22.08.2012

Rezension: Für alle Fälle Liebe



Ein rieeeesiges Danke an den Egmont LYX Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Titel: Für alle Fälle Liebe
Original: Something about you
Autor: Julie James
Verlag: Egmont LYX
Preis: 9,99€
Reihe: Nicht direkt, jedoch gibt es einen zweiten, unabhängigen Teil.

Cover:
Gut, das Cover ist zugegebener Maßen eher Geschmackssache, aber ich finde es eigentlich ganz schön. Ich es nicht direkt ein Wow-ein-tolles-Cover-muss-ich-haben-Buch, aber trotzdem finde ich das Cover relativ schön, und vorallem auch besonders. Es ist nicht so 0-8-15 typisch, und das Absperrband passt sehr gut zur Geschichte. Einzig und allein der Mann im Anzug passt nicht so ganz ins Thema, weil Jack eigentlich eher der lässige Typ ist, aber darüber kann man hinweg sehen.
Ansonsten ist es ein tolles Cover, das etwas anders ist, und trotzdem nicht nur interessant.

Klappentext:
Weil ihre Wohnung renoviert wird, gönnt sich Staatsanwältin Cameron Lynde ein Wochenende in einem Hotel. Doch dann wird im Nebenzimmer ein Mord verübt, und Cameron ist die einzige Zeugin. Den Fall übernimmt FBI-Agent Jack Pallas, der mit Cameron noch eine Rechnung offen hat. Er ist gar nicht begeistert, dass er ausgerechnet die Staatsanwältin, die seine Karriere auf dem Gewissen hat, vor einem Mörder beschützen muss...

Handlung:
Eigentlich wollte Cameron nur eine Nacht in einem teuren Hotel verbringen, mit überteuerten Massagen, überteuerten Essen und überteuerten Zimmern. Doch daraus wird nichts, denn die glückliche Cameron bekommt genau das Zimmer neben dem sexuell sehr aktiven Paar zugeteilt, und darf sich die ganze Nacht das Quietschen der Matratze anhören. Schließlich hält sie es nicht mehr aus, und beschwert sich. Der Wachdienst kommt, macht die Tür auf und findet... eine erstickte Nutte. Cameron wird festgehalten. Als Verdächtige? Als Zeugin? Sie ist sich nicht ganz sicher. Als dann aber Jack den Raum betritt, fällt alles auseinander. Die beiden kennen sich von früher, Cameron hat einmal Jacks gesamte Arbeit vernichtet, und eine Anklage verhindert. Jack hat sie daraufhin in Wut beleidigt und nun hassen sich die beiden. Jetzt aber soll Jack Cameron beschützen, schließlich ist sie die Kronzeugin in diesem Mordfall. Lange kommt das FBI in dem Fall nicht voran, dafür kommen sich Jack und Cameron immer näher...

Meine Meinung:
Cameron ist eine zielstrebige Person. Sie weiß was sie will, und sie bekommt es auch. Als vertretende Staatsanwältin ist sie es gewohnt sich durchsetzen zu müssen, und interagiert auch dem entsprechend mit ihren Mitmenschen. Nur Jack kann ihre Gefühle durcheinander bringen. Er sieht aber auch hammermäßig aus, und ordnet sich nicht so schnell unter. Er behauptet sich gegen Cameron, was einen gewissen Anreiz auf sie ausübt, aber eigentlich ist sie ja noch sauer auf ihn, weil er behauptet hat, das sie Bestechungsgelder annimmt. Und dann war da noch diese eine Sache... Er hat sie vor laufenden Camera beschimpft! Doch als sie Jack immer näher kommt, seine Verletzbarkeit sieht, ihn nicht als Feind, sondern als Beschützer sieht, da ändert sich ihre Meinung schleichend. Trotzdem bleibt Cameron immer selbstständig. Sie bekommt manchmal Angst, vor allem, wenn sie von einem Mörder verfolgt wird. Aber sie bleibt stark. Selbst in Gefahrensituationen kann sie einen kühlen Kopf bewahren und logisch denken, interagiert aber nie im unmöglichen Bereich. Ich mochte Cameron als Person sehr, weil sie eine toughe Anwältin ist, die sich ihren Gefühlen nicht sofort hingibt. Sie überlegt, bevor sie etwas tut, was zu ihrem Alter passt.

