09.12.2012

Rezension: Cinderella Undercover



Titel: Cinderella Undercover – Aschenputtels wahre Geschichte
Original: ----------
Autor: Gabriella Engelmann
Verlag: Arena
Preis: 9,99€
Reihe: Keine zusammenhängende Reihe, aber zu den „neuen Märchen“ gehören noch 4 weitere Bücher.


Gut, über das Cover kann man denken, was man will. Ich finde es jetzt nicht umwerfend schön, aber es passt eben zur Geschichte. Die Kutsche im Hintergrund, der Schuh, der fast vom Fuß gerutscht ist. Passt eben wirklich sehr gut. Aber ansonsten finde ich das Cover wirklich nicht umwerfend schön. Es ist eben anders, und entweder mag man es, oder eben nicht.


Kurz nachdem Cynthias Mutter gestorben ist, verliebt sich ihr Vater auch schon in eine andere frau, die zwei nervige Töchter im Schlepptau hat. Zu allem Überfluss macht Stiefschwester Felicia dann auch noch Cyns Schwarm Daniel schöne Augen. Ob es Cynthia gelingt, den gutaussehenden Kunststudenten mit ihren Street-Art-Bildern auf sich aufmerksam zu machen? Das große Kulturfestival ist die Gelegenheit, sich Daniel erstmal undercover zu nähern...


Bis vor kurzem war Cyns Welt noch völlig ok. Doch dann starb ihre Mutter, und ihr Vater verliebte sich schon 4 Monate später in eine neue Frau, deren Töchter verwöhnt, zickig und absolut nervig sind. Doch dann lernt Cyn erst Daniel, einen ziemlich reichen und wirklich heißen Studenten, kennen und verliebt sich prompt in ihn. Später lernt sich noch Gernot, einen Designer kennen. Und nachdem ihr bei der Bewerbung an der Kunstuni, gesagt wurde, dass sie zu vorsichtig malt, und auch Gernot ihr das nochmal sagt, versucht Cyn, freier zu zeichnen. Sie sucht sich einen Job in einem Café, aber natürlich nicht, weil Daniel da regelmäßig vorbei schaut, und fängt an, zusammen mit Gernot an einer neuen Designlinie zu arbeiten. Aber dann fängt Felicia, eine ihrer neuen Stiefschwestern, an, sich an Daniel ran zu machen, und er erwähnt öfter mal seine Freundin. Da beschließt Cyn, dass es reicht, und sie fängt an, zusammen mit Gernot Street-Art zu sprayen. Sie fühlt sich endlich frei und ihre Kunst schmückt nun die Stadt. Sie fängt an sich auf das Plakatieren zu verlegen, malt frei und sicher und freut sich an ihrer Kunst. Und bei einer Plakatierrunde begegnet sie dann JoJo, der Bilder von ihrer Kunst an die Presse schickt. Auf einmal ist Cyn, die die Initialen AP gewählt hat, eine Berühmtheit, doch nur sehr wenige wissen, dass sie die Plakate gemacht hat. Schließlich lädt Daniel sie auf das Kunstfestival ein. Ein Traum wird wahr... bis die Polizei auftaucht...


Cyn ist eine schwierige Person. Am Anfang des Buches ist sie noch sehr kindlich, nicht über den Tod ihrer Mutter hinweg und zickt teilweise ziemlich rum, vor allem, als ihr Vater ihr die neue Frau vorstellt, stellt sie sich erstmal auf stur. Wobei man sagen muss, dass ich wohl auch so ähnlich reagiert hätte. Dann aber entwickelt sie sich langsam, verliebt sich in Daniel, der aber unerreichbar scheint, da er ja eine Freundin hat, und als sie anfängt mit Gernot an einer eigenen Linie zu arbeiten, fängt sie auch an sich zu entwickeln. Sie wird offener, freier, selbstbewusster und schafft es dadurch auch auf sich aufmerksam zu machen, natürlich nicht zuletzt durch ihre Kunst.
Ich muss sagen, dass mir Cyn gegen Ende des Buches immer sympathischer wurde. Sie war mir auch am Anfang sympathisch, aber am Ende mochte ich sie wirklich sehr gerne, weil sie anfängt ihre Stärken zu sehen, und sich nicht mehr so versteckt und unsichtbar macht. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, zumal sie damit auch eine Entwicklung hinlegt. Und dass in wenigen Monaten. Auch das sie zwar in Daniel verschossen war, aber nicht von ihm abhängig, hat mir wirklich gut gefallen, einfach weil es sie unabhängig machte. Manchmal hat sie ein wenig überreagiert, aber das hat mich nicht weiter gestört. Das sie immer hilfsbereit ist, dabei aber auch mal an sich denkt, finde ich bewundernswert. Und das sie in Mathe ziemlich schlecht ist, kann ich nachvollziehen.

