26.05.2013

Blue - Roulette


Albumtitel: Roulette
Interpret: Blue
Erscheinungsjahr: 2013
Titelanzahl: 13
Genre: Pop
Preis: 14, 99€

Studioalben: „All Rise“ (2001), „One Love“ (2002), „Guilty“ (2003), „Roulette“ (2013)
Sonstige Erscheinungen: „Best of Blue“ (2004), „Blue – The Collection“ (2007)



Blue werden fälschlicher Weise oft als Castingband betitelt, aber das sind sie nicht. Duncan James, Antony Costa und Lee Ryan lernten sich zwar bei der Britischen Castingshow „Pop Idol“ kennen, flogen aber alle raus und beschlossen später, zusammen mit Lee's Mitbewohner Simon Webbe, der zu der Zeit aufgrund einer schweren Verletzung seine Fußballkarriere hatte aufgeben müssen, eine Band zu Gründen. Ihre erste Single „All Rise“ erreichte Platz 4 der Britischen Charts, der Hype um Blue ging los. Ihre zweite Single „Too Close“ erreichte sogar Platz 1 und die Karriere der Jungs begann damit wohl alles andere als Schlecht. In Deutschland feierten sie ihren wohl größten Erfolg mit der Coverversion von Elton Johns' „Sorry seems to be the hardest word“, bei welcher Sir Elton John selbst mitsang. 2004 beschlossen sie, nach drei Erfolgreichen Jahren (Gründung: 2001) eine Pause einzulegen und veröffentlichten „Curtain Falls“. Allerdings folgten 2005 noch zwei weitere Songs, bevor sie die „Pause“ endgültig einleiteten und sich nach der Veröffentlichung einer Best of trennten. Diverse Soloprojekte und Familiengründungen folgten und im Jahr 2009 entschlossen sie sich dazu, erneut gemeinsam Musik zu machen. 2011 vertraten sie beim Eurovision Songcontest Großbritannien und belegten mit 100 Punkten Platz 11 und holten die UK damit aus einem ESC-Tief. 2013 veröffentlichten sie ihre erstes Studioalbum seid 10 Jahren (die Best of wird natürlich nicht mitgezählt). Bislang konnten sie allerdings weder in Großbritannien noch irgendwo anders an ihren alten Erfolg anknüpfen.



Wie man sehen kann, ist natürlich der Albumtitel und der Bandname vorhanden, wäre ja auch blöd, wenn nicht. Auf dem Cover findet man Schwarzweißfotos der vier Bandmitglieder beim Geldspiel, entsprechend dem Titel. Im Heftchen kann man sich neben den Credits und einer Danksagung alle Songtexte durchlesen und weitere Fotos bewundern, während die Disc selbst natürlich im Design einer Roulette-Scheibe gehalten ist.


Von den 13 Titeln dürften Radiohörer mindestens einen kennen: Hurt Lovers, der Titelsong des Schweighöfer-Films „Der Schlussmacher“. Neben selbigen kann man allerdings auch ihren Song „I can“ vorfinden, welchen sie 2011 beim Eurovision Song Contest für Großbritannien performten. Vom Sound her ähneln sich die Titel alle sehr, es wurde viel mit Schall und Synthesizern gearbeitet. Die Songs sind eingängig, mit einfachen Texten und absoluter Ohwurmgarantie, meine Eltern sind noch Tage nachdem ich die CD das erste Mal gehört hab Blue-summend durch's Haus gerannt. Alles in allem eine ganz gute Mischung, aber das Album kommt eindeutig nicht an die vorherigen heran.

1. Hurt Lovers: 
Schöne Klavierbegleitung, generell echt schöne Musik. Die Stimmaufteilung ist wie
immer etwas unfair, aber hey, was soll's, singen können sie alle und es klingt
einfach toll, zumal Lee die hohen Töne wohl wirklich besser treffen kann als alle
anderen aus der Band^^. Der Text ist eigentlich auch ganz schön und ich bin mir
sicher, dass der ein oder andere sich darin wieder finden wird.

2. Without you: 
Nein das ist kein weiteres Cover des David Guetta-Hits (der mir in den langsamen
Versionen eindeutig besser gefällt). Ich persönlich finde den Song einfach toll. Der
Sound ist etwas elektrisch, aber er macht gute Laune und der Text
ist wohl so ziemlich das, was viele Mädchen mal von ihrem Boyfriend/Girlfriend
hören wollen (Hannah ausgeschlossen, die mag so was ja nicht^^). Simons
Stimme wurde im Refrain zwar etwas bearbeitet, aber das macht an sich nichts. Der
Rappart von ihm ist irgendwie meine Lieblingsstelle.

3. Break my Heart: 
Erst wollen sie nichts ohne uns machen und dann haben wir ihnen plötzlich das
Herz gebrochen. Warum müssen Boygroups bzw Mangroups eigentlich immer
nur über Liebe, Sex und Trennung singen? Egal. Der Song ist ein Ohrwurm
schlechthin und der Rhythmus veranlasst einen dazu ein wenig mit zu
klatschen. Natürlich wurden die Stimmen wieder bearbeitet, aber am
Gesamteindruck tut das nichts zur Sache. Es ist bei weitem schneller als Hurt
Lovers, so wirklich zum tanzen ist es dann aber doch noch nicht, aber in einer
Disco könnte man es wahrscheinlich trotzdem spielen, Stimmung macht's.

4. Ayo: 
Einfallsreicher Titel, muss man schon sagen. Und der Songtext an sich ist auch nicht viel
besser, eine mehr oder weniger indirekte Aufforderung zum Sex. Ich könnte mir den Song
super als Discosound vorstellen, wenn sowieso schon alle betrunken und verschwitzt sind,
nüchtern kann man es allerdings auch hören. Simons Rappart ist so ziemlich das beste am
Song. Von der Aufmachung her erinnert „Ayo“ stark an „Bubblin'“ aus dem Jahre 2004,
aber der hatte ein wenig mehr Pepp.

5. Risk it All: 
Klavier unterlegt mit einem einfachen aber wirkungsvollen Beat, mitreißender
Gesang, einfacher Text. Und schon singt man mit und hat gute Laune. Mehr braucht's
für's erste nicht, auch wenn da durchaus mehr geht. Gut ist der Song trotzdem.

6. Heart on my Sleeve: 
Mehr elektrische Stimmenverzerrung geht wohl nur bei Mission:
Impossible. Der ganze Song ist durch den Beat und die wenigen Instrumente
ziemlich hypnotisierend, der Text wohl ein Boyband-Klischee. Nach zwei
Mal hören geht der Song einem entweder auf die Nerven oder man mag ihn,
was dazwischen ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen.

7. We've got tonight: 
Ehrlich gesagt hat mir das Duett von Ronan Keating und Jeanette besser
gefallen, aber der Song hier macht Stimmung und auf mehr hat er wohl nicht
abgezielt. Der Text ist mal wieder eine Aufforderung zum Sex, Simons
Rappart (bis jetzt in fast jedem Song vorhanden) ist technisch gedämpft, aber
alles in allem ist das Ganze nicht schlecht.

8. Paradise: 
Wieder Sex, wieder ein kleiner Ohrwurm und wieder ein kleiner Partysong, aber hey,
solange man danach nicht heulend in einer Ecke sitzt oder aber die halbe Einrichtung
zertrümmert hat, kann man es sich eventuell anhören und das hier ist sogar besser al
eventuell, auch wenn er genauso gut von Dieter Bohlen stammen könnte.


9. Black Box: 
Mein persönlicher Favoritesong und mal wieder ein Ohrwurm, auch wenn der Text
mal wieder relativ einfach und klischeehaft ist. Das Gesamtpacket stimmt und die
Stimmen harmonieren hier schön.

10. Broken: 
Ein wenig melancholisch und der Anfang erinnert leicht an Hurt Lovers, alles in allem
erinnert es mich ein wenig an „More than this“ von One Direction in schneller. Die
Melodie hat man schnell verinnerlicht und mitsummen kann man eigentlich schon beim
ersten Mal, so oft wie der Refrain wiederholt wird, aber beim Autofahren kann das
auch mal ganz nett sein.

11. Break you down: 
Drei mal dürft ihr raten, um was es geht. Genau, um Sex. Mit E-Gitarre,
halb geflüsterten, leicht verrucht klingenden Gesangparts und ganz ohne
Refrain, man kommt nämlich sofort zur Sache. Einer Dreijährigen sollte
man den Song wohl besser nicht übersetzen, zur Aufklärung wäre das
dann wohl doch ein wenig zu viel. Praktisch gesehen ist das ein gesungener
Porno, aber wenn man mal vom Sex absieht kann man es sich trotzdem
anhören^^

12. All I need: 
Eine langsame Version von „If you come back“ (2001), eigentlich relativ langweilig,
der Song baut nämlich kaum Spannung auf und bleibt die ganzen 3:29 gleich.

13. I can: 
Der ESC-Song von 2011 ist wohl schwer zu tanzen, aber er bleibt wirklich im Ohr und
gefällt mir auch vom Sound her sehr gut. Der Text ist ziemlich einfach, man könnte wohl
viel rein interpretieren und die ein oder andere Metapher findet man auch, dafür kann
man schon beim zweiten mal hören mit singen. Einer meiner Favoriten des Albums.


Sie Harmonieren immer noch wunderbar, aber leider wurden sie oft mit Schall unterlegt oder elektrisch verzerrt, was nicht heißt, dass es schrecklich klingt, das tut es nämlich nicht, aber die Jungs haben durchaus allesamt geile Stimmen und eigentlich brauchen sie diesen Hokuspokus nicht. Anhören kann man es sich trotzdem und wenn man weiß, dass sie live um einiges besser klingen, klingt es gleich natürlicher ;-)


13 tolle Songs, die man sich gerne anhört.Ich persönlich finde es ein wenig enttäuschend, aber ich bin Fan der ersten Stunde gewesen, sofern man das mit fünf Jahren sein kann und hatte ziemlich hohe Erwartungen in das Comeback-Album. Wirklich am Boden war ich auch nicht, als ich es gehört hab, es ist durchaus Hörenswert (ich hatte trotz allem einen guten ersten Eindruck^^) und bis zur alten Form ist der Weg nicht weit.


Derzeit befinden sich Blue auf Tour, am 26. Mai geben sie ein Konzert in Berlin, aber leider kann ich selbiges nicht besuchen =(



Kleiner Tipp für „Neueinsteiger“: Holt euch die Best of, die ist toll, aber das sagt der Titel ja schon^^

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