25.06.2012

Rezension: Ich bin Nummer vier





Titel: Ich bin Nummer Vier
Original: I am number four
Autor: Pittacus Lore (Synonym)
Verlag: Aufbauverlag
Preis: 14,95€
Reihe: Ja, der zweite Teil “Die Macht der Sechs” ist schon erschienen.

Cover:
Paperback. Der Hintergrund ist schwarz, aufgedruckt ist ein feuerrotes lorienisches Siegel.
Definitiv mal ein etwas anderes Cover und ich finde es auch passend zu dem Buch. Mehr gibt es dazu gar nicht zu sagen.

Klappentext:
Wir haben Kräfte jenseits eurer Vorstellungskraft. Wir sind stärker und schneller als alles, was ihr je gesehen habt. Wir wollten eins werden und den Feind bekämfen. Aber sie haben uns gefunden. Nun sind wir auf der Flucht. Wir leben unter euch, ohne dass ihr es bemerkt. Aber sie wissen es.

Neun von uns sind entkommen.
Nummer 1 wurde in Malaysia getötet.
Nummer 2 in England.
Nummer 3 haben sie in Kenia erwischt.
Bevor sie die anderen erledigen, bin ich dran.
Ich bin Nummer 4.

Inhalt:
John Smith. So nennt sich Nummer Vier in dem kleinen Örtchen Paradise, Ohio. Vorher hatte er schon zig andere Namen. Alle so normal und gewöhnlich wie möglich, um nicht aufzufallen, denn er ist auf der Flucht vor ihnen. Vor den Mogadori. Als Nummer drei getötet wird und mitten auf einer Party das Symbol für diesen Tod erscheint, müssen Vier und Henry fliehen. Weg aus Florida, weg von der Sonne. So wie sie es schon oft gemacht haben. Sofort fertigt Henry neue Papiere für sie beide und sie ziehen in die kleine Stadt Paradise. Dort besucht John Smith, wir Vier sich inzwischen nennt, die High School und Henry gibt sich als sein Vater aus. Doch ausgerechnet dieses Städtchen soll John zum Verhängnis werden, denn er hat es satt davon zu laufen. Und dann begegnet er dem schönsten Mädchen der Welt, ach was, des Universums! Und ihren Ex_freund, der nichts als Ärger macht. Zu allem Ãœbel freundet er sich auch noch mit dem Alien – Liebhaber Sam an. Und als eine geheimnisvolle Meldung über die Mogadori in einer von Sams Zeitschriften auftaucht, müssen John und Henry herausfinden, von wem sie stammt. Doch auch die Mogadori sind der Sache auf der Spur und kommen, nicht nur, um John zu töten, sondern auch, um die Erde zu übernehmen. Doch dann taucht die geheimnisvolle Sechs auf und gemeinsam ziehen sie in den Kampf...

