30.04.2012

Rezension: Vier Morde und ein Hochzeitsfest





Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest
Autor: Janet Evanvoich
Verlag: Goldmann
Preis: 8,95€
Reihe: Ja, es gibt 16 Teile und ich glaube 3 Zusatzbände. Das hier ist der 5. Teil.

Cover:
Paperback und wieder ist die rothaarige Frau aufgezeichnet. Diesmal auf einem türkisfarbenem Hintergrund.

Handlung:
Stephanie Plum, ehemalige Unterwäscheverkäuferin und derzeit als Ganovenjägerin tätig, hat akute Geldsorgen und obendrein noch ein privates Problem: Ihr Onkel Fred, ein stadtbekannter Geizkragen, ist spurlos verschwunden. Großmutter Mazur ist überzeugt, dass ihn Außerirdische entführt haben, aber daran will Stephanie nicht so recht glauben. Vor allem, nachdem sie unter Freds Papieren auch Fotos von einer Leiche entdeckt. Offensichtlich war der gute Onkel in ein paar dubiose Geschäfte verwickelt, und Stephanies Bekanntenkreis erweitert sich während ihrer Recherchen um einige sehr unfreundliche Gestalten. Auch sonst gerät ihr Leben ordentlich durcheinander, als der attraktive Ranger, für den Stephanie ein paar Aufträge erledigt, mehr als nur berufliches Interesse an ihr zeigt. Das wiederum behagt dem Polizisten Joe Morelli überhaupt nicht. Doch bevor sich Stephanie um ihr Liebesleben kümmern kann, muss sie erst einmal den verlorenen Onkel finden, dessen Spur auch auf dem Gelände einer Müllgesellschaft verliert...

Meine Meinung:
Stephanie ist mal wieder eine wunderbare Figur. Sie ist einerseits stark und mutig und loyal, andererseits hasst sie jedoch Waffen und hat auch ziemlich viel Angst. Ein Manko von ihr ist unterdessen auch noch, dass sie nicht gerne Sport macht, was sie nicht gerade zu einer ausgezeichneten Kopfgeldjägerin, Räumerin oder Leibwächterin macht. Trotzdem erledigt sie ihren Job meistens mit viel Glück und einigen hilfsbereiten Freunden. Diesmal hat sie jedoch große Geldsorgen und es gibt keinen lukrativen Kautionsflüchling. Also muss Ranger her. Aber ein Auftrag bei Ranger ist so eine Sache... doch hat man erstaml angefangen bei ihm gibt es Autos umsonst. Nachdem Steph Ranger wagemutig und unter Einsatz ihres Lebens geholfen hat ein besetztes Haus zu räumen, schenkt er ihr einen Porsche, sehr zum Missfallen von Morelli, der sich wohl tatsächlich eine Beziehung zu Stephanie wünscht. Aber Stephanie weiß was sie will. Zumindest meistens. Jetzt gerade eher nicht. Deshalb ist sie aber gerade so real, auch wenn sie ziemlich tollpatschig ist. Und immer wieder fast von Bomben in die Luft gesprengt wird. Gott oder ihr Schutzengel muss sie wirklich lieben.
Morelli ist in diesem Buch eher eine kleinere Nebenfigur, doch er lädt Stephanie zu einer Hochzeit ein. Er bleibt weiter so zwiegespalten. Einerseits lügt er Stephanie regelmäßig an, oder enthält ihr Informationen, andererseits scheint er sie wirklich zu mögen und ist immer besorgt um sie. In diesem Teil kommt ja auch noch dazu, dass er sehr eifersüchtig zu sein scheint. Er sieht es nicht gerne, dass Stephanie mit Ranger anbandelt.
Das ist endlich das Buch, in dem wir mehr über Ranger erfahren. Gut, er bleibt geheimnisvoll und unglaublich interessant, eigentlich wird er sogar noch geheimnisvoller, da man nun gar nicht mehr weiß, was man von ihm halten soll. Am Anfang konnte man ihn ja wenigstens noch für einen halblegalen Kopfgeldjäger halten, aber jetzt? Wir erfahren zum Beispiel, dass er schon mal verheiratet war, und sogar eine kleine Tochter hat. Außerdem wissen wir nun mit Gewissheit, dass er Stephanie auch sehr mag, ihr das aber weniger aufdringlich zeigt, als Morelli. Ranger ist einfach nüchterner, wie Steph so schön sagt: Praktisch ein Batman. Aber Ranger ist eine unglaublich interessante Figur, die man einfach gut finden muss, weil man mehr über ihn erfahren möchte.
Auch Lula und Gran Mazur bekommen wieder ihren gebührenden Auftritt, außerdem kommen noch ein Bundespolizist dazu und unser alter Bekannter Ramirez taucht wieder auf. Er belästigt mal wieder Steph. Alle Figuren sind wie immer sehr gut ausgearbeitet. Gran Mazur ist und bleibt ein wenig verrückt und Lula ist eben so ein bisschen die Klischee Schwarze. Ehemalige Nutte mit großem Mundwerk. Aber Lula ist eben echt cool. Anders kann man das nicht sagen und zusammen mit Steph und Mazur wird es immer lustig. Ramirez ist und bleibt ein verrückter Irrer, der zynischerweise manchmal sogar im richtigen Moment auftauchen kann.
Auch alle anderen Figuren sind gut ausgearbeitet und wirken dreidimensional oder sie sind einfach Klischees, die so herrlich überzogen wirken, dass es schon wieder lustig ist.
Die Handlung ist auch in diesem Buch wieder ganz gut durchdacht, wobei Evanovich aber wieder auf schon bekannte Methoden zurückgreift, was aber das Lesevergnügen nicht abschwächt. Zum Beispiel fliegt der tolle Porsche, den Steph von Ranger bekommt in die Luft, und der BMW, den sie dann von ihm bekommt, wird geklaut. Aber was soll´s? Es ist irgendwie lustig, dass sie so ein Pech mit ihren Autos hat. Nur Big Blue ist immer für sie da. Der Fall bleibt bis zur letzten Sekunde rätselhaft, auch wenn er nicht mehr so gut ist, wie die ersten Vier.
Ich muss euch noch vorwarnen: Das Ende ist hier wirklich fies gemacht. Sie lädt einen ihrer Männer zu sich ein. Aber man erfährt nicht, wer es ist. Ich vermute, dass es Ranger ist, aber sicher bin ich mir nicht.
Was soll ich in der 5 Rezension zu dem Schreibstil noch groß sagen? Er ist locker flockig und angenehm zu lesen, Zynisch und lustig und wunderbar übertrieben. Ich mag den Schreibstil von Evanovich sehr, sehr gerne.

Fazit:
Der Kriminalfall rückt in diesem Buch ein wenig in den Hintergrund, aber das kann ich ab, denn ich will unbedingt mehr über Ranger erfahren. Außerdem will ich unbedingt, dass Ranger und Steph zusammenkommen. Ich bin nicht so der Morelli-Fan ;) Bei mir bleiben es 5 von 5 Bissen, was nur an Ranger liegt. Sonst gäbe es nur 4 von 5...


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