09.05.2012

Rezension: Soul Screamers














Titel: Soul Screamers – Mit ganzer Seele
Autor: Rachel Vincent
Verlag: Mira
Preis: 9,99€
Reihe: Ja, der zweite Teil ist schon heuraus gekommen und der dritte kommt auch noch dieses Jahr.

Cover:
Taschenbuch. Aufgedruckt ist ein schreiendes Mädchen mit Nebel.
Das Cover an sich finde ich wirklich schön und es passt auch gut zu dem Buch, da Kaylee ja den Drang hat zu schreien, wenn bald jemand stirbt.

Handlung:
Sie kann keine Toten sehen, aber …
Sie spürt, wenn jemand in ihrer Nähe sterben wird. Und dann zwingt eine unbesiegbare Macht sie zu schreien, so laut sie kann.

Kaylee kann ihr Glück kaum fassen. Der schärfste Typ der Schule hat sie angesprochen! Nash hat die schönsten braunen Augen, die sie je gesehen hat. Als er sie auf die Tanzfläche zieht, glaubt Kaylee zu träumen. Aber das perfekte Date hat sie sich anders vorgestellt. Erst entdeckt sie ein Mädchen, das scheinbar von einem schwarzen Nebel umgeben ist. Dann wird Kaylee übel, und plötzlich lastet eine schreckliche Schwere auf ihr. Um nicht zu schreien, dass die Fensterscheiben zerspringen, rennt sie schweißgebadet raus. Wie peinlich! Nash muss sie jetzt für völlig verrückt halten. Doch seltsamerweise bleibt er ganz ruhig … Am nächsten Tag erfahren sie, dass das Mädchen tatsächlich tot ist. Bald sterben weitere. Und Kaylee ist die Einzige, die weiß, wen es als Nächsten trifft …


Meine Meinung:
Kaylee ist am Anfang der typische Klischeecharakter: Sie steht im Schatten ihrer Freundin, ist in der Schule nicht gerade beliebt, ihr Onkel und ihre Tante ziehen ihre Cousine ihr vor. Nicht gerade spannend, doch das soll sich bald noch ändern, denn im Verlau des Buches entdeckt man Kaylees Stärke. Sie setzt sich für ihre Freunde ein, will den Menschen helfen und sogar Unbekannte will sie retten. Sie ist auch mutig und geht gerne Risikos ein, sie wird eine vielschichtige Person, von der man sehr gerne liest und die eine sympathische Hauptfigur abgibt. Einzig und allein ihr unverständliches Vertrauen zu Nash kann man anfangs nicht so nachvollziehen, doch auch das klärt sich im Laufe des Buch auf und wirkt dann durchaus logisch, was mich positiv überrascht hat. Toll finde ich auch, das Kaylee nicht so viel Angst vor gefährlichen Situationen hat und ziemlich neugierig ist, ohne das es irgendwie übertrieben wird, trotzdem gab es eine Szene, in der sie sich mit ihrer Tante streitet, in der ihre Wut überzogen wirkt, so als ob die Autorin uns unbedingt zeigen will, dass Kaylee und ihre Tante nicht das beste Verhältniss haben. Im Allgemeinen ist und bleibt Kaylee aber eine tolle Protagonistin.
Nash kommt am Anfang ziemlich geheimnisvoll daher, da auch sein Interesse an Kaylee ziemlich verworren erscheint und man nciht genau weiß, was er von ihr will. Doch schnell zeigt sich, das er Kaylee mag und ihr helfen will, statt sie zu verspotten. Nash kann einfühlsam sein und auch mutig, aber im Bezug auf Kaylee überreagiert er ziemlich schnell und wird sehr beschützerisch, was Kaylee als auch mich nervt. Ich hasse es wirklich, wenn Jungen in Büchern so übertrieben beschützerisch sind.  Aber abgesehen von diesem kleinen Mackel ist Nash auch sehr sympathisch, auch er kommt am Anfang als Klischee daher: Gutaussehend, auf Sex aus und geheimnisvoll, doch auch hier löst die Autorin diese Sache hervoragend, Nash verändert sich, man versteht seine Hintergründe und alles drum und dran im Laufe des Buches und das ist sehr angenehm zu lesen, da man den Werdegang der Figur erfährt.
Und dann gibt es da noch Todd. Ich kann jetzt hier nicht sagen was er ist, genauso wie ich es bei Kaylee und Nash nciht sagen kann, denn es würde die Spannung aus dem Buch nehmen. Todd ist noch geheimnisvoller als Nash und eindeutig an Kaylee interessiert. Er geht für sie eingroßes Risiko ein, beschützt sie aber nicht so sehr wie Nash es tut, sondern geht locker mit ihr um, auch wenn er eindeutig mit ihr flirtet. Wenn es einen guten und einen bösen Jungen gäbe, dann wäre Nash der Gute und Todd der Böse, auch wenn er nicht wirklich böse ist. Am Ende platzt noch eine riesige Bombe, die die freundschaftliche Feindseligkeit zwischen Nash und Todd erklärt. Diese Lösung hat mich ziemlich überrascht und ich hatte es vorher wirklich nicht in Betracht gezogen.
Nebenfiguren wie Onkel, Tante, Cousine, Freundin und Vater sind liebevoll bearbeitet, auch wenn Kaylees Cousine ein wenig zu klischeehaft wirkt und davon auch nicht weg kommt: Sie ist das ganze Buch über fies und gemein und oberflächlich. Kaylees Onkel und Tante sind ziemlich gut gemacht, auch wenn mir ihre Tante auf Anhieb unsympathisch war, da diese immer nach Jugend strebt. Das finde ich lächerlich, aber ok. Onkel und Vater sind toll und ähneln sich sehr, was wohl daran liegt, das sie Brüder sind. Einzig und allein in einem Punkt streiten sie immerzu: Sollte Kaylee jemanden retten oder nicht? Kaylees Freundin Emma ist eine angenehme Person, die freundlich ist und zu Kaylee steht, auch wenn Emma ganz andere Freunde haben könnte.
Die Handlung ist gut durchdacht und logisch, man erfährt Stück für Stück mehr und bald ist es ein kleiner übernatürlicher Kriminalfall, wobei ich den Ansatz hier sehr kreativ finde und ich mich freue, dass es endlich mal auch etwas anderes als Vampire gibt. Auch das, was Kaylee ist, wird langsam enthüllt, so dass der Leser nicht überfordert ist mit all den Informationen und man sich gut in Kaylees neue Welt einfinden kann. Gerade am Ende gibt es einige überraschende Wendungen, wie zum Beispiel die Beziehung zwischen Todd und Nash, wie sie zu einander stehen etc. Es ist am Ende wirklich spannend und interessant, auch der Anfang ist gut gestaltet, da man gleich in eine von Kaylees Panikattacken hineingezogen wird. Zwischendurch ist es manchmal ein bisschen zäh, zum Glück aber nie allzu lange, so das man es aushalten kann.
Der Schreibstil von Vincent ist äußerst angenehm zu lesen und passt hervorragend für eine 16 – Jährige, die ein wenig verbittert ist, aber trotzdem fröhlich ist. Man findet sich wie gesagt schnell in die Welt ein, was eben zum Teil an der Handlung liegt, aber auch am Schreibstil der Autorin.

Fazit:
Ein gutes Buch mit einigen kleinen Macken, die aber nicht großartig stören. Ich werde 4 von 5 Bissen vergeben und mir auf jeden Fall den zweiten Teil holen.


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