01.10.2012

Rezension: Lauf, wenn es dunkel wird

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Titel: Lauf, wenn es dunkel wird
Original: Girl stolen
Autor: April Henry
Verlag: PlanetGirl
Preis:  9.95€
Reihe: Keine Reihe.
                                  
Cover:
Also ich finde das Cover einfach nur toll. Das silber-grau harmoniert sehr gut mit dem weiß, und gibt dem Buch einen außergewöhnlichen Charakter. Das Pink des Namens der Autorin sticht richtig schön heraus, und der Titel, in schwarz gehalten, verleiht dem ganzen noch einen Kontrast. Die Äste, die sich am Rand des Covers langranken sind wirklich toll. Ich liebe das Cover irgendwie. Es ist anders, schön und harmonisch.
Ein wirklich schönes Cover!

Klappentext:
Entführt! Cheyenne ist in Panik: Der junge Entführer kann sie nicht einfach so laufen lassen, obwohl ihm nicht wohl bei der Sache ist. Denn ihr Vater ist ein reicher Unternehmer und Cheyenne damit sehr wertvoll. In ihrer Verzweiflung knobelt sie einen Fluchtplan aus, der sie vor eine schwierige Aufgabe stellt: Sie muss allein versuchen, zu entkommen. Durch die Dunkelheit - denn Cheyenne ist blind! Von der New-York-Times-Bestsellerautorin April Henry.

Handlung:
Cheyenne liegt zusammen gerollt auf der Rückbank des Autos ihrer Stiefmutter, als das Auto von Griffin gestohlen wird. Griffin und sein Vater stehlen Autos, schlachten sie aus, und bauen die Teile in neue Autos ein, um diese billig zu verkaufen. Eigentlich wollte Griffin ein paar Geschenke aus den Autos der Einkäufer stehlen, doch dann sieht er das teure Auto. Schnell schlägt er zu, um seinen Vater zu überraschen. Doch er bemerkt das Mädchen auf der Rückbank zu spät. Cheyenne ist blind, und weiß nicht, wer sie da entführt, doch sie ist in Panik. Sie versucht Griffin dazu zu überreden sie wieder laufen zu lassen, da sie ihn nicht identifizieren könnte, doch er tut es nicht. Stattdessen gaukelt er ihr vor, eine Waffe zu haben. Griffin bringt Cheyenne zu seinem Vater, der entscheidet sie erst mal da zu behalten. Dann kommt heraus, dass Cheyenne die Tochter des Nike-Präsidenten ist, und somit auch unglaublich viel Geld wert. Ihre unfreiwilligen Entführer planen eine Erpressung, während Cheyenne in Lebensgefahr schwebt, denn sie hat eine Lungenentzündung…

Meine Meinung:
Cheyenne ist blind. Früher, kurz nach dem Unfall, bei dem ihre Mutter starb, und sie schwer verletzt wurde, kam sie mit dieser Tatsache nicht klar. Inzwischen hat sie sich daran gewöhnt und kann es akzeptieren und auch damit umgehen. Als sie entführt wird, ist das ein großer Schock für sie, doch von Anfang an ist klar, dass sie entkommen muss und sie fängt an, sich alles Mögliche einzuprägen. Cheyenne ist ein sehr starker Charakter, der durch den Verlust des Augenlichts und der Mutter große seelische Wunden hat. Aber sie ist willensstark und selbstbewusst. Trotzdem hat sie unglaubliche Angst davor zu sterben, sobald ihre Entführer das Geld haben. Einzig und allein Griffin scheint sie vertrauen zu können, da er auch der einzig freundliche unter den Entführer ist. Er hilft ihr, beschützt sie, und rettet sie sogar einmal… Cheyenne war mir persönlich sehr sympathisch. Die Autorin versucht nicht, durch Cheyennes Vergangenheit Mitleid zu erlangen, sondern gibt Cheyenne eine tolle Persönlichkeit.

Griffin ist unsicher. Er wollte Cheyenne nicht entführen und ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie sie wieder laufen gelassen hätten, aber er führt die Befehle seines Vaters aus. Immer. Ohne zu fragen. Doch langsam kommen ihm Zweifel. Cheyenne ist ihm sehr sympathisch und sie fasziniert ihn, weil sie auch ohne Augenlicht gut leben kann. Die beiden werden sich sympathisch, und reden viel mit einander. Griffin ist freundlich und hilfsbereit, unterstützt Cheyenne, wenn er kann. Auch Griffin ist in mancher Hinsicht ein starker Charakter. Sein Vater ist nicht unbedingt freundlich, erhebt gerne mal die Hand gegen Griffin und zwingt ihm zur Kriminalität. Griffin erträgt es. Doch Griffins ist auch eine sehr unsichere Person. Er war nie gut in der Schule, ist früh abgegangen, und hilft seinem Vater, doch er weiß nicht, was er im Leben will. Seine Mutter hat ihn verlassen, als er noch jung war. Auch Griffin ist ein sehr sympathischer Charakter, und auch hier versucht die Autorin nicht, durch eine grausame Hintergrundgeschichte Mitleid zu haschen. Griffin ist freundlich, nett und hilfsbereit, aber auch stark und unsicher, was ihn zu einer sehr realen Person macht.

Die Handlung ist nicht unbedingt spannend. Es ist kein richtiger Thriller, und auch kein Krimi, sondern ein… Mädchen-Thriller. Das Buch ist bis zum Ende hin sehr schön zu lesen, doch auch erst am Ende kommt richtige Spannung auf. Zwischendrin ist es nicht unspannend, aber die Geschichten, die Cheyenne und Griffin erzählen sind spannender als die Entführung an sich, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Gegen Ende hin nimmt die Handlung noch einmal an Fahrt auf, das Ende ist spektakulär und sehr gut. Außerdem kommt Henry ganz ohne eine aufkeimende Liebe aus. Mich konnte das Buch auf jeden Fall mitreißen.

Der Schreibstil von April Henry ist sehr angenehm und flüssig. Sie schreibt aus der Sicht der 3. Person, also als Erzähler, doch sie ist eine der wenigen Autorinnen, die das wirklich können. Man baut eine Beziehung mit den Figuren auf, und ihr Schreibstil ist an genau den richtigen Stellen locker und ernst, traurig und fröhlich. Ein fabelhafter Schreibstil.

Fazit:
Ein Buch, dass doch eher für Mädchen gedacht ist, das ohne eine Liebe auskommt und den spannenden Aspekt der Blindheit, und den damit verbundenen Problemen, mitbringt. Von mir gibt es 4 von 5 möglichen Bissen. Die Handlung hätte noch ein wenig spannender sein können, aber ansonsten ist das Buch wirklich gut. 


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