ein
zweiten, ziemlich bizarres Paar, bestehend aus Courtneys bester
Freundin, und Jordans bestem Freund, was das Ganze natürlich noch
zusätzlich kompliziert. Zwar streiten sich die beiden sehr oft,
vertrauen sich nicht, und als sie dann anfangen zu reden, erzählt
Jocelyn immer alles brandheiß an Courtney weiter. Ich glaube nicht,
dass B.J. Und Jocelyn Beziehung gut ist. Sie dient im Buch mehr dem
Informationszweck und ist dazu da, das ganze noch mehr und
verkomplizieren. Ansonsten dient sie noch zu Unterhaltungszwecken.
B.J. Ist nicht unbedingt der Hellste.
Sein Leben besteht praktisch aus Partys, saufen, Sex und Mädels
anbaggern.
Jocelyn ist ein wenig... verschroben.
So würde ich sie nennen. Sie hat eine interessante Philosophie und
auch nichts gegen Doppelmoral einzuwenden.
Insgesamt sind alle Charaktere in
diesem Buch ein wenig verrückt, aber eigentlich ganz liebenswert,
wenn auch nicht immer dreidimensional gestaltet.
Die Handlung ist nicht neu. Ein Road
Trip, auf dem bis dato verschwiegene Geheimnisse ans Tageslicht
kommen? Gab es schon. Sehr oft. Vor allem mit zwei Parteien, die sich
nicht mögen, bzw. eigentlich schon mögen, es nur nicht zeigen.
Trotzdem ist die Weise, in der alles erzählt wird, toll gewählt.
Statt nur von dem Road Trip zu berichten, schreib die Autorin auch
Blenden in die Vergangenheit, die zeigen, wie die Beziehung zwischen
Courtney und Jordan abgelaufen ist, was sie aus einander gebracht hat
und so weiter. Ansonsten ist die Handlung durchschnittlich. Nicht
mega originell, aber auch nicht langweilig.
Der Schreibstil der Autorin, oder der der Ãœbersetzerin, kann einem ganz schön auf den Nerv gehen, weil sich viele Sachen genau gleich wiederholen. Trotzdem ist er nicht schlecht. Die Sätze sind manchmal ein wenig zu kurz gewählt, und durch die Strukturwiederholungen wirkt es manchmal eintönig, aber es passt irgendwie zu den Protagonisten. Außerdem wird viel Jugendsprache benutzt, also viele Abkürzungen und viele: “Was geht?” “Was läuft?” etc. Aber ansonsten war auch der Schreibstil gut.
Fazit:
Meine Rezension zu urteilen müsste
dieses Buch eigentlich 3 Bisse von mir bekommen, aber ich bringe es
einfach nicht über Herz, dem Buch nur 3 Bisse zu geben, denn es war
besser. Deshalb ringe ich mich mal zu 4 Bissen von 5 durch. Ein
durchaus lesenswertes Buch, das gerade gegen Ende hin viel zu bieten
hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen