Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest
Autor: Janet Evanvoich
Verlag: Goldmann
Preis: 8,95€
Reihe: Ja, es gibt 16 Teile und ich glaube 3 Zusatzbände.
Das hier ist der 5. Teil.
Cover:
Paperback und wieder ist die rothaarige Frau aufgezeichnet.
Diesmal auf einem türkisfarbenem Hintergrund.
Handlung:
Stephanie Plum, ehemalige Unterwäscheverkäuferin und derzeit
als Ganovenjägerin tätig, hat akute Geldsorgen und obendrein noch ein privates
Problem: Ihr Onkel Fred, ein stadtbekannter Geizkragen, ist spurlos
verschwunden. Großmutter Mazur ist überzeugt, dass ihn Außerirdische entführt
haben, aber daran will Stephanie nicht so recht glauben. Vor allem, nachdem sie
unter Freds Papieren auch Fotos von einer Leiche entdeckt. Offensichtlich war
der gute Onkel in ein paar dubiose Geschäfte verwickelt, und Stephanies
Bekanntenkreis erweitert sich während ihrer Recherchen um einige sehr
unfreundliche Gestalten. Auch sonst gerät ihr Leben ordentlich durcheinander,
als der attraktive Ranger, für den Stephanie ein paar Aufträge erledigt, mehr
als nur berufliches Interesse an ihr zeigt. Das wiederum behagt dem Polizisten
Joe Morelli überhaupt nicht. Doch bevor sich Stephanie um ihr Liebesleben
kümmern kann, muss sie erst einmal den verlorenen Onkel finden, dessen Spur
auch auf dem Gelände einer Müllgesellschaft verliert...
Meine Meinung:
Stephanie ist mal wieder eine wunderbare Figur. Sie ist
einerseits stark und mutig und loyal, andererseits hasst sie jedoch Waffen und
hat auch ziemlich viel Angst. Ein Manko von ihr ist unterdessen auch noch, dass
sie nicht gerne Sport macht, was sie nicht gerade zu einer ausgezeichneten
Kopfgeldjägerin, Räumerin oder Leibwächterin macht. Trotzdem erledigt sie ihren
Job meistens mit viel Glück und einigen hilfsbereiten Freunden. Diesmal hat sie
jedoch große Geldsorgen und es gibt keinen lukrativen Kautionsflüchling. Also
muss Ranger her. Aber ein Auftrag bei Ranger ist so eine Sache... doch hat man
erstaml angefangen bei ihm gibt es Autos umsonst. Nachdem Steph Ranger
wagemutig und unter Einsatz ihres Lebens geholfen hat ein besetztes Haus zu
räumen, schenkt er ihr einen Porsche, sehr zum Missfallen von Morelli, der sich
wohl tatsächlich eine Beziehung zu Stephanie wünscht. Aber Stephanie weiß was
sie will. Zumindest meistens. Jetzt gerade eher nicht. Deshalb ist sie aber
gerade so real, auch wenn sie ziemlich tollpatschig ist. Und immer wieder fast
von Bomben in die Luft gesprengt wird. Gott oder ihr Schutzengel muss sie
wirklich lieben.
Morelli ist in diesem Buch eher eine kleinere Nebenfigur,
doch er lädt Stephanie zu einer Hochzeit ein. Er bleibt weiter so
zwiegespalten. Einerseits lügt er Stephanie regelmäßig an, oder enthält ihr
Informationen, andererseits scheint er sie wirklich zu mögen und ist immer
besorgt um sie. In diesem Teil kommt ja auch noch dazu, dass er sehr
eifersüchtig zu sein scheint. Er sieht es nicht gerne, dass Stephanie mit
Ranger anbandelt.
Das ist endlich das Buch, in dem wir mehr über Ranger
erfahren. Gut, er bleibt geheimnisvoll und unglaublich interessant, eigentlich
wird er sogar noch geheimnisvoller, da man nun gar nicht mehr weiß, was man von
ihm halten soll. Am Anfang konnte man ihn ja wenigstens noch für einen
halblegalen Kopfgeldjäger halten, aber jetzt? Wir erfahren zum Beispiel, dass
er schon mal verheiratet war, und sogar eine kleine Tochter hat. Außerdem
wissen wir nun mit Gewissheit, dass er Stephanie auch sehr mag, ihr das aber
weniger aufdringlich zeigt, als Morelli. Ranger ist einfach nüchterner, wie
Steph so schön sagt: Praktisch ein Batman. Aber Ranger ist eine unglaublich
interessante Figur, die man einfach gut finden muss, weil man mehr über ihn
erfahren möchte.
Auch Lula und Gran Mazur bekommen wieder ihren gebührenden
Auftritt, außerdem kommen noch ein Bundespolizist dazu und unser alter
Bekannter Ramirez taucht wieder auf. Er belästigt mal wieder Steph. Alle
Figuren sind wie immer sehr gut ausgearbeitet. Gran Mazur ist und bleibt ein
wenig verrückt und Lula ist eben so ein bisschen die Klischee Schwarze.
Ehemalige Nutte mit großem Mundwerk. Aber Lula ist eben echt cool. Anders kann
man das nicht sagen und zusammen mit Steph und Mazur wird es immer lustig.
Ramirez ist und bleibt ein verrückter Irrer, der zynischerweise manchmal sogar
im richtigen Moment auftauchen kann.
Auch alle anderen Figuren sind gut ausgearbeitet und wirken
dreidimensional oder sie sind einfach Klischees, die so herrlich überzogen
wirken, dass es schon wieder lustig ist.
Die Handlung ist auch in diesem Buch wieder ganz gut
durchdacht, wobei Evanovich aber wieder auf schon bekannte Methoden
zurückgreift, was aber das Lesevergnügen nicht abschwächt. Zum Beispiel fliegt
der tolle Porsche, den Steph von Ranger bekommt in die Luft, und der BMW, den
sie dann von ihm bekommt, wird geklaut. Aber was soll´s? Es ist irgendwie
lustig, dass sie so ein Pech mit ihren Autos hat. Nur Big Blue ist immer für
sie da. Der Fall bleibt bis zur letzten Sekunde rätselhaft, auch wenn er nicht
mehr so gut ist, wie die ersten Vier.
Ich muss euch noch vorwarnen: Das Ende ist hier wirklich
fies gemacht. Sie lädt einen ihrer Männer zu sich ein. Aber man erfährt nicht,
wer es ist. Ich vermute, dass es Ranger ist, aber sicher bin ich mir nicht.
Was soll ich in der 5 Rezension zu dem Schreibstil noch groß
sagen? Er ist locker flockig und angenehm zu lesen, Zynisch und lustig und
wunderbar übertrieben. Ich mag den Schreibstil von Evanovich sehr, sehr gerne.
Fazit:
Der Kriminalfall rückt in diesem Buch ein wenig in den
Hintergrund, aber das kann ich ab, denn ich will unbedingt mehr über Ranger
erfahren. Außerdem will ich unbedingt, dass Ranger und Steph zusammenkommen.
Ich bin nicht so der Morelli-Fan ;) Bei mir bleiben es 5 von 5 Bissen, was nur
an Ranger liegt. Sonst gäbe es nur 4 von 5...
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