Albumtitel: Roulette
Interpret: Blue
Erscheinungsjahr: 2013
Titelanzahl: 13
Genre: Pop
Preis: 14,
99€
Studioalben: „All Rise“
(2001), „One Love“ (2002), „Guilty“ (2003), „Roulette“
(2013)
Sonstige Erscheinungen: „Best
of Blue“ (2004), „Blue – The Collection“ (2007)
Website: http://officialblue.com
Twitter:
https://twitter.com/officialblue
Facebook:
https://www.facebook.com/officialblue
Blue werden fälschlicher Weise oft als
Castingband betitelt, aber das sind sie nicht. Duncan James, Antony
Costa und Lee Ryan lernten sich zwar bei der Britischen Castingshow
„Pop Idol“ kennen, flogen aber alle raus und beschlossen später,
zusammen mit Lee's Mitbewohner Simon Webbe, der zu der Zeit aufgrund
einer schweren Verletzung seine Fußballkarriere hatte aufgeben
müssen, eine Band zu Gründen. Ihre erste Single „All Rise“
erreichte Platz 4 der Britischen Charts, der Hype um Blue ging los.
Ihre zweite Single „Too Close“ erreichte sogar Platz 1 und die
Karriere der Jungs begann damit wohl alles andere als Schlecht. In
Deutschland feierten sie ihren wohl größten Erfolg mit der
Coverversion von Elton Johns' „Sorry seems to be the hardest word“,
bei welcher Sir Elton John selbst mitsang. 2004 beschlossen sie, nach
drei Erfolgreichen Jahren (Gründung: 2001) eine Pause einzulegen und
veröffentlichten „Curtain Falls“. Allerdings folgten 2005 noch
zwei weitere Songs, bevor sie die „Pause“ endgültig einleiteten
und sich nach der Veröffentlichung einer Best of trennten. Diverse
Soloprojekte und Familiengründungen folgten und im Jahr 2009
entschlossen sie sich dazu, erneut gemeinsam Musik zu machen. 2011
vertraten sie beim Eurovision Songcontest Großbritannien und
belegten mit 100 Punkten Platz 11 und holten die UK damit aus einem
ESC-Tief. 2013 veröffentlichten sie ihre erstes Studioalbum seid 10
Jahren (die Best of wird natürlich nicht mitgezählt). Bislang
konnten sie allerdings weder in Großbritannien noch irgendwo anders
an ihren alten Erfolg anknüpfen.
Wie man sehen kann, ist natürlich der
Albumtitel und der Bandname vorhanden, wäre ja auch blöd, wenn
nicht. Auf dem Cover findet man Schwarzweißfotos der vier
Bandmitglieder beim Geldspiel, entsprechend dem Titel. Im Heftchen
kann man sich neben den Credits und einer Danksagung alle Songtexte
durchlesen und weitere Fotos bewundern, während die Disc selbst
natürlich im Design einer Roulette-Scheibe gehalten ist.
Von den 13 Titeln dürften Radiohörer
mindestens einen kennen: Hurt Lovers, der Titelsong des
Schweighöfer-Films „Der Schlussmacher“. Neben selbigen kann man
allerdings auch ihren Song „I can“ vorfinden, welchen sie 2011
beim Eurovision Song Contest für Großbritannien performten. Vom
Sound her ähneln sich die Titel alle sehr, es wurde viel mit Schall
und Synthesizern gearbeitet. Die Songs sind eingängig, mit einfachen
Texten und absoluter Ohwurmgarantie, meine Eltern sind noch Tage
nachdem ich die CD das erste Mal gehört hab Blue-summend durch's
Haus gerannt. Alles in allem eine ganz gute Mischung, aber das Album
kommt eindeutig nicht an die vorherigen heran.
1.
Hurt Lovers:
Schöne Klavierbegleitung, generell echt
schöne Musik. Die Stimmaufteilung ist wie
immer etwas
unfair, aber hey, was soll's, singen können sie alle und es klingt
einfach toll,
zumal Lee die hohen Töne wohl wirklich besser treffen kann als alle
anderen aus
der Band^^. Der Text ist eigentlich auch ganz schön und ich bin mir
sicher, dass
der ein oder andere sich darin wieder finden wird.
2. Without you:
Nein das ist kein
weiteres Cover des David Guetta-Hits (der mir in den langsamen
Versionen
eindeutig besser gefällt). Ich persönlich finde den Song einfach
toll. Der
Sound ist
etwas elektrisch, aber er macht gute Laune und der Text
ist wohl so
ziemlich das, was viele Mädchen mal von ihrem Boyfriend/Girlfriend
hören wollen
(Hannah ausgeschlossen, die mag so was ja nicht^^). Simons
Stimme wurde
im Refrain zwar etwas bearbeitet, aber das macht an sich nichts. Der
Rappart von
ihm ist irgendwie meine Lieblingsstelle.
3. Break my Heart:
Erst wollen sie
nichts ohne uns machen und dann haben wir ihnen plötzlich das
Herz
gebrochen. Warum müssen Boygroups bzw Mangroups eigentlich immer
nur
über Liebe, Sex und Trennung singen? Egal. Der Song ist ein Ohrwurm
schlechthin und der Rhythmus veranlasst einen dazu ein wenig mit zu
klatschen. Natürlich wurden die Stimmen wieder bearbeitet, aber am
Gesamteindruck tut das nichts zur Sache. Es ist bei weitem schneller
als Hurt
Lovers,
so wirklich zum tanzen ist es dann aber doch noch nicht, aber in
einer
Disco
könnte man es wahrscheinlich trotzdem spielen, Stimmung macht's.
