Titel: Ewiglich die Sehnsucht
Original: Everneath
Autor: Brodi Ashton
Verlag: Oetinger
Preis: 17,95€
Reihe: Ja, der zweite Teil erscheint im
Dezember diesen Jahres!
Danke an den Oetinger Verlag für
dieses Rezensionsexemplar!
Cover:
Ich finde das Cover schön. Nicht
wunderschön, aber auf jeden Fall ansehnlich und hübsch. Es passt
durch die gedämpften Farben gut zum Buch, und das Mädchengesicht
ist auch sehr schön. Die roten Lippen und Früchte bieten einen
tollen Hingucker, dazu bringen sie etwas Lebendigkeit in das Cover.
Die Schrift finde ich wirklich wunderschön! Sie passt irgendwie so
gut zum Buch, ist aber auch etwas besonderes, ohne zu ausgefallen zu
sein.
Insgesamt finde ich das Cover schön
und es macht sich auf jeden Fall gut in meinem Regal!
Klappentext:
Nikkis Erinnerung ist das Einzige, was
ihr geblieben ist. Die Erinnerung an Jack, ihre große Liebe. Nach
hundert Jahren, die sie ins Ewigseits war – Jahren voller Sehnsucht
– , darf Nikki noch einmal zurückkehren in ihre Welt, um Abschied
zu nehmen, bevor sie an der Seite des verführerischen Cole endgültig
in die Unterwelt eintreten muss. Doch bald schon wird Nikki klar,
dass Jack sie nicht ein weiteres Mal gehen lassen wird. Und dass
Liebe stärker ist als alle Macht der Welt...
Handlung:
Nikki wollte nichts mehr spüren. Gar
nichts mehr. Deshalb ist sie mit Cole ins Ewigseits gegangen. Dem
Ort, an dem die Ewiglichen sich alle hundert Jahre nähren müssen,
um zu überleben. Cole hat Nikki fast alle ihre Emotionen und
Erinnerungen genommen. Nur eine nicht. Ihre Liebe zu Jack bleibt
bestehen, genau wie sein Bild in ihrem Kopf. All die Jahre über hält
Nikki sich an der Erinnerung an Jack fest, klammert sich verzweifelt
an das Stückchen aus ihren alten Leben. Und dann beschließt sie in
ihre alte Welt zurück zu kehren, nur um Abschied nehmen zu können.
Von ihrer Familie, von Jack, von allen. Doch ihr bleiben nur sechs
Monate, dann nehmen die Schatten sie zu sich, um mit ihrer letzten
Energie das Ewigseits zu nähren.
Eigentlich will sie Jack nur von der
Ferne aus betrachten. Sie will ihn nur ein letztes Mal sehen. Doch
diese Rechnung hat sie ohne Jack gemacht. Obwohl an ihrer Schule das
Gerückt kursiert, dass Nikki Drogen nehmen würde, und sie sich von
allen abkapselt, lässt Jack sie nicht in Ruhe. Er will wissen, warum
sie verschwunden ist. Warum sie ihn verlassen hat. Und er will
wissen, ob sie sich erinnert.
Was soll Nikki nur tun? Einerseits
liebt sie Jack noch immer, andererseits, muss sie in sechs Monaten
wieder gehen, und sie kann ihm diesen Schmerz nicht noch einmal
zufügen. Und dann ist da ja auch noch Cole, der sich unter dem Namen
Neal in ihre Schule einschleicht, um sie von Jack fernzuhalten. Was
will Cole von ihr? Will er sie wirklich nur mit ins Ewigseits nehmen
und sie zu einer Ewiglichen machen, oder liebt er sie?
Nikki muss möglichst schnell heraus
finden, wie sie den Schatten entkommen kann, denn sonst sind sie und
Jack ein weiteres Mal getrennt. Und diesmal für immer...
Meine Meinung:
Nikki ist eine zerrissene
Protagonistin. Einerseits liebt sie Jack noch immer, andererseits
will sie ihm aber auch nicht verletzen. Sie ist hin und her gerissen
zwischen ihrer Liebe und ihrem Sinn ihn zu beschützen. Dazu kommt,
dass Cole sie bedrängt, mit ihm als Ewigliche das Ewigseits zu
beherrschen. Nikki aber will keine Ewigliche werden, und schon gar
nicht will sie sich von den Emotionen eines Menschen nähren müssen.
Nikki ist eine schlagfertige Person, die aber immer wieder ihre
schwachen Momente hat, sich nicht festlegen kann. Sie ist oft sehr
stark, gerade was Jack betrifft, manchmal aber auch genau so schwach.
