Ein rieeeesiges Danke an den Egmont LYX Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
Titel: Für alle Fälle Liebe
Original: Something about you
Autor: Julie James
Verlag: Egmont LYX
Preis: 9,99€
Reihe: Nicht direkt, jedoch gibt es
einen zweiten, unabhängigen Teil.
Cover:
Gut, das Cover ist zugegebener Maßen
eher Geschmackssache, aber ich finde es eigentlich ganz schön. Ich
es nicht direkt ein Wow-ein-tolles-Cover-muss-ich-haben-Buch, aber
trotzdem finde ich das Cover relativ schön, und vorallem auch
besonders. Es ist nicht so 0-8-15 typisch, und das Absperrband passt
sehr gut zur Geschichte. Einzig und allein der Mann im Anzug passt
nicht so ganz ins Thema, weil Jack eigentlich eher der lässige Typ
ist, aber darüber kann man hinweg sehen.
Ansonsten ist es ein tolles Cover, das
etwas anders ist, und trotzdem nicht nur interessant.
Klappentext:
Weil ihre Wohnung renoviert wird, gönnt
sich Staatsanwältin Cameron Lynde ein Wochenende in einem Hotel.
Doch dann wird im Nebenzimmer ein Mord verübt, und Cameron ist die
einzige Zeugin. Den Fall übernimmt FBI-Agent Jack Pallas, der mit
Cameron noch eine Rechnung offen hat. Er ist gar nicht begeistert,
dass er ausgerechnet die Staatsanwältin, die seine Karriere auf dem
Gewissen hat, vor einem Mörder beschützen muss...
Handlung:
Eigentlich wollte Cameron nur eine
Nacht in einem teuren Hotel verbringen, mit überteuerten Massagen,
überteuerten Essen und überteuerten Zimmern. Doch daraus wird
nichts, denn die glückliche Cameron bekommt genau das Zimmer neben
dem sexuell sehr aktiven Paar zugeteilt, und darf sich die ganze
Nacht das Quietschen der Matratze anhören. Schließlich hält sie es
nicht mehr aus, und beschwert sich. Der Wachdienst kommt, macht die
Tür auf und findet... eine erstickte Nutte. Cameron wird
festgehalten. Als Verdächtige? Als Zeugin? Sie ist sich nicht ganz
sicher. Als dann aber Jack den Raum betritt, fällt alles
auseinander. Die beiden kennen sich von früher, Cameron hat einmal
Jacks gesamte Arbeit vernichtet, und eine Anklage verhindert. Jack
hat sie daraufhin in Wut beleidigt und nun hassen sich die beiden.
Jetzt aber soll Jack Cameron beschützen, schließlich ist sie die
Kronzeugin in diesem Mordfall. Lange kommt das FBI in dem Fall nicht
voran, dafür kommen sich Jack und Cameron immer näher...
Meine Meinung:
Cameron ist eine zielstrebige Person.
Sie weiß was sie will, und sie bekommt es auch. Als vertretende
Staatsanwältin ist sie es gewohnt sich durchsetzen zu müssen, und
interagiert auch dem entsprechend mit ihren Mitmenschen. Nur Jack
kann ihre Gefühle durcheinander bringen. Er sieht aber auch
hammermäßig aus, und ordnet sich nicht so schnell unter. Er
behauptet sich gegen Cameron, was einen gewissen Anreiz auf sie
ausübt, aber eigentlich ist sie ja noch sauer auf ihn, weil er
behauptet hat, das sie Bestechungsgelder annimmt. Und dann war da
noch diese eine Sache... Er hat sie vor laufenden Camera beschimpft!
Doch als sie Jack immer näher kommt, seine Verletzbarkeit sieht, ihn
nicht als Feind, sondern als Beschützer sieht, da ändert sich ihre
Meinung schleichend. Trotzdem bleibt Cameron immer selbstständig.
Sie bekommt manchmal Angst, vor allem, wenn sie von einem Mörder
verfolgt wird. Aber sie bleibt stark. Selbst in Gefahrensituationen
kann sie einen kühlen Kopf bewahren und logisch denken, interagiert
aber nie im unmöglichen Bereich. Ich mochte Cameron als Person sehr,
weil sie eine toughe Anwältin ist, die sich ihren Gefühlen nicht
sofort hingibt. Sie überlegt, bevor sie etwas tut, was zu ihrem
Alter passt.