4. Ayo:
Einfallsreicher Titel, muss man
schon sagen. Und der Songtext an sich ist auch nicht viel
besser, eine mehr oder
weniger indirekte Aufforderung zum Sex. Ich könnte mir den Song
super als Discosound
vorstellen, wenn sowieso schon alle betrunken und verschwitzt sind,
nüchtern kann man es
allerdings auch hören. Simons Rappart ist so ziemlich das beste am
Song. Von der Aufmachung
her erinnert „Ayo“ stark an „Bubblin'“ aus dem Jahre 2004,
aber der hatte ein wenig
mehr Pepp.
5. Risk it All:
Klavier unterlegt mit
einem einfachen aber wirkungsvollen Beat, mitreißender
Gesang,
einfacher Text. Und schon singt man mit und hat gute Laune. Mehr
braucht's
für's erste
nicht, auch wenn da durchaus mehr geht. Gut ist der Song trotzdem.
6. Heart on my Sleeve:
Mehr elektrische
Stimmenverzerrung geht wohl nur bei Mission:
Impossible. Der ganze Song ist durch den Beat und die wenigen
Instrumente
ziemlich hypnotisierend, der Text wohl ein Boyband-Klischee. Nach
zwei
Mal hören geht der Song einem entweder auf die Nerven oder man mag
ihn,
was dazwischen ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen.
7. We've got tonight:
Ehrlich gesagt
hat mir das Duett von Ronan Keating und Jeanette besser
gefallen, aber der Song hier macht Stimmung und auf mehr hat er wohl
nicht
abgezielt. Der Text ist mal wieder eine Aufforderung zum Sex, Simons
Rappart (bis jetzt in fast jedem Song vorhanden) ist technisch
gedämpft, aber
alles
in allem ist das Ganze nicht schlecht.
8. Paradise:
Wieder Sex, wieder ein
kleiner Ohrwurm und wieder ein kleiner Partysong, aber hey,
solange man danach
nicht heulend in einer Ecke sitzt oder aber die halbe Einrichtung
zertrümmert hat,
kann man es sich eventuell anhören und das hier ist sogar besser al
eventuell, auch
wenn er genauso gut von Dieter Bohlen stammen könnte.
9. Black Box:
Mein persönlicher
Favoritesong und mal wieder ein Ohrwurm, auch wenn der Text
mal wieder
relativ einfach und klischeehaft ist. Das Gesamtpacket stimmt und
die
Stimmen
harmonieren hier schön.
10. Broken:
Ein wenig melancholisch und
der Anfang erinnert leicht an Hurt Lovers, alles in allem
erinnert es mich
ein wenig an „More than this“ von One Direction in schneller. Die
Melodie hat man
schnell verinnerlicht und mitsummen kann man eigentlich schon beim
ersten Mal, so oft
wie der Refrain wiederholt wird, aber beim Autofahren kann das
auch mal ganz nett
sein.
11. Break you down:
Drei mal dürft ihr
raten, um was es geht. Genau, um Sex. Mit E-Gitarre,
halb
geflüsterten, leicht verrucht klingenden Gesangparts und ganz ohne
Refrain, man kommt nämlich sofort zur Sache. Einer Dreijährigen
sollte
man
den Song wohl besser nicht übersetzen, zur Aufklärung wäre das
dann
wohl doch ein wenig zu viel. Praktisch gesehen ist das ein gesungener
Porno, aber wenn man mal vom Sex absieht kann man es sich trotzdem
anhören^^
12. All I need:
Eine langsame Version
von „If you come back“ (2001), eigentlich relativ langweilig,
der Song baut
nämlich kaum Spannung auf und bleibt die ganzen 3:29 gleich.
13. I can:
Der ESC-Song von 2011 ist
wohl schwer zu tanzen, aber er bleibt wirklich im Ohr und
gefällt mir auch vom
Sound her sehr gut. Der Text ist ziemlich einfach, man könnte wohl
viel rein
interpretieren und die ein oder andere Metapher findet man auch,
dafür kann
man schon beim zweiten
mal hören mit singen. Einer meiner Favoriten des Albums.
Sie Harmonieren immer noch wunderbar,
aber leider wurden sie oft mit Schall unterlegt oder elektrisch
verzerrt, was nicht heißt, dass es schrecklich klingt, das tut es
nämlich nicht, aber die Jungs haben durchaus allesamt geile Stimmen
und eigentlich brauchen sie diesen Hokuspokus nicht. Anhören kann
man es sich trotzdem und wenn man weiß, dass sie live um einiges
besser klingen, klingt es gleich natürlicher ;-)
13 tolle Songs, die man sich gerne
anhört.Ich persönlich finde es ein wenig enttäuschend, aber ich
bin Fan der ersten Stunde gewesen, sofern man das mit fünf Jahren
sein kann und hatte ziemlich hohe Erwartungen in das Comeback-Album.
Wirklich am Boden war ich auch nicht, als ich es gehört hab, es ist
durchaus Hörenswert (ich hatte trotz allem einen guten ersten
Eindruck^^) und bis zur alten Form ist der Weg nicht weit.
Derzeit befinden sich Blue auf Tour, am
26. Mai geben sie ein Konzert in Berlin, aber leider kann ich selbiges nicht besuchen =(
Kleiner Tipp für „Neueinsteiger“:
Holt euch die Best of, die ist toll, aber das sagt der Titel ja
schon^^