Meine Meinung:
Ich habe das Buch hauptsächlich gelesen, weil mir der Film sehr gut gefallen hat. Leider unterscheidet sich das Buch doch relativ stark von dem Film, was es aber nicht unbedingt schlechter macht, sondern nur anders.
Zunächst haben wir da Vier, oder John, wie ich ihn einfach nennen werde. John ist ein fünfzehn Jahre alter Lorienier und unerfahren. Auf mich wirkte er zum Teil sehr naiv und einfach gestrickt, was aber nicht nur daran lag, dass er mit Unter komische Gedankengänge hat, sondern auch an seiner Verhaltensweise. Zwar lässt er sich von Mark, Sarahs Ex-Freund, nicht unterdrücken, doch jedes Mal, wenn er sich gegen ihn wehrt, ist er danach extrem stolz auf sich und auch sonst verhält er sich in der ersten Hälfte des Buches eher wie ein Kind, was aber vielleicht auch daran liegt, dass er unheimlich verliebt ist. Als es dann aber an die schwierigen Szenen geht, zum Beispiel als Henry entführt wurde, zeigt John, dass er auch sehr erwachsen wirken kann und nicht nur ein naiver Junge ist. Auch die Kampfszenen meistert er mit Bravour, obwohl er sehr unerfahren ist, zeigt sich dort auch, dass er durchaus logisch denken kann. Am Anfang fand ich John Weise zu denken doch sehr nervig und unangenehm, doch je weiter das Buch fortschritt, umso besser konnte ich es lesen, weil John an seinen Aufgaben wächst, sich verändert. Er denkt nicht mehr in diesen typischen Muster, sondern wehrt sich auch gegen Henry und die ständige Flucht. Seine Entwicklung hat mich positiv überrascht.
Sahra scheint eine sehr nette Person zu sein. Sie ist klug, Gefühlsreich und was ich gut finde, ist, dass auch auf ihre Vergangenheit eingegangen wird. Denn als sie mit Quarterback Mark zusammen war, hat sie sich wie eine andere Person verhalten. Sie fing an zu trinken, war fies und gemein, hat andere vorschnell verurteilt. Schließlich konnte sie ihm den Rücken zuwenden. Ich fand sie durchaus sympathisch, auch wenn sie, außer in romantischen Szenen, keine große Rolle spielte. Sie ist eben ein freundliches Mädchen, das die Fotographie liebt.
Mark ist ein besitzergreifendes Arschloch. Er hängt noch immer an Sahra und deshalb versucht er John bis zum letzten zu quälen. Dabei hilft ihm, dass er Starquaterback ist und auch noch der Sohn des Sheriffs. Gegen Ende des Buches zeigt sich jedoch, dass er durchaus Scharfsinn besitzt und denken kann. Außerdem ist er gar nicht so schlimm, wie er scheint bzw. Vorgibt, denn er hilft freiwillig im Showdown. Ich habe Mark als wirklich schrecklichen Charakter empfunden. Er ist der richtige Antisympathisant in diesem Buch, auch wenn er sich am Ende als freundlicher heraus stellt, so bleibt er doch meine persönliche Hassfigur in diesem Roman.
Henry ist ein Pflichtbewusster Cepân. Er ist so zu sagen John Wächter und kümmert sich um ihm, beschützt ihn und trainiert ihn. Cepâns haben keine besonderen Kräfte, sondern dienen nur zum Schutz und zur Hilfe. Henry ist ein strenger Cepân und nicht leicht um zu stimmen, aber er liebt John wirklich sehr und würde alles für ihn tun. Doch manchmal ist Henry wirklich sehr beschützend. Zum Beispiel fährt er John überall hin, wobei ich mir vorstellen kann, dass ein 15-jähriger auch mal etwas alleine tun will. Ich fand Henry dennoch sehr gut und sympathisch, und auch bei ihm findet eine Entwicklung statt. Zum Ende hin, stimmt er John zu und sie laufen nicht mehr weg.
Der Inhalt des Buches ist wirklich spannend und wenigstens mal etwas neues und nicht immer der selbe Mainstream Scheiß, auch wenn ich den eigentlich ganz gerne lese. Ich fand die Handlung gut durchdacht, das Buch muss wirklich bis ins letzte Detail geplant gewesen sein, denn anders kann ich mir das gar nicht vorstellen. Alles ist strukturiert und die Rückblenden nach Lorien sind wunderbar inszeniert.
Der Schreibstil ändert sich mit John Denkweise. Ist er am Anfang von naiven Gedanken geprägt und nur durch Henrys Sachlichkeit erträglich, so ändert er sich im Laufe des Buches und wird immer besser, so dass man ihn am Ende wirklich liebt. Aber er ist die ganze Zeit durch flüssig und auch der Wortschatz ist sehr angenehm, was heißt, dass keine unerklärten fremden Wörter aus anderen Sprachen auftauchen.

Fazit:
Ein gutes Buch, dass sein Potenzial nicht ganz ausgeschöpft hat, aber von Seite zu Seite besser und spannender wird. Ich vergebe gerne 4 von 5 Bissen und werde mir auch auf jeden Fall den Nachfolger holen.


2 Kommentare:

  1. Eine wirklich gute Rezension ;)
    Ich habe auch den Film geguckt und fand den total gut und habe mir dann überlegt ob ich auch das Buch dazu lesen möchte. Doch ich finde, man ist doch oft enttäuscht wenn man einen Film und das Buch liest...egal in welcher Reihenfolge. Es sind ja oft zwei total verschiedene Geschichten.
    Aber ich glaube nun gebe ich dem Buch auch mal eine Chance :P

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  2. Ich kannte, bevor ich anfing das Buch zu lesen, den Film schon. Den Film finde ich ehrlich gesagt ziemlich billig und langweilig. Von dem Buch dachte ich dasselbe und habe es nur auf Empfehlung einer Freundin gelesen. Ich bin ehrlich gesagt wirklich froh, dass ich das getan habe, denn dieses Buch ist eines der besten Romane wenn nicht der beste Roman, den ich bisher gelesen habe. An Spannung kaum zu überbieten an manchen stellen und am Ende sogar wirklich traurig.

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