28.06.2012

Rezension: Die geheime Sammlung





Titel: Die geheime Sammlung
Original: The Grimm Legacy
Autor: Polly Shulman
Verlag: Pan
Preis: 14,95€
Reihe: Nein

Cover:
Hardcover mit Schutzumschlag.
Ich finde das Cover ziemlich schön. Es ist auf jeden Fall mal etwas anders uns meiner Meinung nach passt es in diesem Fall auch besser als ein Mädchengesicht oder ähnliches. Ich finde, dass die farben sehr schön hamonieren und die märchenhaften Details einen schönen Anblick bieten. Die angekohkelt ausehenden Ecken bieten einen schönen Kontrast und machen das Cover nochmal interessanter.

Klappentext:
Es ist nicht leicht eine Ausenseiterin zu sein. Doch dann bekommt Elizabeth einen Aushilfsjob in einem besonderen Museum, dem Repositorium der Verleihbaren Schätze, in dem man Kunst und Krempel, Wertvolles und Verrücktes ausleihen kann.
In den geheimnissvollen Lagerhallen findet Elizabeth endlich echte Freunde, die bereit sind, mit ihr durch dick und dünn zu gehen.
Und die braucht sie dringender als sie geahnt hat – denn verborgen im Keller gibt es noch eine geheime Sammlung, deren Schätze ungewöhnliche Kräfte haben...

Handlung:
Elizabeth soll einen Aufsatz für ihren Lieblingslehrer, Herrn Mauskopf, schreiben. Sie sucht sich die Grimmbrüder als Thema aus, und kurz darauf bekommt sie von eben jenem Lehrer einen Job in dem Repositorium der Verleihbaren Schätze angeboten. Schon das Einstellungsgespräch uind der Leiter sind sehr merkwürdig – Die Sommersprossen von Doktor Rust scheinen sich zu bewegen und Elizabeth muss Knöpfe sortieren. Doch sie bekommt den Job, bei dem sie zu ihrer eigenen Ãœberraschung den Basketballstar ihrer Schule trifft: Mark. Und dann lernt sie die überaus nette Anjali kennen. Als sie dann in der ersten Lagerhalle anfängt zu arbeiten trifft sie da auf den mürrischen und augenscheinlich in Anjali verliebten Aaron kennen. Aaron verhält sich Elizabeth gegenüber wie ein Idiot und deshalb versucht sie so wenig wie möglich mit ihm zu tun zu haben. Doch Anjali erwähnt immer wieder die Grimm – Sammlung, die anscheinend nur für bestimmte Mitarbeiter zugängig ist. Irgendwann erzählt Anjali Elizabeth alles über die Grimm – Sammlung, oder zumindest so viel, wie Elizabeth wissen muss, um Anjali zu helfen, Sachen dorthin zurück zu bringen. Als Elizabeth die Sammlung betritt, begreift sie jedoch schnell, dass diese Gegenstände dort anders sind. Sie sind magisch. Doch dann erfährt sie das unglaubliche: Irgendwer schein die Gegenstände in der Grimm – Sammlung gegen Fälschungen auszutauschen. Doch wer kann das sein? Aaron vermutet ja Mark hinter dieser Schandtat, doch Elizabeth will das nicht wirklich glauben. Und so machen sich Anjali, Mark, Aaron – wenn auch eher unfreiwillig - und Elizabeth auf die Suche nach dem Schuldigen...

Meine Meinung:
Elizabeth ist eine interessante Protagonistin. Sie ist auf ihrer neuen Schule eine ziemliche Außenseiterin und umso mehr freut sie sich natürlich, als sie bei ihrem neuen Job auch noch neue Freunde findet. Einzig und allein Aaron ist ihr ein wenig unheimlich. Elizabeth, die auch wirklich nur so genannt werden will, ist klug und aufgeweckt. Sie hadert auch nicht lange mit der Tatsache, dass es Magie gibt, eigentlich akzeptiert sie es sogar ziemlich schnell. Ab und ZU wirkt sie ein wenig naiv, aber dann kommt sie dem ganzen trotzdem schnell auf die Schliche. Außerdem darf sie vor allem am Anfang naiv wirken, da sie sich ja in die Welt voller Magie noch gewöhnen muss. Zudem ist Elizabeth ein grundauf ehrlicher Charakter. So erzählt sie Aaron von dem was sie mit Mark und Anjali herausfindet und andersrum genauso, wobei in dieser Sache sogar weiter hilft. Von Anfang an schwärmt sie ein wenig für Mark, so dass man erst denkt, dass sie auch mit ihm zusammen sein wird, aber es kommt am Ende dann doch noch ganz anders. Ich empfand Elizabeth als sehr angenehmen Charakter, der einen wunderbar durch das Buch führte, da sie nicht zu naiv, aber – dafür das sie sich in die magische Welt noch einfinden muss – auch nicht zu abgebrüht wirkt.

