Titel: Cinderella Undercover –
Aschenputtels wahre Geschichte
Original: ----------
Autor: Gabriella Engelmann
Verlag: Arena
Preis: 9,99€
Reihe: Keine zusammenhängende Reihe,
aber zu den „neuen Märchen“ gehören noch 4 weitere Bücher.
Gut, über das Cover kann man denken,
was man will. Ich finde es jetzt nicht umwerfend schön, aber es
passt eben zur Geschichte. Die Kutsche im Hintergrund, der Schuh, der
fast vom Fuß gerutscht ist. Passt eben wirklich sehr gut. Aber
ansonsten finde ich das Cover wirklich nicht umwerfend schön. Es ist
eben anders, und entweder mag man es, oder eben nicht.
Kurz nachdem Cynthias Mutter gestorben
ist, verliebt sich ihr Vater auch schon in eine andere frau, die zwei
nervige Töchter im Schlepptau hat. Zu allem Überfluss macht
Stiefschwester Felicia dann auch noch Cyns Schwarm Daniel schöne
Augen. Ob es Cynthia gelingt, den gutaussehenden Kunststudenten mit
ihren Street-Art-Bildern auf sich aufmerksam zu machen? Das große
Kulturfestival ist die Gelegenheit, sich Daniel erstmal undercover zu
nähern...
Bis vor kurzem war Cyns Welt noch
völlig ok. Doch dann starb ihre Mutter, und ihr Vater verliebte sich
schon 4 Monate später in eine neue Frau, deren Töchter verwöhnt,
zickig und absolut nervig sind. Doch dann lernt Cyn erst Daniel,
einen ziemlich reichen und wirklich heißen Studenten, kennen und
verliebt sich prompt in ihn. Später lernt sich noch Gernot, einen
Designer kennen. Und nachdem ihr bei der Bewerbung an der Kunstuni,
gesagt wurde, dass sie zu vorsichtig malt, und auch Gernot ihr das
nochmal sagt, versucht Cyn, freier zu zeichnen. Sie sucht sich einen
Job in einem Café, aber natürlich nicht, weil Daniel da regelmäßig
vorbei schaut, und fängt an, zusammen mit Gernot an einer neuen
Designlinie zu arbeiten. Aber dann fängt Felicia, eine ihrer neuen
Stiefschwestern, an, sich an Daniel ran zu machen, und er erwähnt
öfter mal seine Freundin. Da beschließt Cyn, dass es reicht, und
sie fängt an, zusammen mit Gernot Street-Art zu sprayen. Sie fühlt
sich endlich frei und ihre Kunst schmückt nun die Stadt. Sie fängt
an sich auf das Plakatieren zu verlegen, malt frei und sicher und
freut sich an ihrer Kunst. Und bei einer Plakatierrunde begegnet sie
dann JoJo, der Bilder von ihrer Kunst an die Presse schickt. Auf
einmal ist Cyn, die die Initialen AP gewählt hat, eine Berühmtheit,
doch nur sehr wenige wissen, dass sie die Plakate gemacht hat.
Schließlich lädt Daniel sie auf das Kunstfestival ein. Ein Traum
wird wahr... bis die Polizei auftaucht...
Cyn ist eine schwierige Person. Am
Anfang des Buches ist sie noch sehr kindlich, nicht über den Tod
ihrer Mutter hinweg und zickt teilweise ziemlich rum, vor allem, als
ihr Vater ihr die neue Frau vorstellt, stellt sie sich erstmal auf
stur. Wobei man sagen muss, dass ich wohl auch so ähnlich reagiert
hätte. Dann aber entwickelt sie sich langsam, verliebt sich in
Daniel, der aber unerreichbar scheint, da er ja eine Freundin hat,
und als sie anfängt mit Gernot an einer eigenen Linie zu arbeiten,
fängt sie auch an sich zu entwickeln. Sie wird offener, freier,
selbstbewusster und schafft es dadurch auch auf sich aufmerksam zu
machen, natürlich nicht zuletzt durch ihre Kunst.
Ich muss sagen, dass mir Cyn gegen Ende
des Buches immer sympathischer wurde. Sie war mir auch am Anfang
sympathisch, aber am Ende mochte ich sie wirklich sehr gerne, weil
sie anfängt ihre Stärken zu sehen, und sich nicht mehr so versteckt
und unsichtbar macht. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, zumal
sie damit auch eine Entwicklung hinlegt. Und dass in wenigen Monaten.
Auch das sie zwar in Daniel verschossen war, aber nicht von ihm
abhängig, hat mir wirklich gut gefallen, einfach weil es sie
unabhängig machte. Manchmal hat sie ein wenig überreagiert, aber
das hat mich nicht weiter gestört. Das sie immer hilfsbereit ist,
dabei aber auch mal an sich denkt, finde ich bewundernswert. Und das
sie in Mathe ziemlich schlecht ist, kann ich nachvollziehen.