Daniel ist, dadurch das wir nur aus Cyns Sicht etwas über ihn erfahren, ziemlich undurchsichtig, und man weiß nicht so genau, was er denkt. Anscheinend hat er eine Freundin, hängt mit Felicia ab und studiert Kunst. Ach: Und er erinnert sich nicht an Cyn, selbst nachdem sich die beiden schon öfter getroffen haben. Da habe ich mich wirklich gefragt, warum Cyn in so jemanden verschossen sein kann. Aber zum Glück löst sich ja am Ende alles auf, auch Daniels Andeutungen und noch vieles mehr, bekommen dann einen ganz anderen Hintergrund.
Ich mochte Daniel eigentlich nicht wirklich. Es war so, als spiele er mit Cyn, doch trotzdem war er mir ziemlich sympathisch. Es passte irgendwie alles nicht zusammen, bis sich eben am Ende die Geheimnisse lüfteten.

Ich muss zugeben, dass in diesem Buch so viele Personen gibt, die ich hier gerne erwähnen wurde, dass die ganze Rezension nur aus Personenbeschreibungen bestehen würde. Deshalb hier nur einige Worte zu den anderen Personen:

Paule, Cyns beste Freundin, hat viele eigene Probleme, wie zum Beispiel eine unerwiederte Liebe, die dann erwiedert wird, doch der Typ entscheidet sich schließlich doch für eine andere und so weiter. Aber auch Paule ist, trotz des eher merkwürdigen Namens, sehr sympathisch, und kümmert sich auch um Cyn, selbst, wenn sie eigene Probleme hat. Aber Cyn kümmert sich ja auch um sie.
Ich mochte auch Paule wirklich sehr gerne.

Die beiden Stiefschwestern von Cyn sind ziemlich verschieden. Felicia ist ein Sportjunkie, fies, gemein und hinterlistig, doch Kristen scheint nur so ignorant zu sein. Kristen ist moppelig, aber trotzdem schön und freundlich, lustig und in Mathe ein ziemliches Genie.
Kristen mochte ich eigentlich ganz gerne, aber Felicia habe ich echt verabscheut. Ich fand sie wirklich schrecklich.

Cyn Vater und ihre Stiefmutter waren für mich beide eher neutral. Ihr vater liebt sie wirklich, doch er will auch Felicia und Kristen nicht links liegen lassen, und ihre Stiefmutter ist ziemlich undurchsichtig, was daran liegt, dass man sich nicht wirklich entscheiden kann, ob sie Cyns Vater wirklich liebt, oder ob sie ihn nur wegen des Geldes haben will.

Gernot und Leopold sind Designer, die an der Uni studiert haben, an der auch Cyn studieren will. Ich fand beide unglaublich sympathisch, toll und interessant. Vor allem, weil sie Design studiert haben und mir einfach nur sympathisch waren, weil sie Cyn so unterstützt haben.

Es spielen am Ende auch Figuren aus einem anderen Buch von Gabriella Engelmann mit. Nämlich Figuren aus Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid. Das fand ich super interessant zumal ich das Buch auch noch lesen möchte.

Die Handlung fand ich sehr interessant. Das Buch basiert ja ziemlich lose auf dem Märchen „Aschenputtel“, wobei viele Aspekte beachtete wurden, aber eben in die moderne zeit geholt wurden. Die Street-Art-Sachen fand ich ziemlich interessant, weil hier aber auch von interessanter Straßenkunst gesprochen wird, und nicht von hässlichen Schriftzügen. Insgesamt ist die Handlung sehr gut konstruiert, wirklich gut aufgebaut und eben an Aschenputtel angelehnt, ohne es einfach nur imitieren, wovor ich ja ein wenig Angst hatte. Aber für mich war es genau richtig gemacht.

Der Schreibstil von Gabriella Engelmann ist sehr interessant, aber vor allem jugendorientiert, womit ich manchmal nicht ganz klar gekommen bin. Denn ich, als 16-jährige, integriere nicht einfach englische Wörter in meinen Wortschatz. Aber ok, wem es gefällt. Bis auf diese kleine Sache, die mich gestört hat, hat mir der Schreibstil wirklich sehr gut gefallen. Er war flüssig, einfach und interessant. Engelmann gelingt es, alles sehr schön zu beschreiben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.


Ein wirklich gutes Buch, dass an Aschenputtel orientiert ist, aber es nicht imitiert, und dessen Charaktere sehr interessant sind. Für mich war die Sprache teilweise etwas störend, doch trotzdem verdient das Buch ein sehr gutes „Gut“, weil es mich fesseln konnte, und ich es einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen konnte.

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