26.07.2012

Rezension: Schattenblüte - Die Verborgenen



Danke an den Rowohlt Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Titel: Schattenblüte – Die Verborgenen
Original: ---------------
Autor: Nora Melling
Verlag: Rowohlt Polaris
Preis: 14,95€
Reihe: Ja, es ist schon ein zweiter Teil unter dem Titel: Schattenblüte – Die Wächter erschienen

Cover:
Ich finde das Cover wirklich hübsch. Auch wenn wieder ein Mädchengesicht darauf gedruckt ist, finde ich, dass es diesmal wirklich gut passt, vor allem die Blume in ihrem Haar, und auch die Farbgestaltung ist meiner Meinung nach phänomenal. Ich mag die dunklen Farben des Covers sehr und finde dass die Farben hier auch sehr gut passen, weil das ganze Buch in dieser dunklen Stimmung gehalten ist.

Klappentext:
Eine Liebe, stärker als der Tod
Seit dem Tod ihres Bruders ist für Luisa nichts mehr, wie es war. Sie beschließt zu sterben. Aber kurz vor dem letzten Schritt hält jemand sie auf: Thursen nennt sich der Junge mit den ­geheimnisvollen Schattenaugen. Mit einer Gruppe ­Jugendlicher lebt er im Wald, und er spürt Luisas Schmerz. Die «Verborgenen» können ihre Gestalt ändern: Sie sind ­Werwölfe. Mit jeder Verwandlung wird Thursen mehr zum Tier - und die Erinnerungen an sein vorheriges Leben verblassen. Bald wird er ganz Wolf sein. Dann hat Luisa auch ihn verloren. Für ihre große Liebe ­würde sie alles tun. Doch reicht das, um Thursen zu retten?
Handlung:
Luisa hat ihr Leben total satt. Berlin nervt sie nur noch mit all dem Lärm und den vielen Menschen, ihre Eltern sind auch nicht viel besser und vor allem vermisst sie ihren kleinen Bruder, der vor kurzer zeit verstorben ist. An ihrem 17. Geburtstag ist es für Luisa dann endgültig genug. Sie beschließt zu sterben. Dafür hat sie auch schon einen Platz im Grunewald gefunden: Ein Turm. Sie klettert über die Brüstung, nimmt ihren Mut zusammen und will gerade springen, als... eine Hand sie am Arm packt. Die Hand gehört einem Jungen, einem Jungen mit grauen Augen und einem grauen Mantel, der Luisa so fasziniert, dass sie sich widerstandslos zurück auf den Turm ziehen lässt.
Aber so schnell der Junge auch aufgetaucht ist, so schnell ist er wieder verschwunden, mit Luisas Versprechen den Selbstmord nicht noch einmal zu versuchen und hinterlässt nur seinen Namen: Thursen.
Luisa kann ihn einfach nicht vergessen, und so beschließt sie ihn zu suchen. Als sie auf der Straße einen Jungen bemerkt, der die selben Augen wie Thursen zu besitzten scheint, folgt sie ihm unauffällig und befindet sich kurz darauf wieder in einem Wald. Das Problem dabei ist nur, dass sie von wilden Hunden umzingelt ist. Zum Glück kommt ihr Thursen schon wieder zur Hilfe.
Thursen ist jedoch nicht das, was er zu sein scheint, und doch fühlt sich Luisa so gut bei ihm, dass sie ihre Probleme fast vergisst. Das Leben wird langsam wieder erträglich.
Aber das Geheimnis, dass Thursen verbirgt, führt Luisa immer wieder an ihre Grenzen, und schon bald steht sie wieder vor dem Abgrund und ist kurz davor zu fallen...

Meine Meinung:
Luisa war mir am Anfang ein wenig unsympathisch, was aber daran lag, dass man sich zuerst nur schwerlich in ihre Situation hineinversetzten kann. Luisa ist am Anfang sehr verschlossen, sie trauert noch immer um ihren Bruder und beschäftigt sich nur mit sich selbst. Sie scheint im Moment keine richtigen freunde zu haben, und durch ihre Verschlossenheit macht sie es dem Leser schwer sie zu mögen. Doch das ändert sich im Laufe des Buches so langsam. In der Nähe von Thursen und unter seinem Einfluss verändert sie sich: Sie öffnet sich ein wenig, geht auf Leute zu und ist nicht mehr so in ihrem Selbstmitleid versunken. Dadurch wurde sie mir schnell sympathischer und ich konnte besser mit ihr fühlen. Manchaml war sie mir etwas zu unentschlossen, aber über so etwas kann man ja hinwegsehen.

Thursen ist der Leitwolf des Rudels und ein sehr starker Charakter. Er hat selber viele Probleme, und lädt sich nun dazu auch noch Luisas auf. Er kann die Augen nicht von ihr lassen und scheint sie auch aufrichtig zu lieben, wodurch er sie jedoch immer weiter in seine Welt hinein zieht. Den letzten und einfachsten Schritt will er jedoch nicht gehen: Er will Luisa nicht in sein Rudel aufnehmen. Diese Reaktion ist ziemlich... stark. Ich kann es verstehen, dass er sie nicht in seiner Welt haben will, weil sie ein Mensch ist, doch wenn er sie schon mit hinein zieht, dann kann er sie eigentlich auch ins Rudel aufnehmen. Trotzdem ist Thursen ein sympathischer und freundlicher Charakter, der mir irgendwie ans Herz gewachsen ist.

Der Rest des Rudels besteht aus einer bunt zusammengemischten Charakterauswahl mit den unterschiedlichsten Charakteren, die aber alle etwas ausstrahlen. Und dann haben wir da ja auch noch die drei Menschen: Karr, Sjöll und Norock. Sie alle sind etwas ganz besonderes und ich persönlich habe mich in ihrer Gegenwart sehr gut und wohl gefühlt, so dass es mir Leicht fiel von ihnen zu lesen.

Melling erfindet das Rad nicht neu, doch das ist hier auch gar nicht nötig. Die Handlung an sich ist sehr interessant und gerade am Anfang entwickelt sich das ganze ziemlich schnell, so dass ich schon Angst hatte, das auf den 352 Seiten mehr passiert als nötig. Das Problem dabei ist, das genau das nicht stattfindet. So schnell der Anfang sich auch entwickelt, so langsam schreitet das Buch danach voran. Es gibt viel hin- und her, was mir mit unter auf die Nerven ging, und am Ende überschlägt sich dann wieder alles. Es war irgendwie zum Mäuse melken. Trotzdem ist die Handlung an sich spannend und der schnelle Beginn hat mir wirklich sehr gefallen, genauso wie das etwas zu rasante Ende.

Der Schreibstil der Autorin war für mich schwierig. Gerade am Anfang waren die Sätze sehr kurz und abgehackt, das besserte sich jedoch im Laufe des Buches. Doch der Anfang hat es mir sehr schwer gemacht in dieses Buch hinein zu kommen, und ich benötigte zwei Anläufe um es tatsächlich zu lesen. Aber der Schreibstil ist auch nicht wirklich schlecht. Die Szenen werden toll beschrieben. Nicht zu Detailreich und nicht zu langwierig, so dass man sich alles vorstellen konnte, aber nicht von langweiligen Aspekten überflutet wird.

Fazit:
Das Buch war für mich eher... Durchschnittlich. Die Figuren sind an sich ganz gut, doch die Handlung ist etwas zu gedehnt und der Schreibstil sagt mir nur zu 75% zu. Ich vergebe an das Buch 3 von 5 Bissen, da es mich nicht umgehauen hat, mich aber auch nicht enttäuscht hat.

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