19.05.2012

Rezension: Göttlich verloren





Vielen Dank an den Dressler - Verlag für dieses Rezensionexemplar!

Titel: Göttlich verloren
Autor: Josephine Angelini
Verlag: Oetinger
Preis: 19,95€
Reihe: Ja, der erste Teil ist schon erscheinen und der dritte kommt im Frühjahr des nächsten Jahres heraus.

Cover:
Hardcover mit Schutzumschlag – Das Gesicht eines Mädchens – Helen – ist aufgedruckt.
Man durfte ja über das Covr abstimmen und ich muss ehrlich sagen, dass das Cover vom ersten Teil wirklich besser aussah, das hier ist ja nun nicht unbedingt schlecht, aber nicht mehr so schön wie das erste. Es passt aber zur Handlung, beziehungsweise stellt es ja die Hautperson dar.

Inhalt:
Helen muss die Hölle gleich zweifach durchstehen: Nachts schlägt sie sich durch die Unterwelt, noch schlimmer quält sie tags, dass Lucas und sie sich unmöglich lieben dürfen. In der Unterwelt trifft Helen auf Orion. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, umso näher kommen sie sich. Dann geschieht etwas völlig Unerwartetes, das ausgerechnet Orion und Lucas zum Zusammenhalten zwingt: Die vier Häuser Scion werden vereint und ein neuer Trojanischer Krieg scheint unausweichlich! Eine packende Saga um eine Liebe, die nicht sein darf!


Meine Meinung:
Um es gleich vorweg los zu werden: Ich finde diesen Teil nciht so gut wie den ersten. Das beginnt schon bei Helen: Am Anfang des Buches ist sie richtig schlecht drauf, übermüdet und kaputt. Sie redet die ganze Zeit von der unwiderstehlichen Anziehungskraft zwischen Lucas und ihr und so weiter. Eine Zeitlang mag das ja ok sein, aber wenn du es zum 100. Mal liest nervt es langsam. Generell baut Helen in diesem Teil ganz schön ab. Sie ist mir nicht mehr so sympathisch wie im ersten Teil, unter anderem auch weil Orion auf der Bildfläche auftaucht und sie Lucas erst mal praktisch vergisst – das stört einfach, gerade weil sie kurz vorher noch erzählt hat, dass sie ihn ja so liebt und so weiter. Außerdem kann sie nicht sauer sein, jedes Mal wenn Lucas sie verletzt ist sie ganz kurz mal sauer und dann ist es auch schon wieder ok, denn sie macht sich ja dann Sorgen um Lucas: Ganz ehrlich? Wenn mich jemand andauernd anschnauzen würde, würde ich zurück brüllen. Aber nein, nicht Helen, die macht sich dann Sorgen um Lucas. Aber natürlich hat Helen auch positive Seiten: Sie ist meistens freundlich und nimmt vieles gelassen hin, außerdem ist sie ehrgeizig und will helfen. Sie steigt auf eigene Gefahr jede Nacht in die Unterwelt, um die Furien zu finden, das finde ich sehr mutig und auch tagsüber scheut sie sich nicht. War sie im ersten Teil noch sehr ängstlich oder hatte zumindest oft Angst, so sorgt sie sich jetzt eher um Freunde und Familie als um sich. Sie hilft wo sie nur kann.
Lucas wird in diesem Teil in ein anderes Licht gerückt: Im ersten Teil war er der unter dem Licht geborene, jetzt entwickelt er sich sogar zum Schattenmeister. Er ist wahnsinnig in Helen verliebt, denkt aber, dass sie nicht zusammen sein können. Sein Vater fordert ihn auf sich von Helen fern zu halten, also brüllt er sie an und schlägt sie sogar, aber dabei kommt seine „dunkle Seite“ zum Vorschein. Wir sehen, dass Lucas nicht perfekt ist. Noch immer sorgt er sich sehr um Helen und er macht alles für sie, doch er wiedersetzt sich dann auch seinem Vater, als er sieht, dass es Helen nicht besser geht, wenn er nicht bei ihr ist. Aber er entwickelt auch Spanner – Qualitäten, was echt gruselig ist, so verfolgt er mit Hilfe seines Lichtbeugens Helen lange. Trotzdem ist er ein toller Charakter und er legt in diesem Buch sogar noch zu, weil er nicht mehr so perfekt wirkt, man sieht, dass auch der praktisch perfekte Lucas Delos seine Schattenseiten hat und sich sogar als Dieb betätigen kann, wenn seine Liebste, die er nicht anrühren darf, in Gefahr ist.
Orion tritt in diesem Buch das erste Mal auf. Er wird von Daphne, Helens Mutter, geschickt um Helen in der Unterwelt zu helfen. Tatsächlich ist er ihr eine Hilfe, denn sie schöpft neue Kraft bei ihm und langsam verliebt sie sich natürlich in ihn. Orion bleibt lange ein Geheimnis, wer ist er? Was will er? Und so weiter, fragt man sich ganz oft, doch das macht ihn auch so interessant. Er ist hilfsbereit und lustig, nicht so perfekt wie Lucas es immer scheint. Orion ist eine Prophezeiung nach sogar der neue Hades, der Tyrann, doch Helen vertraut ihm und auch mir war er sehr zynisch sein kann, aber tief im inneren auch verletzt ist. Er hat nie zu einem Haus gehört und ist seit seinem 10 Lebensjahr auf der Flucht.
Es gibt noch diverse Figuren, die in diesem Buch eine wichtigere Rolle spielen, aber das sind so viele, ich kann gar nicht auf alle eingehen, deshalb sage ich jetzt mal so einfach: Alle Neben- und Halb-Hauptfiguren sind wunderbar erdacht und auch der neue Gegner ist gut gemacht. Keinem fehlt es an Profil, alle haben ein eigenes Leben und zeigen auch, dass sie sich entwickeln und differenzieren können.
Die Handlung ist wieder klug zu Recht gelegt. Griechische Mythologie wird gut in die Geschichte mit eingebaut, wobei ich bei der Darstellung des Ares etwas skeptisch war, aber bei so etwas gibt es ja so genannte künstlerische Freiheit. Der Plott des Ganzen war für mich nicht zu durchschauen, außer das eben das lebende Krabbelvieh auf jeden Fall etwas damit zu tun hatte, aber auf das Ende wäre ich nicht gekommen. Ich möchte jetzt nichts spoilern, weil das immer fies ist, deshalb dazu mal nichts weiter.
Der Schreibstil reift hier noch ein bisschen, Angelini geht besser mit den Worten um, ihre Sätze passen besser zur jeweiligen Situation, aber der Wortschatz bleibt praktisch der selbe, er passt zu einer 17 – jährigen.

Fazit:
Ich würde dem Buch sehr gerne mehr als 4 Bisse verleihen, es geht aber nicht, dafür hat mir bei Helen etwas gefehlt, sie war mir zu unsympathisch und außerdem mag ich die Liebe zwischen Helen und Orion einfach mal nicht – deshalb also 4 von 5 Bissen.


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