26.06.2012

Rezension: Hex Hall 1





Titel: Hex Hall – Wilder Zauber
Original: Hex Hall
Autor: Rachel Hawkins
Verlag: Egmont LYX
Preis: 9,95€
Reihe: Ja, es gibt noch 2 weitere Bände dieser Reihe.

Cover:
Paperback. Aufgedruckt ist eine Gesichtshälfte eines Mädchen und im Hintergrund eine Landschaft und ein Gebäude. Leuchtende Punkte und hauchfeine Linien durchziehen das Bild.
Obwohl das Cover mit einem typischen Mädchengesicht verziert ist, ist es doch etwas anderes, denn es wirkt weder düster, noch so fröhlich, sondern passt genau zur Geschichte. Ich finde das Cover ziemlich schön, auch wenn es kein Must Have ist.

Klappentext:
Nach einem missglückten Liebeszauber wird Sophie Mercer an ein Internat für magische Wesen geschickt. Als sie dort den gutaussehenden Archer trifft, verliebt sie sich auf den ersten Blick in ihn. Doch in Hex Hall gehen seltsame Dinge vor. Sophies Zimmergenossin wird verdächtigt, andere Schüler angegriffen zu haben. Eine finstere Macht treibt ihr Unwesen an der Schule und Sophie könnte das nächste Opfer sein.

Handlung:
Eigentlich wollte Sophie nur einer Mitschülerin helfen, die ohne Date zum Ball gehen musste. Doch leider war Sophies Liebeszauber etwas zu stark. Statt mit dem Mädchen nur zum Ball zu gehen, rasst der Typ mit seinem Wagen in die Turnhalle. Er ist liebesverrückt. Deshalb muss Sophie sich damit abfinden, dass sie von nun an auf die Hecate Hall gehen muss, eine Besserungsanstalt für auffällige Prodigien. Dort wird sie gleich bei der Ankunft von einem Werwolf angegriffen und ein Junge namens Archer rettet sie. Es ist nicht Liebe auf den ersten Blick, denn Archer ist arrogant und besserwisserisch. Außerdem veräpperlt er Sophie, und das kann sie auf den Tod nicht ab. Und dann kommt Sophie auch noch mit dem einzigen Vampir an der Schule auf ein Zimmer! Als dann auch noch die drei Schulköniginnen wollen, dass Sophie ihren Zirkel beitritt und schwarze Magie ausübt, hat Sophie eigentlich schon genug. Aber sie muss in Hex Hall bleiben. Es dauert ganze anderhalb Wochen bis sie sich Ärger mit einer Lehrerin einhandelt und Kellerdienst schieben muss. Positive Nebensache: Archer, den sie inzwischen mag, weil er ja eigentlich doch ziemlich gut aussieht und sexy ist, muss mit machen. Dann aber überschlagen sich die Dinge und ein Mädchen wird angegriffen. Hauptverdächtige: Sophies Zimmernachbarin...