Jack ist ein bärbeißiger FBI-Agent, der eine schlimmer Vergangenheit hat. Früher arbeitete er bei der Sonderkommission, und dann bekam er einen Undercover-Auftrag, der abgebrochen werden musste. Dabei erfuhr Jack schlimme Folter, und konnte sich gerade so freikämpfen. Doch der Fall kam niemals vors Gericht. Und das alles ist Camerons Schuld! Deswegen findet Jack Cameron schrecklich. Lahmarschig. Fürchterlich. Trotzdem muss er zugeben, dass ihre blau-grünen Augen heiß sind. Er setzt sich gegen sie durch, was nicht viele schaffen, ist aber auch beschützend und manchmal sehr besitzergreifend. Auch er weiß eigentlich was er will, nur im Bezug auf Cameron nicht. Jack ist ein verschlossener Mensch, der sich lieber auf sich selbst, als auf andere konzentriert, manchmal ganz lustig ist, und oft vorsichtig und beschützend. Ich mochte auch Jack, weil auch er eine tolle Figur ist. Er wandelt sich im Laufe des Buches ein wenig, und durch seine harte Art, die fast ohne einen weichen Kern auskommt, wirkt er nicht so steril, wie andere.

Es gibt des weiteren ein paar wichtige Nebenfiguren, wie Camerons schwulen besten Freund, Collin, wobei dieser ein wenig abgedroschen ist. Er ist etwas sehr klischeehaft geworden, gerade dadurch, dass er der schwule beste Freund ist. Noch dazu ist er immer freundlich, zuvorkommend und kann kochen. Er ist eben einfach toll.

Camerons Freundin dagegen kann ganz schön nervend sein, allerdings kann man es ihr sogar verzeihen, weil sie ihre Hochzeit vorbereitet. Trotzdem wirkt sie manchmal ziemlich unfair, weil sie nicht auf Camerons Probleme eingeht. Sie entschuldigt sich dafür zwar immer wieder, aber das macht es nicht wirklich wett.

Jacks Partner durchschaut Jack ziemlich früh. Für Jacks Geschmack eventuell ein bisschen zu schnell, trotzdem sind die beiden ein sehr gutes Gespann. Jacks Partner ist ein toller Freund für Jack, der ansonsten ziemlich alleine ist.

Im großen und ganzen geht es in dem Roman um Jack und Cameron. Deshalb habe ich auch fast nur zu Cameron und Jack etwas geschrieben. Die Spannung rührt größtenteils daher, dass man ihre Vergangenheit erst nach und nach kennen lernt, und deshalb immer weiter lesen will. Weder der Krimi, der praktisch als Nebenwerk dabei ist, noch die Nebenfiguren fesseln einen wirklich. Der Krimi wäre dabei sogar ganz gut aufgebaut gewesen, hätte man nicht glich am Anfang den Mörder gekannt, und hätte dieser nicht so eine schreckliche Erzählweise gehabt. Gespräche wirken oft sehr realistisch und auch die Umwandlung von Hass zu Liebe ist schön dargestellt. Es geht nicht zu schnell, aber auch nicht schleichend langsam. Das Buch ist schön zu lesen, wenn man sich für die Liebesgeschichte dahinter interessiert.

Der Schreibstil ist wirklich sehr schön und genau nach meinem Geschmack. Ich liebe die leicht detailreiche Schreibweise von Julie James, die jedoch nie zu lange erzählt, oder sich zu lange an einem Detail aufhält. Gerade die ermittlerischen Gespräche zwischen Jack und seinem Vorgesetzten wirken sehr realistisch, was zum Teil auch an der Sprache liegt. Erzählt wird aus der Er/sie Sicht von James, Cameron und dem Mörder, wobei sich alle Teile von einander unterscheiden. Am interessantesten fand ich jedoch Jack, dessen Sprache mich am meisten gefesselt hat. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Schreibstil perfekt zu dem Buch passt, und auch sehr gut zu den Figuren.

Fazit:
Ein schöner Roman, den man nicht allzu ernst nehmen sollte, und der eher eine kleine Lektüre für zwischendurch ist. Ich vergebe 4 von 5 Bissen, weil mir der Schreibstil sehr gefallen hat, und auch Cameron und Jack ganz nach meinem Geschmack waren.

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