Mark ist der typische Sportlertyp. Er hat sogar eine dunkle Hautfarbe, in etwa so, wie es bei Basketballern lange ein Klischee war. Aber Mark ist auch nicht dumm, vielleicht ein wenig unvorsichtig im Umgang mit den magischen Schätzen, aber er ist keinesfalls dumm. Manchmal reagiert er ein wenig über, gerade, im Bezug auf Aaron, aber im Allgemeinen ist auch er ein sehr angenehmer Charakter, auch wenn man lange Zeit seine Beweggründe nicht versteht. Er ist eindeutig auch eifersüchtig auf Aaron, aus welchem Grund kann ich hier leider nicht verraten. Aber für mich war auch Mark ein angenehmer Charakter, auch wenn er teilweise dazu neigt die Leute zu sehr aus seinen Angelegenheiten heraus zu halten, so ist er wenigstens nnicht so vorsichtig wie Elizabeth und verleiht dem Roman einen Hauch Wagemutigkeit.

Anjali ist Elizabeth beste Freundin und noch unvorsichtiger als Mark, aber sie fast auch schneller Vertrauen. Sie ist freundlich und unvoreingenommen, erzählt manche Dinge aber voreilig und handelt oftmal auch ohne sich die Konzequenzen zu überlegen, was sie später auch in große gefahr bringt. Trotzdem passt sie perfekt in das Buch und ergänt so zu sagen die anderen Charaktere, ohne Klischeehaft zu wirken. Sie weiß zu schätzen was sie hat, leidet aber teilweise unter ihrer indischen Familie, was später auch eine bestimmte Beziehung schwierig macht. Ich mochte Anjali, sie ist eben sehr wagemutig und damit die perfekte Ergänzung zu der zurückhaltenden Elizabeth.

Aaron ist allerding mit Abstand der interessanteste Charakter des ganzen Buches – zumindest für mich. Am Anfang wirkt er sehr distanziert und sehr verliebt in Anjali, was er eigentlich auch die ganze Zeit bleibt. Er ist ein eher mürrischer und sehr loyaler Charakter, so hält er eigentlich auch nichts davon dem Geheimnis um die Fälschungen auf eigene Hand zu Leibe zu rücken. Er will es lieber mit den Bibliothekaren absprechen. Er beharrt oftmals auf seiner Meinung, und aus Konkurrenz zu Mark findet er oftmals auch nur Anschuldigungen, die mark schuldig lassen wirken und lässt alles andere einfach mal weg. Jedoch durchschaut er den menschen eigentlich ziemlich gut. Er weiß, das mehr in Elizabeth steckt, als sie zugeben möchte, bald fängt er auch an ihr zu vertrauen. Ich mochte, wie schon gesagt, Aaron am meisten. Er ist interessant und geheimnissvoll und passt somit perfekt zu dem nun vollendeten Quatro.

Obwohl... Eine kleine Person fehlt da noch: Die nervige Schwester von Anjali: Jaya. Jaya kann Zaubersprüche wirken, ist aufgeweckt und die typische kleine Schwester. Eigentlich mag sie Anjali nicht besonders, aber als Anjali in Gefahr ist, will Jaya helfen. Ich mochte auch Jaya, vorallem, weil sie gut mit Elizabeth klar kommt und mich ein wenig an die kleine Schwester einer Freundin erinnert.

Insgesamt kann man doch sagen, dass keine der Hauptfiguren allzu Klischeehaft geraten ist, aber auch keine völlig aus dem Rahmen springt.

Die Handlung des gesamten Romans ist gut durchdacht und schön zu lesen. An keiner Stelle wird zu viel der Magie gezeigt, oder zu schnell etwas verraten. Dabei ist die Handlung aber sehr fantasievoll und zeigt das Thema Märchen auch mal von einer anderen Seite. Hier wurde kein Märchen nacherzählt, sondern nur Gegenstände aus allen möglichen Märchen eingefügt und auch respektvoll behandelt. Man merkt, dass der Autorin Märchen auch sehr am Herzen liegen und sie deshalb versucht hat, die Märchenwelt in ein neues Gewandt zu verpacken – was ihr auch sehr gut gelungen ist. Besonders sticht hervor, dass es einen guten Epilog gibt, der zeigt, das trotzdem nicht alles Friede, Freunde, Eierkuchen ist. Diese Idee finde ich sehr gut, und wunderbar - hier wurde sogar mit Sarkasmus erzält - umgesetz.

Der Schreibstil von Shulman ist rundum angenehm und auch märchenhaft angehaucht, ohne in der Naivität der Märchen zu versinken. Es gibt durchaus bissige Kommentare und lustige Stellen, wobei auch einige peinliche Stellen hervorstechen. Durchaus kann man den Schreibstil all gelungen darstellen, vorallem, da man viel über die Gefühle von Elizabeth erfährt. Ich hätte mir vielleicht noch etwas mehr Witz gewünscht, aber das ist eine persönliche Meinung, die bei diesem Buch die wenigsten teilen werden.

Fazit:
Ein sehr gelungenes Buch, dass aber mehr durch seine Handlung als durch seine Figuren besticht und aus dem man, eben egrade im Bereich der Charas, noch einen Ticken mehr hätte herausholen können. Ich vergebe trotzdem 5 Bisse, da ich das Buch sehr gelungen finde, und es in den nächsten Jahren bestimmt noch ein oder zweimal lesen werde.


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