Meine Meinung
Sophie ist ein toller Hauptcharakter. Sie ist aufgeweckt und klug, sie kann mit Gefahren umgehen und sie in keiner Weise blauäugig, auch wenn sie manchmal länger brauch um Dinge heraus zu finden. Außerdem ist sie zynisch und sarkastisch, was sie sehr lustig macht. Sie ist stark und auch selbstbewusst, obwohl sie manchmal an sich selber zweifelt und Angst hat zu versagen. Diese Selbstzweifel zeigen sich oftmals darin, dass sie nicht daran glaubt viel Macht zu besitzen, obwohl dies dem Leser nach den ersten Seiten klar ist. Ich mochte Sophie sehr, weil sie genau meinem Prota-Typ entspricht. Sie ist eben ein starker Charakter und lässt sich auch nicht so leicht unterkriegen, selbst wenn sie oft am Verzweifeln ist. Auch die Liebe zu Archer wird aus ihrer Sicht logisch dargestellt und ist keinesfalls eine Liebe auf den ersten Blick. Gut, sie verliebt sich ziemlich schnell in ihn, aber sie weiß, dass das Blödsinn ist. Jenna, ihre Zimmegenössin, und Sophie überlegen sich sogar Gründe, warum man nicht in Archer verliebt sein sollte. Insgesamt kommen alle Handlungen und alle Gefühle die Sophie macht und hegt sehr glaubhaft daher und scheinen nie sinnlos zu sein.
Archer ist ein Typ für sich. Er ist nicht wirklich der Bad Boy, aber auch nicht nur freundlich und hilfsbereit. Er ist eine interessante Mischung aus beidem: Lustig und sarkastisch, gemein und zynisch, freundlich und spannend. All das ist er. Leider ist er mit Elodie zusammen, auch wenn man seine Beweggründe zuerst nicht verstehen mag, so zeigt sich doch am Ende, warum er es mit Elodie ausgehalten hat. Archer ist ein wenig geheimnisvoll, doch er scheint Sophie wirklich zu mögen. Ich mochte Archer ziemlich, auf wenn er sich teilweise wie ein idiotisches Arschloch benommen hat, denn seien wir mal ehrlich: Irgendwie ist das schon cool, zumindest in Büchern. Archer ist ein angenehmer Charakter, der auch durch Scharfsinnigkeit auffällt. Jedoch bekommt er in diesem Teil noch nicht allzu viel Tiefe verliehen, weswegen ich hoffe, dass sich das in den folgenden Teilen noch ändert.
Jenna ist ein Vampir. Ich denke, dass das schon mal alles sagt. Sie wird von ihren Mitschülern nicht akzeptiert, manche hassen sie sogar und beleidigen sie. Außerdem ist sie auch noch lesbisch, was wohl noch mehr Leute abschreckt. Doch Jenna ist kein gefühlskalter Vampir. Auch keiner, der total gefühlsbetont ist. Sie nimmt die Beleidigungen anfangs nicht ernst, später zeigt sie trotzdem, dass sie nicht sehr begeistert davon ist. Sie ist auch betrübt, aber nicht tieftot traurig, so dass sie eine perfekte Mischung zwischen Twilight-Vampiren und True Blood – Vampiren ist. Ich mochte Jenna sehr, da sie Sophie hilft und sie unterstützt.
Elodie ist ein kleines Ekel. Eigentlich passt sie wirklich perfekt zu Archer, zumindest am Anfang. Sie beleidigt Sophie, weil diese nicht ihrem Zirkel beitreten will. Sie befreit Dämonen aus der Hölle. Sie ist gemein und fies und zickig. Am Anfang scheint sie ein richtiges Klischee zu sein, obwohl das hier nicht mal schlecht gemeint ist, weil alle anderen Personen so aus dem Rahmen fallen. Doch es zeigt sich, dass sie auch freundlich sein kann, auch wenn es nur zu ihrem eigenen Nutzen ist.
Zu guter Letzt möchte ich noch einen Satz zu Cal verlieren. Der spielt die womöglich zweitkleinste Rolle in dem ganzen Roman, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass mit ihm noch etwas passieren wird. Cal ist der Hausmeister und Heiler der Schule und scheint ziemlich freundlich zu sein. Er und Sophie treffen sich nur dreimal, aber er scheint freundlich und offen zu sein.
Insgesamt kann man sagen, dass alle Charaktere aus dem Rahmen fallen und keiner sich in ein Klischee einfügt. Sie alle sind liebevoll beschrieben, auch wenn Archer und anderen Personen noch ein wenig Tiefe fehlt.
Die Handlung im Allgemeinen ist genau nach meinem Geschmack. Sie beschreibt größtenteils Probleme und Sorgen der Hauptperson, aber ab der Mitte baut sich Spannung auf und Rätsel werden offengelegt. Doch die Kampfszenen kommen zum Glück erst am Ende und sind nicht übertrieben. Auch werden wunderbare Wendungen mit eingebaut. Gerade das Ende ist doch sehr überraschend, da ich niemals ausgerechnet diese Person verdächtigt hätte. Ich fand die Handlung ziemlich gut aufgebaut und angenehm.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und passt perfekt zu Sophie. Es gibt keine Fehler, die störend sind und auch der Wortschatz ist gut gewählt. Ich mag den Schreibstil von Hawkins.

Fazit:
Ein tolles Buch, dass durch tolle Charaktere und eine schöne Handlung bestechen kann. Dazu der tolle Schreibstil der Autorin... Ich liebe dieses Buch und es bekommt von mir sogar den Platinstatus verliehen!


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