Jack ist ein bärbeißiger FBI-Agent,
der eine schlimmer Vergangenheit hat. Früher arbeitete er bei der
Sonderkommission, und dann bekam er einen Undercover-Auftrag, der
abgebrochen werden musste. Dabei erfuhr Jack schlimme Folter, und
konnte sich gerade so freikämpfen. Doch der Fall kam niemals vors
Gericht. Und das alles ist Camerons Schuld! Deswegen findet Jack
Cameron schrecklich. Lahmarschig. Fürchterlich. Trotzdem muss er
zugeben, dass ihre blau-grünen Augen heiß sind. Er setzt sich gegen
sie durch, was nicht viele schaffen, ist aber auch beschützend und
manchmal sehr besitzergreifend. Auch er weiß eigentlich was er will,
nur im Bezug auf Cameron nicht. Jack ist ein verschlossener Mensch,
der sich lieber auf sich selbst, als auf andere konzentriert,
manchmal ganz lustig ist, und oft vorsichtig und beschützend. Ich
mochte auch Jack, weil auch er eine tolle Figur ist. Er wandelt sich
im Laufe des Buches ein wenig, und durch seine harte Art, die fast
ohne einen weichen Kern auskommt, wirkt er nicht so steril, wie
andere.
Es gibt des weiteren ein paar wichtige
Nebenfiguren, wie Camerons schwulen besten Freund, Collin, wobei
dieser ein wenig abgedroschen ist. Er ist etwas sehr klischeehaft
geworden, gerade dadurch, dass er der schwule beste Freund ist. Noch
dazu ist er immer freundlich, zuvorkommend und kann kochen. Er ist
eben einfach toll.
Camerons Freundin dagegen kann ganz
schön nervend sein, allerdings kann man es ihr sogar verzeihen, weil
sie ihre Hochzeit vorbereitet. Trotzdem wirkt sie manchmal ziemlich
unfair, weil sie nicht auf Camerons Probleme eingeht. Sie
entschuldigt sich dafür zwar immer wieder, aber das macht es nicht
wirklich wett.
Jacks Partner durchschaut Jack ziemlich
früh. Für Jacks Geschmack eventuell ein bisschen zu schnell,
trotzdem sind die beiden ein sehr gutes Gespann. Jacks Partner ist
ein toller Freund für Jack, der ansonsten ziemlich alleine ist.
Im großen und ganzen geht es in dem
Roman um Jack und Cameron. Deshalb habe ich auch fast nur zu Cameron
und Jack etwas geschrieben. Die Spannung rührt größtenteils daher,
dass man ihre Vergangenheit erst nach und nach kennen lernt, und
deshalb immer weiter lesen will. Weder der Krimi, der praktisch als
Nebenwerk dabei ist, noch die Nebenfiguren fesseln einen wirklich.
Der Krimi wäre dabei sogar ganz gut aufgebaut gewesen, hätte man
nicht glich am Anfang den Mörder gekannt, und hätte dieser nicht so
eine schreckliche Erzählweise gehabt. Gespräche wirken oft sehr
realistisch und auch die Umwandlung von Hass zu Liebe ist schön
dargestellt. Es geht nicht zu schnell, aber auch nicht schleichend
langsam. Das Buch ist schön zu lesen, wenn man sich für die
Liebesgeschichte dahinter interessiert.
Der Schreibstil ist wirklich sehr schön
und genau nach meinem Geschmack. Ich liebe die leicht detailreiche
Schreibweise von Julie James, die jedoch nie zu lange erzählt, oder
sich zu lange an einem Detail aufhält. Gerade die ermittlerischen
Gespräche zwischen Jack und seinem Vorgesetzten wirken sehr
realistisch, was zum Teil auch an der Sprache liegt. Erzählt wird
aus der Er/sie Sicht von James, Cameron und dem Mörder, wobei sich
alle Teile von einander unterscheiden. Am interessantesten fand ich
jedoch Jack, dessen Sprache mich am meisten gefesselt hat.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Schreibstil perfekt zu dem
Buch passt, und auch sehr gut zu den Figuren.
Fazit:
Ein schöner Roman, den man nicht allzu
ernst nehmen sollte, und der eher eine kleine Lektüre für
zwischendurch ist. Ich vergebe 4 von 5 Bissen, weil mir der
Schreibstil sehr gefallen hat, und auch Cameron und Jack ganz nach
meinem Geschmack waren.
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