04.05.2012

Rezension: Ruf der verlorenen Seelen





Titel: Bodyfinder 2 – Ruf der verlorenen Seelen
Autor: Kimberly Derting
Verlag: Coppenrath
Preis: 16,95€
Reihe: Ja, der 1 teil ist auch auf Deutsch erschienen, Teil 3 gerade auf englisch, Teil 4 erscheint 2013 auf englisch

Cover:
Hardcover mit Schutzumschlag. Aufgedruckt ist ein Blatt mit einem Schlüssel drauf, der Hintergrund sieht aus wie Wasser.
Ich fand das Cover des 1. Buches deutlich besser. Wie das erste Buch ist auch Serie im Englischen gestaltet und es passt viel besser als dieses komische Blatt und der Schlüssel.

Handlung:
Violet war noch so weit bei Bewusstsein, dass sie den Atem des Mannes im Nacken spürte. Sie hatte Angst. Wahnsinnige Angst. Sie verstand genug von dem, was er sagte, um zu merken, dass er gefährlich war.
Er war ihr gefolgt, mitten in der Nacht. Und er wusste, dass sie die Tote gefunden hat. Sie sah, wie er den Griff des Gewehrs umfasste, dann schaute er sie an: „Es tut mir wirklich leid, dass du sie entdeckt hast.“, sagte er traurig. „Ich wollte nicht, dass noch jemand sterben muss.“

Als Violet die Leiche eines ermordeten Jungen entdeckt, zieht sie unweigerlich die Aufmerksamkeit des FBI auf sich. Nur widerstrebend bietet sie ihre Unterstützung bei den Ermittlungen an. Sie weiß, dass sie mit äußerster Vorsicht vorgehen muss, um ihre Gabe, die Aura der Toten wahrzunehmen, geheim zu halten. Doch schon bald geht es um sehr viel mehr: Ihre Beziehung zu Jay ist in Gefahr... und ihr Leben.

Meine Meinung:
Zunächst möchte ich sagen, dass die Inhaltsangabe nicht wirklich zu dem Buchinhalt passt. Da sieht es so aus, als ob sie hilft den Mörder des kleinen Jungen zu finden, doch das tut sie nicht. Sowieso rutschen die Ermittlungen und der Mordfall in diesem Buch eher an die zweite Stelle, im Vordergrund steht Violets Beziehung zu Jay und die zwischenmenschlichen Beziehungen im freundeskreis.
Aber erst mal zu den Charakteren.
Violet war mir in diesem teil weniger sympathisch als im letzten, denn sie ist sehr viel ängstlicher und wie durch Wunderhand ist jedes Mal Jay zu Stelle um ihr zu helfen. Andererseits kann sie ab und zu aber auch mal Mut zeigen und macht etwas alleine, aber danach rennt sie auch entweder zu Jay oder sie schwört sich es niemandem zu erzählen. Trotzdem ist Violet auch liebenswert, denn durch ihre Ängste wirkt sie auch realistischer, denn ich denke, ich hätte auch Angst vor einem Mörder und naja... Sie kommt schon sehr real rüber, aber eben manchmal unsympathisch, was aber auch daran liegt, dass sie ziemlich eifersüchtig ist. Jay ist ja ziemlich umschwärmt und obwohl er augenscheinlich nur Augen für sie hat, mag sie es nicht, wenn er mit anderen Mädchen redet, aber Violet hat selber auch Probleme damit, wenn sie so eifersüchtig ist. Violet liebt Jay vom ganzen Herzen und möchte ihn nicht mit ihren Problemen belasten, hat selber aber auch ein Problem damit, dass Jay so beschützend ist, was ich wiederum sehr sympathisch an ihr finde. Insgesamt ist Violet für mich eine sehr zwiespältige Figur. Einerseits ist sie mutig und stark, will nicht diese dummen Eifersuchtsattacken haben und liebt Jay von ganzem Herzen. Andererseits ist sie launisch, eifersüchtig und sehr ängstlich. Trotzdem wirkt sie im allgemeinen sehr dreidimensional.
Jay ist im Gegensatz zu Violet so ein bisschen der Ruhepol des Buches. Er ist relativ besonnen und regt sich im Allgemeinen  nur auf, wenn Violet etwas gefährliches ohne ihn unternimmt, doch sein extremer Beschützerinstinkt kann auch ziemlich nervig sein, gerade wenn Violet endlich etwas aufregendes tut. Aber Jay ist immer freundlich und durch seine leichte Eifersucht auf Rafe wirkt er sehr realistisch. Er kümmert sich toll um Violet und ist eigentlich der perfekte Freund: nett, liebevoll, freundlich, ruhig, lustig, besorgt.
Und dann haben wir da noch Rafe. Ich liebe Rafe einfach. Er ist so richtig schön geheimnisvoll und kommt zusammen mit dem FBI an. In diesem Buch erfahren wir nicht viel über ihn, außer, dass auch er eine bestimmte Gabe haben muss und dass er zurückhaltend und grüblerisch ist. Außerdem scheint es so, als ob er Violet mögen würde.
Chalsea ist Violets beste Freundin und bekommt in diesem Buch eine größere Rolle, als im letzten. Ich mag Chalsea. Sie ist überdreht und lustig, aber auch nicht sehr aufmerksam und nur selten interessiert sie, was andere denken.
Um keine Spannung kaputt zu machen, kann ich einige Charaktere nicht beschreiben. Deshalb sage ich euch jetzt einfach nur mal: Sie sind alle gut erarbeitet und dargestellt.
Die Handlung ist gut durchdacht und gerade die Kapitel in denen eine Täterin und ein opfer dargestellt werden, jagen einem einen Schauer über den Rücken. Auch der Mordfall ist im Grunde durchdacht, auch wenn er mir ein wenig zu sehr in den Hintergrund rutscht. Klar, auch die Beziehungen zwischen den Figuren sind interessant, aber mit 100 Seiten mehr, wäre auch der Fall gut mit einbezogen worden.
Der Schreibstil bleibt wie im ersten Buch. Die psychopathischen Kapitel sind wunderbar düster und gruselig gemacht, eben richtig psycho, während Violets Welt sorgenvoll, aber auch voller Freude ist. Derting bleibt ihrem beschreibendem Stil treu und dieser Stil zieht ein wirklich in den bann.

Fazit:
Die Entscheidung hier war sehr schwierig, denn ich finde das Buch an und sich echt gut, aber da der Mordfall so sehr in den Hintergrund rutscht und Rafe vieeeeeeel zu selten vorkommt (^^) gebe ich dem Buch 4 von 5 Bissen.  


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