Rezension: Einmal ist Keinmal

Hier seht ihr nun zwei verschiedene Cover, was daran liegt, dass ich die Film.Ausgabe habe (links). Doch ich wollte euch auch das Orginalcover zeigen (logischerweise rechts). Inhalt, Seitenanzahl und Preis unterscheiden sich nicht.

Titel: Einmal ist Keinmal (Ich habe die Buchausgabe zum Film mit Katherine Heigl)

Autor: Janet Evanovich

Verlag: Goldmann

Preis: 8,99€

Reihe: Ja, es gibt noch 15 Folgeromane und mehrere Sonderausgaben

Cover:

Da ich die Filmausgabe besitze, ist das Filmplakat aufgedruckt, d.h. Man sieht Hatherine Heigl in der Rückenansicht. Gekleidet ist sie in eine einfach braune Lederjacke, Jeans und Stiefel, in den Händen hält sie außerdem Handschellen. Der Hintergrund hat einen Farbverlauf von Türkis zu hellerem Türkis.

Das Cover ist für meinen Geschmack ganz ok. Eben wie ein Filmplakat ^^ Aber ich muss sagen, dass Heigl praktisch die beste Besetzung für Stephanie Plum abgibt.

Handlung:

Stephanie Plum ist pleite. Nachdem sie ihren Job in der Dessousabteilung des schlechtesten Kaufhauses von New Jersey verloren hat, sieht sie nur noch einen Ausweg: Für 10.000 Dollar erklärt sie sich bereit, den kautionsflüchtigen Joe Morelli dingfest zu machen und vor Gericht zu bringen. Der Haken daran ist nur: Morelli steht unter Mordverdacht. Und: Er ist ein alter Bekannter aus Kindheitstagen, von dem Stephanie eigentlich immer die Finger lassen wollte...

Meine Meinung:

Heute nun, möchte auch ich einmal ein Zitat aus einem Buch posten:

„Es geht eben nichts über ein Paar Handschellen, um einer Frau neue Energie zu verleihen.“ (S.49)

Ich finde Stephanie Plum richtig klasse, dass Zitat stammt praktisch auch von ihr ;) Sie ist eine tolle Protagonistin, sie ist locker, ernst, lustig, hilflos, verzweifelt, entschlossen, wütend, traurig, ängstlich und vieles mehr, was sie so lebendig erscheinen lässt. Es macht sehr viel Spaß von ihr zu lesen, weil sie so realistisch rüber kommt. Sie ist nicht super hart, aber mutig genug, um Sachen auszuprobieren und sich den Bösewichten in den Weg zu stellen. Jedoch reagiert sie auch in einem angemessenen Maß an Angst als, z.B, der Boxer Ramirez versucht sie zu vergewaltigen und ihr Drohungen schickt. Klasse finde ich auch, dass sie freundlich zu anderen ist, aber wenn Jemand sie einmal verärgert hat, bekommt er diesen Zorn auch zu spüren, wie zum Beispiel Morelli. Die beiden haben eine stark belastete Vergangenheit. Schon im Kindesalter wurde Stephanie von ihrer Mutter vor dem zwei Jahre älteren Morelli gewarnt, seit dem hatte sie ihn aus der Ferne mit Angst, aber auch Neugier betrachtet. Deshalb ist sie auch mit ihm mitgegangen, als er sie eines Tagen zum Eisenbahntunnel spielen eingeladen hat. Ich werde an dieser Stelle nicht erklären wie das funktioniert... Dann, später, als sie ungefähr 16 ist, schläft sie mit ihm, obwohl sie sich wenigstens fürs College aufsparen wollte. Danach ruft er, als vollendeter Weiberheld, nicht mehr an und naja... Wie das eben so ist ;) Als sie ihn dann mit 19 wieder sieht, überfährt sie ihn kurzerhand mit dem Buick ihres Vaters. Also haben sie schon ein ziemlich stark vorbelastetes Verhältnis. Sie streiten sich praktisch bei jeder Gelegenheit, was dem Roman einen lustigen Einfluss gibt, da die beiden, nennen wir kreativ, sind. So wird die liebe Stephanie, weil sie Morellis Wagen beschlagnahmt hat, von Morelli, nackt an die Stange der Duschvorhanghalterung gekettet, mit ihren eigenen Handschellen. Macht euch also auf viele lustige Momente gefasst. Ich musste bei diesem Buch tatsächlich lachen.

Morelli ist schon ein Kaliber für sich. Des Mordes verdächtigt, versucht er nun, als Kautionsflüchtling, den Fall auf eigene Hand aufzuklären, doch er hat dabei nicht mit der äüßerst hartnäckigen Plum gerechnet. Zum Glück lässt auch er selber nicht locker. Außerdem ist er sehr klug und geschickt, weiß sich zu verbergen und bringt die nötige Feinfühligkeit, aber auch das nötige Maß an Machoverhalten mit, um Plum in den Wahnsinn zu treiben. Mir war er äußerst sympathisch, da er, zusammen mit Plum auch für die lustigsten Momente sorgt. Aber er ist auch sehr vielschichtig aufgebaut, ändert schnell seine Meinung.

Dann gibt es da noch den lieben Ranger. In diesem ersten Teil spielt er noch keine allzu große Rolle, aber in den folgenden Romanen ist er von existenzieller Bedeutung für Stephanies Liebesleben. So macht er sie auch von der Dusche los, nachdem Morelli sie dort festgemacht hatte. In diesem Teil gibt er im Grunde genommen nur den mentor, bringt Steph die Nötigen Dinge bei, die es braucht um ein Kautionsdetektiv zu werden. Aber er rettet sie auch aus brenzligen Situationen. In diesem Buch kommt er sehr mysteriös rüber, weil er einerseits eine Schwäche für Steph zu haben scheint, andererseits aber auch hart und rücksichtslos ist.

Die Handlung des Buches ist gut durchdacht, so bin zumindest ich nicht darauf gekommen, wer der Täter ist. Das war für mich eine ziemliche Überraschung, da gar nichts auf diesen Täter hingedeutet hat. Auch der Fall rund um Morelli und dessen Anklage, der aufgeklärt wird, ist toll gemacht. Es gibt verschiedene Täter, keiner ist für alles alleine schuldig, was die Sache noch spannender macht. Zudem bearbeitet Steph nebenbei, um ihre Geldbörse noch ein wenig aufzufüllen, noch an anderen Fällen.

Der Schreibstil von Evanovich ist locker und flockig, wie die Protagonistin selbst. Das Buch ist auch aus Steph´s Sicht geschrieben, was es super glaubhaft daher kommen lässt und ein angenehmes Lesegefühl hervorruft. Die Sätze sind zudem sehr gut aufgebaut, eine gelungene Abwechslung von komplizierteren Schachtelsätzen und kurzen, knappen Sätzen.

Fazit:

Ein rundum gelungenes Buch. Auf jeden Fall nach meinem Geschmack, da es humorvoll und zynisch ist, da es aber auch ernst und spannungsgeladen sein kann und die „Heldin“ nicht so Superkräfte-mäßig ist, sondern greifbare Probleme hat. Von mir gibt es volle Punktzahl, also 5 von 5, aber kein Platinstatus, da ich finde, dass der Anfang etwas zu langwierig geraten ist.

Zitate die ich euch dieses Mal unbedingt noch zeigen muss:

S. 108

„Das Schlafzimmerfenster war offen.“ (Morelli)

„Das Fliegenfenster war zu.“ (Steph)

„Fliegenfenster zählen nicht.“ (Morelli)

S. 116

„Die Spidermann-Nummer ziehe ich nur bei gutem Wetter ab.“ (Ranger)

S. 286 (allerletzte Seite)

„Das ist doch schon Ewigkeiten her“, rief er, vor mir hertänzelnd. „Mensch Stephannie. Sei nicht so sauer, das macht hässlich.“

„Du bist das letzte Morelli. Das allerletzte.“

„Kann schon sein“, sagte Morelli. „Aber wenigstens bin ich ein sagenhafter Pizzalieferant.“

Ja, ja, ja. So läuft das in Steph´s Welt....