13.04.2012

Rezension: Rubinrot





Titel: Rubinrot – Liebe geht durch alle Zeiten
Autor: Kerstin Gier
Verlag: Arena
Preis: 16,50€
Reihe: Ja, die beiden anderen Teile sind auch schon (lange) draußen → Sphirblau und Smaragtgrün

Cover:
Hardcover mit Schutzumschlag. Aufgedruckt ist ein Paar, aus einer, wie es sich durch die hohe Frisur der Frau und den langen Haares des Mannes schließen lässt, vergangenen Zeit, in schwarz. Darüber steht der Titel, in Buchstaben, die ein wenig Halloween – mäßig aussehen. Um das alles herum befinden sich Wölfsköpfe, Blumen und Fledermäuse, die auch alle ein wenig Halloween – mäßig aussehen. Der Hintergrund ist in Rosa gehalten.
Ich finde das Cover nun nicht übermäßig schön, und den rosanen Hintergrund finde ich grauenhaft. Zudem passt das Cover nicht so sehr zur Story, was ich schlecht finde. Dieses Buch würde ich nicht aufgrund des Covers kaufen.

Handlung:
Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16-jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Dass man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst Recht kompliziert!

Meine Meinung:
Also die Inhaltsangabe passt nun nicht wirklich zu dem Inhalt des Buches, denn sie hat, zumindest mir, impliziert, dass Gwen sich in einen Jungen in einer anderen Zeit verlieben würde, aber nein, sie verliebt sich “nur” in Gideon, der auch ein Zeitreisender ist.
Gwendolyn ist eine, im Grunde genommen, sympathische Figur, die jedoch durch verschiedene Handlungen und Nicht-Handlungen nicht so glaubhaft daher kommt. Trotzdem ist sie stark und mutig, wenn auch ein wenig unsicher, weil sie nicht auf das Dasein als Zeitreisende vorbereitet wurde. Gideon gegenüber reagiert sie meistens patzig oder zynisch, weil er sie von oben herab behandelt. Jedoch sieht man bald, dass sie sich ein wenig in ihn verknallt hat, denn sie hilft ihm oft und macht sich Gedanken um ihn. Das Gefühl von richtiger Verliebtheit mag dennoch nicht wirklich herausstechen. Gwendolyn macht eine Entwicklung im Laufe des Romans durch, sie wird selbstsicherer und, in Umgang mit Gideon und den anderen Zeitreisenden, freundlicher, höfflicher. Als spannenden, oder interessanten Charakter habe ich sie trotzdem nicht empfunden.
Gideon wirkt zuerst nicht sehr sympathisch, doch irgendwie mochte ich ihn trotzdem. Er war arrogant und Wichtigtuerisch. Meine er könnte alles alleine schaffen und war nicht gerade freundlich zu Gwendolyn. Das mit der Freundlichkeit ändert sich auch erst, als sie ihn vor dem Tod bewahrt und er schließlich freundlich sein muss. Seine Liebe zu ihr will jedoch niemals durchkommen und dass überraschende Liebesgeständnis am Ende des Buches kommt unglaubwürdig, weil er zwischendurch keine Andeutung in diese Richtung gemacht hat. Aber vielleicht sollte das ja auch so sein, vielleicht erfährt man in den nächsten Büchern noch warum das so ist.
Nebenfiguren bleiben teilweise zu blass, sie entwickeln keine Facetten und bekennen keine Farbe, aber da dies nur der Auftakt einer Trilogie ist, kann das ja noch werden.
Die Handlung ist, ganz im Gegensatz zu den Charakteren, wunderbar durchdacht und wundervoll zu Papier gebracht worden. Es ist mal etwas Neues, dass nicht so sehr dem Mainstreamprinzip entspricht, da es keine Dreiecksgeschichte gibt und sie durch die Zeit reisen, was ich ziemlich spannend finde. Außerdem hält sie viele Überraschungen bereit, lässt jedoch, in diesem ersten Band, viele Fragen offen, die hoffentlich noch geklärt werden. Die Autorin verstrickt Handlungsstränge, lässt manche aber noch offen, so dass man praktisch gezwungen ist, dass zweite Buch zu kaufen, wenn man Sachen geklärt haben will.
Kerstin Gier kann wunderbar schreiben, es hapert aber an detailreichen Beschreibungen, vieles ist nur flüchtig umrissen, was mich persönlich nicht so sehr gestört hat, aber Andere stören könnte. Trotzdem lief bei mir ein Kopfkino ab. Ich finde es toll wie sie beschreibt, da das Buch nicht düster oder gruselig sein soll, ist ihr Stil eher heiter bis maximal wolkig.

Fazit:
Ich habe mir das Buch eigentlich nur gekauft, weil es verfilmt werden soll und mir so viele erzählt haben, dass es toll sein soll.
Ich finde es jetzt nicht so super, aber auch nicht schlecht. Es ist, sagen wir mal, besser als ok. Die Handlung ist toll, und wenn die Charaktere noch ein bisschen mehr Profil zeigen würde, würde ich es wirklich mögen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen in der Hoffnung, dass es noch besser wird.


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