Sie ist sich nicht sicher, was sie tun kann. Sie weiß nicht, wie sie
die Schatten aufhalten kann, aber letztendlich hat sie sich mit ihrem
Schicksal eigentlich schon angefreundet. Einzig und allein Jack
bindet sie noch an die Erde. Aus meiner Sicht ist Nikki eine
unglaublich starke Person. Ich wüsste nicht, was ich tun sollte,
wenn ich in sechs Monaten sterben würde. Und dann auch noch auf die
Personen achten, die ich liebe? Nikki kämpft sich durch ihre letzten
sechs Monate, doch es ist immer ein Fünkchen Hoffnung in ihr.
Manchmal ist sie ein wenig Begriffsstutzig, was aber durch ihre
liebevolle Tollpatschigkeit im Bezug auf Gefühle auszugleichen ist.
Cole ist ein Ewiglicher und kann ein
ziemliches Arschloch sein. So macht er Nikki extreme Angst und
versucht sie immer wieder dazu zu überreden mit ihm eine Ewigliche
zu werden. Am besten soll sie nebenbei auch noch die Königin der
Ewiglichen stürzen und selber eine werden. Trotzdem scheint Cole
Nikki zu mögen. Eigentlich scheint er sie wirklich zu lieben, denn
ich bin mir nicht sicher, ob er sonst so einen großen Aufwand
veranstalten würde, um Nikki für sich zu gewinnen. Cole ist eine
interessante Person. Eigentlich bekleidet er so ein bisschen die
Rolla als Bösewicht, ohne wirklich eine zu sein. Auch er will Nikki
eigentlich nur retten, eben auf seine Weise. Er versucht immer wieder
ihr zur Hilfe zu kommen, doch er versucht sie von Jack fernzuhalten.
Cole kann eigensüchtig sein, aber auch freundlich und hilfsbereit.
Er ist ein wirklich wandelbarer Charakter.
Jack liebt Nikki. Er liebt sie mit
Leib, Leben und Seele und das wird sie wohl auch nie ändern. Er
versucht sie vor den Schatten und Cole zu beschützen, und er glaub
ihr ihre leicht verrückte Geschichte über das Ewigseits. Als Nikki
verschwunden war, hat er sich völlig verändert. Er wurde
verschlossener, hat sich von seinen Freunden abgewandt und so weiter.
Er hat Suchtrupps für Nikki organisiert, doch am Schluss musste auch
er aufgeben. Und dann steht sie plötzlich wieder vor ihm. Er will
wissen, was passiert ist, warum sie verschwunden ist, und er will die
Risse wieder kitten. Zumindest ein bisschen. Jack ist ein ehrlicher
und offener Charakter, der den selbstlosen Helden gibt. Manchmal ist
er ein bisschen zu einsichtig, ein bisschen zu freundlich, doch das
hebt er durch gelegentliche Unfreundlichkeit wieder auf. Er ist eher
ruhig, außer es geht um Nikki. Sie will er beschützen und retten.
Sie will er haben. Sie ist sehr viel für sie. Trotzdem ist Jack ein
sehr schöner Charakter, der dem Buch noch etwas... keine Ahnung...
besonderes verleiht.
Die Handlung ist ausgeklügelt und
größtenteils auf mythische, griechische Sagen in besonderer
Abhandlung gestützt. Ashton verarbeitet die Sage der Persephone und
die des Orpheus geschickt in ihrer Geschichte und gibt immer an der
entscheidenden Stelle die richtigen Informationen. So geht es am
Anfang eher langsam voran, während am Ende so viel auf einmal kommt,
dass sich die Ereignisse fast überschlagen. Auch die Ewiglichen sind
toll erarbeitet, und ich finde die Handlung interessant. Nicht immer
spannend, und auch nicht zu 100 Prozent neu, aber gut gemacht.
Der Schreibstil ist angenehm. Manchmal
Hilflos, manchmal traurig, oft Hoffnungsvoll oder von Resignation
gezeichnet. Es wird in der Ich-Perspektive aus Nikkis Sicht erzählt,
was das ganze realistischer wirken lässt. Nikkis Gefühle werden
wunderbar dargestellt, aber auch Jack und Cole kann man gut
entschlüsseln, selbst wenn Nikki es gerade nicht schafft.
Beschreibungen sind toll gemacht und nie zu sachlich und trocken oder
ausholend.
Fazit:
Ein tolle Buch, dass nicht ganz perfekt
ist und dem es teilweise an Spannung fehlt. Dafür ist das Ende sehr
überraschend und passend, auch wenn es... ein wenig glorifizierend
ist. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Bissen, weil es mich fasziniert hat,
aber nicht überwältigen konnte.
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