Daniel ist, dadurch das wir nur aus
Cyns Sicht etwas über ihn erfahren, ziemlich undurchsichtig, und man
weiß nicht so genau, was er denkt. Anscheinend hat er eine Freundin,
hängt mit Felicia ab und studiert Kunst. Ach: Und er erinnert sich
nicht an Cyn, selbst nachdem sich die beiden schon öfter getroffen
haben. Da habe ich mich wirklich gefragt, warum Cyn in so jemanden
verschossen sein kann. Aber zum Glück löst sich ja am Ende alles
auf, auch Daniels Andeutungen und noch vieles mehr, bekommen dann
einen ganz anderen Hintergrund.
Ich mochte Daniel eigentlich nicht
wirklich. Es war so, als spiele er mit Cyn, doch trotzdem war er mir
ziemlich sympathisch. Es passte irgendwie alles nicht zusammen, bis
sich eben am Ende die Geheimnisse lüfteten.
Ich muss zugeben, dass in diesem Buch
so viele Personen gibt, die ich hier gerne erwähnen wurde, dass die
ganze Rezension nur aus Personenbeschreibungen bestehen würde.
Deshalb hier nur einige Worte zu den anderen Personen:
Paule, Cyns beste Freundin, hat viele
eigene Probleme, wie zum Beispiel eine unerwiederte Liebe, die dann
erwiedert wird, doch der Typ entscheidet sich schließlich doch für
eine andere und so weiter. Aber auch Paule ist, trotz des eher
merkwürdigen Namens, sehr sympathisch, und kümmert sich auch um
Cyn, selbst, wenn sie eigene Probleme hat. Aber Cyn kümmert sich ja
auch um sie.
Ich mochte auch Paule wirklich sehr
gerne.
Die beiden Stiefschwestern von Cyn sind
ziemlich verschieden. Felicia ist ein Sportjunkie, fies, gemein und
hinterlistig, doch Kristen scheint nur so ignorant zu sein. Kristen
ist moppelig, aber trotzdem schön und freundlich, lustig und in
Mathe ein ziemliches Genie.
Kristen mochte ich eigentlich ganz
gerne, aber Felicia habe ich echt verabscheut. Ich fand sie wirklich
schrecklich.
Cyn Vater und ihre Stiefmutter waren
für mich beide eher neutral. Ihr vater liebt sie wirklich, doch er
will auch Felicia und Kristen nicht links liegen lassen, und ihre
Stiefmutter ist ziemlich undurchsichtig, was daran liegt, dass man
sich nicht wirklich entscheiden kann, ob sie Cyns Vater wirklich
liebt, oder ob sie ihn nur wegen des Geldes haben will.
Gernot und Leopold sind Designer, die
an der Uni studiert haben, an der auch Cyn studieren will. Ich fand
beide unglaublich sympathisch, toll und interessant. Vor allem, weil
sie Design studiert haben und mir einfach nur sympathisch waren, weil
sie Cyn so unterstützt haben.
Es spielen am Ende auch Figuren aus
einem anderen Buch von Gabriella Engelmann mit. Nämlich Figuren aus
Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid. Das fand ich super
interessant zumal ich das Buch auch noch lesen möchte.
Die Handlung fand ich sehr interessant.
Das Buch basiert ja ziemlich lose auf dem Märchen „Aschenputtel“,
wobei viele Aspekte beachtete wurden, aber eben in die moderne zeit
geholt wurden. Die Street-Art-Sachen fand ich ziemlich interessant,
weil hier aber auch von interessanter Straßenkunst gesprochen wird,
und nicht von hässlichen Schriftzügen. Insgesamt ist die Handlung
sehr gut konstruiert, wirklich gut aufgebaut und eben an Aschenputtel
angelehnt, ohne es einfach nur imitieren, wovor ich ja ein wenig
Angst hatte. Aber für mich war es genau richtig gemacht.
Der Schreibstil von Gabriella Engelmann
ist sehr interessant, aber vor allem jugendorientiert, womit ich
manchmal nicht ganz klar gekommen bin. Denn ich, als 16-jährige,
integriere nicht einfach englische Wörter in meinen Wortschatz. Aber
ok, wem es gefällt. Bis auf diese kleine Sache, die mich gestört
hat, hat mir der Schreibstil wirklich sehr gut gefallen. Er war
flüssig, einfach und interessant. Engelmann gelingt es, alles sehr
schön zu beschreiben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
Ein wirklich gutes Buch, dass an
Aschenputtel orientiert ist, aber es nicht imitiert, und dessen
Charaktere sehr interessant sind. Für mich war die Sprache teilweise
etwas störend, doch trotzdem verdient das Buch ein sehr gutes „Gut“,
weil es mich fesseln konnte, und ich es einmal angefangen, nicht mehr
aus der Hand legen konnte.
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