19.09.2012

Rezension: Frostfluch


Titel: Frostfluch
Original: Touch of Frost
Autor: Jennifer Estep
Verlag: IVI
Preis: 14,95€
Reihe: Ja, es gibt schon einen Vorgänger: Frostkuss

Cover:
Das Cover harmoniert sehr gut mit dem Cover des ersten Bandes und wirkt aus genauso geheimnisvoll. Die Augen sehen nicht gruselig, aber intensiv aus, und das weiß des Hintergrundes lässt sich schön hervor stechen. Der lilane Nebel im unteren Teil, hat etwas mystischen an sich, was sehr gut zu dem Inhalt des Buches passt.
Ich finde das Cover wirklich schön, wenn auch – bei längerer Betrachtung – ein wenig langweilig.

Klappentext:
"Hi, ich heiße Gwen Frost. Seit ich an der Mythos Academy bin, steht mein Leben auf dem Spiel. Denn die Schnitter des Chaos haben mich zu ihrem größten Feind erklärt. Jetzt muss ich alles daransetzen, um zu überleben.
Das Problem ist nur: Von allen Wikingern, Amazonen und Walküren wurde ausgerechnet der Spartaner Logan zu meinem Ausbilder erklärt. Und obwohl ich finde, dass er zu den tollsten Kerlen an der Mythos Academy gehört, werde ich das Gefühl nicht los, dass er mich lieber heute als morgen umbringen will ..."

Handlung:
Gwen hat den Angriff einer durchgeknallten Mitschülerin überlebt, doch jetzt steht sie erst Recht auf der Todesliste der gefürchteten und gefährlichen Anhänger Lokis, den Schnittern. Sie muss deswegen Kampftraining bei Logan und seinen Spartaner Freunden nehmen, was sie ziemlich ankotzt, da sie erstens: Grottenschlecht ist, zweitens: In Logan verliebt ist, und drittens: Logan eine Freundin hat. Frustration pur. Das ihre Freundin Daphne glücklich verliebt ist, hilft Gwen da auch nicht wirklich weiter. Und das Logan ihr seine Verliebtheit unter die Nase reibt, während einer seiner bekloppten Freunde sie die ganze Zeit nervt, macht Gwen natürlich gleich noch viel fröhlicher. Und da die ganze Schule auf einen tolles Ski-Ausflug fährt, und Gwen mal wieder ein paar fast tödliche Angriffe hatte, kommt sie wider Willen mit. Dann aber die tolle Wendung: Sie lernt gleich am ersten Tag einen tollen – und super heißen – Jungen kennen, der sie wirklich zu mögen scheint, und eine perfekte Ablenkung von Logan darstellt. Dann aber häufen sich die Angriffe auf Gwen wieder, eine Lawine gibt ihr schließlich den Rest, und Gwen beschließt der Sache auf den Grund zu gehen, und sich den Schnittern zu stellen. Doch sie ahnt nicht, wie nah der Feind schon ist…

Meine Meinung:
Gwen ist und bleibt Gwen. Sie muss anfangen zu kämpfen, obwohl sie Sport echt nicht ab kann, sie muss irgendwie mit Logan auskommen, obwohl sie ihn anhimmelt, und sie muss mit dem einen oder anderen Schnitter fertig werden. Wie das Leben eben so ist. Gwen ist sarkastisch und ein wenig verbittert (was natürlich nicht an Logan liegt). Trotzdem bleibt sie stark, und setzt oft auch ihren Dickschädel durch – außer bei Daphne. Die hat einen noch dickeren Schädel. Gwen stellt sich den gefahren lieber selber, anstatt andere für sich kämpfen zu lassen, und verbirgt deswegen auch die eine oder andere Tatsachen vor ihren Freunden und den Lehrern, was sie schließlich auch in eine missliche Lage bringt. Mir war Gwen wieder sehr sympathisch, auch wenn sie sich verändert hat. Inzwischen gefällt ihr die Academy eigentlich ganz gut, sie ist verbitterter  und teilweise auch zynischer, aber immer noch freundlich und nett. Ich konnte ihre Handlungen wirklich sehr gut nachvollziehen, weil ich die meisten Sachen auch lieber alleine mache.

Logan ist immer noch geheimnisvoll, aber nicht mehr so super wie im ersten Teil. Man merkt, dass er auf Gwen steht, es aber nicht zugeben will und sich deswegen von ihr ablenkt. Er ist immer noch freundlich zu ihr, und auch hilfsbereit (solange er nicht gegen sie kämpft), aber er ist nicht mehr so verrucht sexy, sondern einfach nur noch Logan. Trotzdem ist er ein toller Kämpfer und verführerisch. Ich mochte auch Logan ganz gerne, selbst wenn ich ihn mal wieder wegen seiner Dummheit ohrfeigen könnte. Gwen mag ihn, er mag sie und was macht er? Sich eine andere suchen. Super. Aber man konnte auch Logans Handlungen nachvollziehen und auch er hat sich verändert.  

Daphne ist eben Daphne. Selbstbewusst, technisch begabt, eine tolle Bogenschützin und immer auf etwas „Spaß“ aus. Was bei ihr so viel bedeutet, wie ein paar Schnitter zu jagen, oder gefährliche Tiere zu treffen. Sie ist pink. Also sie liebt pink und verhält sich allgemein auch wie eine etwas hochnäsige Schnepfe, doch sie ist mit Gwen befreundet und immer freundlich zu Gwen. Daphne hat einen Freund, Carlson, und liebt ihn wirklich abgöttisch. Doch sie hält auch immer zu Gwen. Sie würde für Gwen vieles tun (Ja, sogar Partys absagen) und sie würde auch zusammen mit Gwen gegen die Schnitter kämpfen. Daphne war mir sehr sympathisch. Sie ist eine freundliche Person, die zwar manchmal etwas nervig ist, dem Buch aber noch einen tollen (pinken) Charakter gibt.

Die Handlung ist diesmal nicht so ausgefuchst wie im ersten Teil. Ich persönliche wusste gleich, wer hier der Übertäter ist, weil es einfach so schön klischeehaft war. Trotzdem gibt es eine gewisse Spannung, weil es natürlich auch den einen oder anderen Nebenerzählstrang gab. Man erfährt diesmal vieles über die Schnitter und auch über Gwens Mutter, was einem einige Fragen beantwortet aber auch genug neue Fragen aufwirft, so dass man schon auf den nächsten band dieser Reihe wartet. Ich fand die Handlung gut, aber nicht herausragend. Einige Punkte konnten mich jedoch auch überraschen, was dem Buch, gerade am Ende, nochmal einen Kick gegeben hat. Leider wiederholen sich am Anfang zu viele Sachen, und die ersten 80 Seiten fassen praktisch die Handlung des ersten teils nochmal zusammen. Unnötig und wirklich schade.

Der Schreibstil ist immer noch toll. Es wird aus Gwens Sicht geschrieben, was mir Gwen sehr nahe gebracht hat. Der Schreibstil ist locker und flockig, aber an den richtigen Stellen ernst. Manchmal wirken Beschreibungen etwas übertrieben, aber das stört nicht weiter. Dafür sind gerade die Götterbeschreibungen wirklich toll, und der Stil wundervoll und flüssig.

Fazit:
Eine gekungene Fortsetung, mit tollen Charakteren und einem guten Schreibstil. Ich vergebe 4 von 5 Bissen, weil mit teilweise etwas Spannung in der Handlung gefehlt hat, und am Anfang vieles aus dem ersten Teil von Gwen einfach nochmal widerholt wird. Manchmal sogar doppelt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen