21.04.2012

Rezension: Grabesstimmen





Titel: Grabesstimmen
Autor: Charlaine Harris
Verlag: dtv
Preis: 9,95€
Reihe: Ja, weitere Bücher sind schon erschienen

Cover:
Paperback, aufgedruckt ist ein Grabstein, auf dem eine Krähe sitzt.
Das Cover passt sehr gut zu dem Buch, weswegen ich auch nicht gegen das wenig Ästhetische zu sagen habe. Die Stimmung des Buches ist zudem auch sehr gut aufgegriffen, was das Cover insgesamt sehr stimmig macht und wenigstens ist es nicht so ein Einheitsscheiß.

Handlung:
Die junge Harper Conelly hat eine außergewöhnliche Gabe: Sie kann Tote finden und deren letzte Momente nacherleben. Die Suche nach einem verschwundenem Teenager in Arkansas bringt sie in tödliche Gefahr...

Meine Meinung:
Ich habe das Buch hauptsächlich wegen Charlaine Harris gekauft. Ich kenne ihre gesamte Sookie-Stackhouse-Reihe und bin auch stolzer Besitzerin aller Bücher dieser Reihe. Nun wollte ich mal sehen, wie sich Charlaine Harris außerhalb der Vampire schlägt.
Ich muss sagen, dass das Buch nicht so gut ist, wie die Sookie-Bücher. Aber beginnen wir mal von vorne, bei den Charakteren.
Harper Conelly ist eine außergewöhnliche junge Frau. Seit dem sie von einem Blitz getroffen wurde, kann sie Tote aufspüren und deren letzte Momente nacherleben. Dadurch hat sie sich antürlich eine dicke Schale zu gelegt, aber sie ist auch gleichzeitig davon abhängig, dass ihr Bruder immmer um sie herum ist, weil er ihr im Zweifelsfall helfen kann. Wir erleben Harper als eine verbitterte junge Frau, die sich durchs Leben beißen muss. Von den meisten Leuten als verachtenswert angesehen, von der Familie früh verlassen. Ihr Eltern waren früher renomierte Anwälte, dann wurden sie Drogenabhängig und Harper musste sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern. Schon dadurch ist sie tougher geworden. Am Anfang kommt sie sehr gefühlskalt daher, erst als sie eine Beziehung mit dem Polizisten Hollis beginnt, taut sie auf und wird für den Leser zugänglicher. Alles in Allem macht sie eine Entwicklung durch, kommt aber nicht sehr sympathisch daher und Harris erwähnt zu oft, dass Harpers Eltern Drogen nahmen etc.
Tolliver ist da ganz anders. Er ist offen, freundlich, hat aber einen extremen Beschützerinstinkt seiner kleinen Schwester gegenüber. Wenn jemand unfreundlich zu ihr ist, kann Tolliver auch sehr unfreundlich werden. Außerdem ist er permanent besorgt um seine Schwester, was zwar zu ihm passt, aber auch übertrieben wirkt. Tolliver ist ein kleiner Schürzenjäger. Frauen mögen sie, er mag sie, aber seine kleine Schwester geht immer vor, was ich rührend fand. Macht ja auch nicht jeder. Jedoch macht Tolliver keine Entwicklung durch. Er bleibt an dem Punkt, an dem er am Anfang des Buches steht, stehen und bewegt sich keinen Millimeter.
Hollis ist eine interessante Person. Am Anfang ist er Harper gegenüber sehr distanziert, er misstraut ihr, wie eigentlich jeder es tut, und dass er langsam, aber sicher, eine Schwäche für Harper entwickelt macht ihn so lebendig. Er mag sie, doch er trauert noch immer um seine verstorbene Frau, was Harper manchmal verunsichert. Hollis ist sich nicht ganz klar über seine Gefühle und so ist das Ende der Beziehung voraus zu sehen. Trotzdem ist Hollis eine sehr dynamische Figur.
Die Nebenpersonen in diesem Buch sind alle sehr interessant gestaltet und kommen teilweise besser daher, als die Hauptpersonen, was nicht so praktisch ist, aber vielleicht war das ja auch beabsichtigt.
Alle Figuren sind ein wenig skurril, aber überzeugen können sie alle, sogar die etwas blassen Hauppersonen habe ich in mein Herz geschlossen.
Die Handlung ist einfach nur Traumhaft. Gut, bei „Bodyfinder“ hat man eine ähnliche Struktur der Dinge, doch dieser Fall hier ist sehr viel komplizierter und schwieriger. Ich wusste bis zum Ende nicht, wer der Täter war, ja nicht mal verdächtigt hatte ich ihn. Das Buch hält einige interessante und spannende, meist auch überraschende Wendungen bereit, was den Lesefluss sehr  angenehm gestaltet.
Harris Schreibstil ist und bleibt der Alte, die einzige Unterschied ist, dass sie in diesem Buch eine düsterere Stimmung schafft, tiefer in die Atmosphäre eindringt. Sie geht dabei wortgewandt vor.

Fazit:
Eigentlich ein gutes Buch. Wären die Charaktere noch besser gemacht, farbiger gestaltet, fände ich das Buch wirklich toll. Nun schwanke ich zwischen 3 und 4 Bissen. Und da ich die Hauptcharakter irgendwie trotzdem ins Herz geschlossen habe, und mir auch den nächsten Band kaufen werde, vergebe ich mal aus Großherzigkeit 4 von 5 Bissen.


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